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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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genug gelitten hat.«
    Janer musterte sie erneut.
    »Was empfindest du dabei?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Erlin.
    Janer nickte und spielte mit der Schwarmverbindung in seiner Tasche. Er wusste auch nicht, wie er sich fühlte. Er betrachtete Ambel als Rivalen um Erlins Gunst, aber es war schwer, den Alten Kapitän nicht zu mögen – genau wie im Fall Rons mit seiner bedächtigen, enormen Stärke und ruhigen Selbstsicherheit.
    Frisk brannte verspielt Löcher ins Deck, und Svan sprang in Deckung. Der Schuss, mit dem sie Frisks Feuer erwiderte, schleuderte ein Miniaturgewitter an der Reling entlang, verursachte jedoch keine Schäden. Ihr zweiter Schuss erwischte Drum, und der Kapitän hustete, als hätte er einen Schlag auf die Brust bekommen. Aber er blieb, fest wie ein Monolith, am Ruder stehen.
    »Kommt raus, kommt raus, wo ihr auch steckt!«, schrie Frisk und schmorte ein paar Löcher in das gefangene Segel. Dessen Flügel hingen schlaff herab, aber der festgeklammerte Hals zitterte.
    »Frisk!«
    Frisk warf sich herum, gerade noch rechtzeitig, um Shib rittlings auf der Backbordreling sitzen zu sehen. Der Impuls erwischte sie in der Brust und schleuderte sie rückwärts. Sie versuchte, die eigene Waffe zu heben, aber ein zweiter und ein dritter Impuls prasselten auf sie ein. Sie stolperte davon, während Shib an der Einstellung seiner Waffe drehte. Der vierte Impuls schleuderte sie rücklings an Drum, und Schwärze verschlang sie.
    »Hab sie!«, brüllte Shib, ging zu der Frau hinüber und blickte auf sie hinab. Svan kam aus der Deckung und stieg auf das Kabinendeck. Finster betrachtete sie Frisk.
    »Welche Einstellung?«, fragte sie.
    »Sechs«, antwortete Shib. »Hooper-Stärke.«
    »Man sieht allerdings keine Spur von Blutegelnarben an ihr«, stellte Svan fest, »aber vielleicht hat das nichts zu bedeuten. Wir müssen es uns auf jeden Fall merken.« Beide drehten sie sich um, als die Sprecherin unsicher die Leiter heraufgestiegen kam.
    »Was jetzt?«, fragte Svan.
    »Repariert die Schäden an diesem Schiff. Der Einsatz von AG bringt uns nur unerwünschte Aufmerksamkeit ein. Dann warten wir auf mein Shuttle«, antwortete die Sprecherin.
    »Noch eins«, sagte Svan, als sich die Sprecherin zum Gehen wandte. »Sie haben davon gesprochen, dass die Kapitäne von Frisks Anwesenheit erfahren müssen, damit diese Zusammenkunft stattfindet. Dass wir Keech verfolgen, bringt Sie diesem Ziel nicht näher.«
    »Die Kapitäne wissen bereits, dass Frisk hier ist. Aber selbst das ist nicht mehr wichtig, da eine Zusammenkunft an unserem jetzigen Zielort einberufen wurde. Wie es scheint, ist Rebecca nicht das einzige Mitglied von Hoops Mannschaft auf diesem Planeten, von Hoop selbst mal abgesehen. Gosk Balem ist lebend aufgefunden worden.«
    »Hoop hält sich ebenfalls hier auf?«, fragte Shib, aber die Sprecherin stieg aufs untere Deck hinunter, ohne zu antworten, und kehrte dann rasch in den Laderaum zurück.
    »Ich behalte sie im Auge«, sagte Svan und deutete mit einem Nicken auf die hingestreckte Frisk. »Du machst dich an die Reparaturen.«
    Shib blickte auf seine verstümmelte Hand. Einen Augenblick später trat er an Frisk heran und knallte ihr die Ferse kräftig ins Gesicht. Er wollte das erneut tun, als Svan ihn wegzog.
    »Ich würde mir damit nicht die Mühe machen«, sagte sie. »Falls sie eine Hooper ist, spürt sie es wahrscheinlich nicht mal, wenn sie wieder zu sich kommt. Was ist jetzt mit den Reparaturen, na?«
    Shib starrte sie böse an.
    »Sie wird bezahlen!«, knurrte er.
    »Die Reparaturen«, wiederholte Svan mit flacher Stimme.
    Shib verfügte noch über ausreichend Überlebensinstinkte, um ihren Tonfall zu deuten, und zog davon, um zu tun, wie ihm geheißen. Mit der Hand auf dem Griff der Impulspistole blickte ihm Svan nach. Unbemerkt von beiden war ein Seepferdchen, das sich in Farbe und Beschaffenheit nicht vom Himmel abhob, zur Spitze des Hauptmasts geschwebt und hatte sich dort niedergelassen. Sofort wechselte es das Aussehen, um sich Farbe und Beschaffenheit des Mastes anzugleichen und diesen damit um einen barocken und etwas seltsamen Schmuck zu bereichern. Das Segel öffnete ein verkrustetes Augenlid, wodurch eine dunkelrote Pupille zu Tage trat, und schloss es rasch wieder. Drums Blick zuckte gelassen zur Mastspitze und dann wieder auf die eigenen Hände am Ruder. Schmerzhaft langsam hob er einen Finger vom Holz und senkte ihn wieder. Im Genick war ein Loch aufgetaucht und damit das matte

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