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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Ron, Forlam und Boris hatten selbst zu dritt Schwierigkeiten, Keech zu überwältigen, was nun wirklich erstaunlich war. Keechs Widerstand dauerte jedoch nur so lange, wie Ron brauchte, um eine Hand freizubekommen und ihm eine Ohrfeige zu versetzen. Als Keech zu Boden ging, versuchte Ambel sich aufzurichten, aber das erwies sich als keine gute Idee. Er spürte, wie ihm das Blut aus dem Kopf sackte, und sah gerade noch, wie Erlin sich neben ihn kauerte und ein Medikamentenpflaster abzog, ehe er zum zweiten Mal das Bewusstsein verlor.
    Keech kam wieder zu sich und stellte fest, dass er mit Stricken an einen Stuhl gebunden war und ihm der Schädel pochte. Eine schmerzende Stelle am Rumpf legte davon Zeugnis ab, dass jemand kräftig zugetreten hatte, als er zu Boden ging. Er verhielt sich einen Augenblick lang ganz ruhig und presste die Zähne zusammen, damit ihm die aufsteigende Kotze nicht bis in den Mund schwappte. Als sich die Übelkeit dann langsam legte, prüfte er die Festigkeit der Stricke und stellte fest, dass sie reichte, um seine menschlichen Muskeln zu halten. Als Nächstes fand er die Direktverbindung vom Gehirn zu den kybernetischen Motoren, die ihn beinahe umgebracht hätte. Er probierte es erneut. Diesmal spannten sich die Stricke, der Stuhl knarrte. Trotzdem fand er nicht die Kraft, weder aufgerüstet noch sonst wie, um sich zu befreien, also suchte er die Kabine nach einer anderen Fluchtmöglichkeit ab.
    Kein Messer lag auf dem Schreibtisch bereit, und auch nirgendwo anders erblickte er nützliche scharfe Kanten, wie in einer Schiffskabine nicht anders zu erwarten. Die Schränke enthielten vielleicht etwas, was er gebrauchen konnte, aber welche Chance hatte er schon, seinen Stuhl zu einem von ihnen zu manövrieren und ihn zu öffnen, ohne dass ihn jemand hörte? Also wartete er und wurde im Zuge dessen eines Geräusches gegenwärtig … oder etwas Ähnlichem. Die Seekiste an der Wand gewann seine Aufmerksamkeit. Ehe er sich jedoch fragen konnte, was diese Kiste, die ihn immer stärker in ihren Bann zog, an sich hatte, wurde die Tür aufgerissen und Ron stampfte herein.
    »Nennen Sie mir einen Grund, warum ich die Jungs daran hindern sollte, Sie den Blutegeln vorzuwerfen!«, knurrte der Kapitän.
    Keech stellte erneut seine Fesseln auf die Probe und seufzte dann. »Ich heiße Sable Keech«, sagte er.
    »Das weiß ich, aber es klingt für mich nach keinem ausreichenden Grund.«
    Der Kapitän war wütend, und Keech wusste, was ein wütender Hooper dieses Alters anrichten konnte. Er vermutete, dass er nicht mal im Stück im Meer aufschlagen würde, falls er nicht bald eine Erklärung lieferte.
    »Ich bin vor siebenhundert Jahren zum ersten Mal hier gewesen, im Rahmen des ECS-Einsatzes, mit dem die Sklaven Hoops befreit wurden. Ich gehörte zu der Angriffstruppe, die Hoops Stützpunkt überfiel – und ich war derjenige, der das Steuerprogramm der von Hoop benutzten Sklavenhalsringe sabotierte.«
    Ron starrte Keech erschrocken an, wich dann zurück und setzte sich auf die Seekiste. Er schüttelte den Kopf, wirkte einen Augenblick lang verwirrt; dann bemerkte er, worauf er saß, und er stand schnell wieder auf.
    »Keech?«, fragte er. »Ich bin erst nach dem Krieg hergekommen, aber Sie sind mir ein Begriff.«
    »Ich bin derselbe Keech, der Frane und Rimsc getötet hat, und ich kann einen der acht erkennen, egal wie vernarbt oder sonst wie verändert er ist. Ambel – ein lächerliches Anagramm.
    Schaben ihn also nicht wiedererkannt, obwohl Sie dabei waren, als die Exsklaven ihn in den Blutegelschwarm warfen«, sagte Keech. Er drückte sich mit der Gelassenheit aus, die von absoluter Gewissheit herrührte.
    »Gosk Balem«, flüsterte Ron.
    Keech wartete auf irgendeine explosive Reaktion, aber es erfolgte keine. Ron sah einen Moment nachdenklich drein, dann schauderte ihn. Er rieb sich die nackte Brust mit der Hand, dort, wo die Egelnarben am dichtesten waren.
    »Lassen Sie mich jetzt frei, damit ich beenden kann, was ich angefangen habe?«, fragte Keech.
    Nach kurzem Zögern antwortete Ron: »Nein.«
    Keech fühlte sich für einen Moment krank vor Wut. Hatte er sich geirrt? War es möglich, dass Ambel nicht die Person war, für die er ihn hielt? Oder war Ron nicht so, wie er ihn eingeschätzt hatte? So viele Erinnerungen drängten sich in seinem Kopf – so viel war zu sortieren, zu erfahren.
    »Warum nicht?«
    »Weil er nicht Gosk Balem ist«, sagte Ron.
    »Was macht Sie da so sicher?«, fragte Keech

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