NaziparadiseWP
einen Pferdeschwanz, der andere hat eine Tätowierung am Ellbogen. Die zwei kenne ich.
»Die beiden s ind Bullen.«
»Hä?«, macht J ago.
»Das sind Zivis. Ich habe die vorgestern in der Nähe der Front beobachtet, wie sie zwei Redskins zusammengeschlagen haben. Ich verstehe nicht, was die beiden mit dem Hurensahn zu besprechen haben«, sage ich.
»Weiß ich auch nicht, aber wir werden es gleich herausfinden«, sagt Jago und gibt uns ein Zeichen, dass wir ihm folgen sollen.
Der Exkamerad betritt einen Palazzo. Wir warten ein paar Sekunden, dann entfernen wir uns von der Demo und folgen ihm. Niemand nimmt von uns Notiz. Attak kommt die Galle hoch und er wird zusehends saurer. Der Exkamerad telefoniert noch, während er den Aufzug betritt. Er merkt nicht, dass wir direkt hinter ihm stehen. Wir stoßen ihn in den Aufzug, Attak hält ihm mit einer Hand den Mund zu, während ich ihm das Telefon entreiße, es auf den Boden werfe und zertrete.
»A noi, Kamerad!«, begrüßt ihn Jago. »Was für eine angenehme Überraschung! Auch du beim Umzug! Auch du gedenkst heute dem Kameraden Goebbels und dem Führer. Heil Hitler!«
Der Hurensahn antwortet mit schüchtern erhobener Hand. Er ist zu Tode erschrocken, macht ein Gesicht, als stehe die gesamte Rote Armee vor ihm.
»Eigentlich hättest du verdient, dass wir dir die Fresse polieren, allein schon deshalb, weil d u jetzt in dieser scheiß bürgerlichen Partei bist. Aber wir wollen nur eins von dir wissen: Was zum Teufel geht da draußen ab?«, sagt Jago.
»Was meinst du?«, fragt der Exkamerad.
»Hör auf mit dem Scheiß. Ich will wissen, was du mit den beiden Bullen zu besprechen hattest, verdammt noch mal.«
»Welche Bullen?«
Attak haut ihm eine Linke in den Magen. Der Hurensahn hustet.
»Nun? Was geht hier vor? Es ist viel zu ruhig da draußen und überall steht eine Menge Bullerei herum. Was da abgeht, gleicht einem Festumzug der Polizei, so viele Bullen hängen hier rum. Ihr habt eine hübsche kleine Überraschung für uns Kameraden vorbereitet, nicht wahr?«
Der Hurensahn schweigt und schaut uns an. Verdammt, er weiß genau, wie er sich verhalten muss. Attak geht gleich in die Luft. Er versetzt ihm eine weitere Linke, diesmal in die Nieren. Der Typ hustet erneut und beherrscht sich nur mit Mühe, aber er schweigt weiter.
»Hör mal, wir wollen dir nichts tun. Aber wenn du weiter das Arschloch spielst, ist Attak leider gezwungen, dir die Fresse zu polieren. Also: Was geht da draußen vor?«
Schweigen. Attak explodiert. Ich versuche, ihn zurückzuhalten, aber es ist nutzlos. Er tritt dem Exkameraden mit voller Wucht gegen die Knöchel, boxt ihn ins Gesicht und in den Magen, bis der Hurensahn halb tot im Aufzug zusammenbricht. Teschio undJago lachen , ich schaue ihn an und sage: »J etzt erfahren wir gar nichts mehr.«
»Was gibt's da noch zu erfahren?«, fragt Attak. »Nichts, aber was machen wir jetzt mit ihm?«, frage ich und zeige auf den Kerl am Boden.
Wir stehen noch ein paar Minuten im Aufzug und diskutieren, was wir tun sollen, als plötzlich ein Riesenknall zu hören ist. Wir lassen den Scheißkerl besinnungslos am Boden liegen und rennen hinaus. Man kapiert überhaupt nicht, was passiert ist, denn der Demonstrationszug ist noch mehr als hundert Meter von der Präfektur entfernt. Wir sehen eine riesige Rauchwolke vor dem Rathaus. Die Leute beginnen zu schreien und laufen davon. Man kann den Platz nicht überqueren, weil er voller Bereitschaftspolizei ist. Zweihundert Meter weiter vom beginnen die ersten Krawalle.
»Scheiße, ich hab's vorausgesehen, dass was passieren wird«, sage ich. »Das waren nicht unsere Leute. Die Kameraden sind noch gar nicht an der Spitze des Zugs angekommen. Jemand anders hat dieses Spektakel inszeniert.«
»Und was tun wir jetzt?«, fragt Teschio.
»Wir stoßen zur Spitze vor und reißen den Bullenschweinen den Arsch auf«, sagt Attak.
»Okay«, antworte ich, »aber wir sollten den Weg hinter dem Palazzo und dann am Hafen vorbei nehmen.« Die Kameraden nicken, nur Attak sagt: »Nein, ich gehe da quer durch«, und zeigt auf den Platz.
»Red keinen Stuss, du siehst doch, wie viele Bullen da rumstehen. «
»Ist mir scheißegal, ich will mir ein paar Hurensöhne an der Spitze des Zugs vornehmen.«
Wenn Attak sich in etwas verbeißt, ist nichts mehr zu machen. Er läuft auf den Platz zu, wir lassen ihn laufen, gehen um den Palazzo herum und hinunter zum Hafen.
In einer Seitenstraße halte ich einen Typ an, der gerade
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