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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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bin ich immer noch“, antwortete sie und zwinkerte mich an. „Ihr habt hinter meinem Rücken über mich geredet? Das mag ich eigentlich noch weniger als neugierige Fremde in meiner Küche, die meinen Leuten ihr Essen wegmampfen.“
    Mit vollem Mund sagte ich empört: „Hey! Du hast mich immerhin eingeladen – und eine Einladung von der Köchin lehnt man doch nicht ab!“
    „Noch nie von der Regel gehört, aber sie gefällt mir“, feixte Juna.
    „Wie haben Linnea und Mike dich hierhin gelockt?“
    „Ganz einfach: Mit meiner eigenen Küche! Ich hab’ hier alles bis ins kleinste Detail selbst eingerichtet. In Schweden war ich zwar auch Küchenchefin, aber es ist noch mal was ganz anderes, wirklich alles selbst bestimmen zu können und ich kann hier wirklich machen, was ich will. Aber Nea traut sich sowieso nicht, mir zu widersprechen; ich bin für sie wohl immer noch hauptsächlich ihre große Schwester – in dem Fall ist das allerdings absolut okay für mich!“
    Ungefragt eilte sie zu einem der vielen Kühlschränke und kam mit einem kompletten Kuchen zurück. Sie schnitt ihn an und stellte mir ein riesiges Stück vor meinen immer noch halbvollen Teller.
    „Zitronen-Himbeer-Tarte. Du siehst noch so hungrig aus.“
    Sofort war mir klar, dass widersprechen sowieso zwecklos sein würde, also nickte ich nur und sagte: „Danke.“ Einerseits war es zwar ungewohnt, dermaßen durchgefüttert zu werden, andererseits musste ich mir eingestehen, dass es mir gefiel – Junas Gerichte waren aber auch einfach zu köstlich. Der fruchtige Duft des Kuchens stieg mir in die Nase und ich konnte kaum erwarten, ihn zu probieren.
    „Und du, James?“, fragte Juna. „Was machst du beruflich?“
    „Ach, dies und das.“
    „Geht’s noch konkreter?“ Juna hob eine Augenbraue. „Hab’ dich nicht so.“
    „Hauptsächlich bin ich Studio-Musiker“, antwortete ich.
    „Ja, wirklich, hast schon recht, bei so einem uncoolen Job würde ich mich auch damit zurückhalten, darüber zu reden. Ist ja fast peinlich.“ Juna verdrehte die Augen.
    „Ist alles wesentlich unspektakulärer, als es vermutlich klingt“, wiegelte ich ab. „Den Großteil meiner Zeit sitze ich vor Instrumenten.“
    „Welches spielst du denn?“
    „Klavier, Gitarre, Bass, Schlagzeug und ein paar mehr – dies und das eben“, antwortete ich. „Manchmal bin ich auch Produzent oder doziere an Hochschulen über Songwriting oder Musikproduktion.“
    „Du lässt das klingen, als ob das der normalste Beruf der Welt wäre“, merkte Juna an.
    „So ungewöhnlich ist das wirklich nicht – die meisten Menschen treffen eben nur recht selten auf professionelle Musiker, weil die meisten in ihren Höhlen oder Tourbussen leben. Aber ich liebe meinen Job, denn prinzipiell kann ich auch machen, was ich will, solange ich bloß irgendetwas tue. So kann ich mir auch den Luxus erlauben, mich einfach einen Monat lang aus meinem alltäglichen Leben abzuseilen und in die East Midlands zu verschwinden. Wenn ich Glück habe, merkt noch nicht einmal jemand, dass ich überhaupt weg bin.“
    „Na toll, jetzt bin ich neidisch“, gluckste Juna.
    „Ich glaube nicht, dass ausgerechnet du neidisch darauf sein musst“, antwortete ich lachend. „Immerhin bist du diejenige mit dem Job in einem perversen Sex-Hotel!“

    Juna ließ mich erst gehen, als ich ihr versprach, bald wieder zu ihr in die Küche zu kommen, um ihre neuen Kreationen zu probieren und zu reden – selbstverständlich war das ein Deal, mit dem ich sehr gut leben konnte. Allerdings war weitaus mehr Zeit vergangen, als ich erwartet hatte, also beschloss ich, dass ich den Rest des Gebäudes auch später noch erkunden konnte und ging zurück in die Eingangshalle.
    Das kleine Spiel mit Leikos Sklaven hatte mich erhitzt zurückgelassen und es stand für mich absolut außer Frage, dass ich mir Erleichterung verschaffen wollte. Es galt eben nur, herauszufinden, wann, wie und vor allem mit wem. Allein beim Gedanken an die unzähligen Möglichkeiten spürte ich, wie sich mein Schwanz aufrichten wollte.
    Da die meisten Gäste in der Eingangshalle – von einigen, gierigen Ausnahmen einmal abgesehen – in Gespräche verwickelt waren, beschloss ich, einen Blick in die angrenzenden Räume zu werfen, die explizit für alle intendiert waren. Angesichts meiner überstarken Neugier wäre Mike sehr stolz auf sich gewesen.
    Gleich der erste Raum erregte mehr als nur meine Aufmerksamkeit. Der gesamte Boden war eine einzige

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