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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Hüters«, sagte Svan. »Sie wurde von einem elektromagnetischen Stoß getroffen, also wird sie nicht wieder auf die Beine kommen.«
    »Was soll ich damit machen?«, fragte Shib.
    »Wirf sie über Bord.«
    Shib senkte die Waffe und näherte sich der Drohne. Er versuchte, sie mit der verletzten Hand aufzuheben, musste dann aber die Waffe ins Halfter stecken und beide Hände einsetzen, um das Gerät aus den Decksplanken zu ziehen. Als er es schließlich anheben konnte, stellte er fest, dass es so schwer wie eine Kanonenkugel war. Es war auch heiß und gab weiterhin Rauch und leise summende Laute von sich. Er warf es über Bord und sah, wie es rasch unterging – drehte sich dann schnell um und zog die Waffe, als er ein platschendes Geräusch hinter sich hörte. Shib senkte die Pistole, als er den keilförmigen Prador-Transporter erkannte, der auf der anderen Seite des Schiffes aus dem Meer aufstieg.
    Der Transporter ging auf gleiche Höhe wie die Reling und öffnete sich wie eine Muschel. In vollem Kriegsharnisch sprang der große heranwachsende Prador heraus, den Shib schon früher an Bord des Zerstörers gesehen hatte. Die Kreatur erschütterte das ganze Schiff, als sie auf dem Deck landete und die Panzerstacheln ihrer Füße wie Dolche in die Planken grub. Sie riss Splitter heraus, als sie sich umdrehte – und demolierte gleichzeitig mit einer Klaue ein Stück der Reling. Durch diese Lücke folgten ihr rasch vier schwer beladene und ebenso Furcht erregend bewaffnete Leermenschen.
    »Bringt uns sofort wieder auf Kurs!«, schnarrte die Übersetzerbox des Pradors.
    »Und falls wir es nicht tun?«, fragte Shib.
    Erfand gar nicht die Zeit, sich wegzuducken. Eine nach Meer stinkende gepanzerte Klaue schloss sich um seinen Hals und hob ihn vom Deck an.
    »Alle sind entbehrlich«, schnarrte Vrell. »Alle.«
    Als Vrell ihn wieder aufs Deck stellte, funkelte ihn Shib voller Hass und Ekel an. Nachdem die Kreatur den Griff schließlich gelöst hatte, blickte Shib zum Kabinendeck hinauf, wo Svan neben Drum stand und Anweisungen erteilte. Der Motor wühlte das Meer hinter dem Schiff auf, und Drum drehte das Ruder und nahm das Schiff damit aus der Richtung, in die es getrieben war. Der Raumtransporter blieb wie eine Klette an dem Segler hängen.
    Svan trat jetzt von Drum fort und blickte vorsichtig dem Leermenschen entgegen, der die Leiter hinaufstieg. Der Leermensch starrte direkt in den glänzenden Lauf von Svans Pistole, trat dann an Frisk heran und hockte sich neben sie. Er zog die Spritze aus Frisks Gürtel und warf sie rasch über Bord. Mit einer neuen Spritze gab er der Frau eine Injektion und steckte ihr diese Spritze dann an Stelle der alten in den Gürtel. Als Svan das sah, wusste sie sofort, dass man sie angelogen hatte. Sie stieg aufs untere Deck hinab und stellte sich neben Shib. Schweigend sahen sie zu, wie die Leermenschen nun Geschütze und Abwehranlagen auf dem Deck verschraubten. Der inzwischen leere Transporter sank ins Meer zurück.
    »Wird ein bisschen kompliziert«, stellte Shib fest und starrte auf den Prador. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
    »Bei erster Gelegenheit verduften wir von hier«, murmelte Svan.
    »Wäre nett, eine Gelegenheit zu kriegen«, sagte Shib, der sich immer noch den Hals rieb.
     
    Der Hüter registrierte die Nachricht und den EM-Stoß, und in diesem Augenblick fügten sich alle seine Spekulationen und Kalkulationen zu einem logischen Ganzen. Ein erwachsener Prador hielt sich irgendwo auf dem Planeten da unten auf; nur ein solcher konnte Leermenschen steuern. Und auf einmal waren Rebecca Frisk und die Vorfalle auf Drums Cohorn nur noch insoweit wichtig, als sie mit der Anwesenheit dieses Pradors zu tun hatten.
    »SKI 12, nähere dich nicht diesem Schiff! Ich sage dir das kein zweites Mal!«, warnte der Hüter, als die kleine Drohne wieder Kurs dorthin nahm.
    »Entschuldigung, Boss.«
    Der Hüter fuhr fort: »Bist du schon auf die Idee gekommen, dass die Wrackteile, die du früher angemessen hast, womöglich gezielt im Orbit platziert worden sind und im Grunde gar kein Schiff in der Atmosphäre zerstört wurde?«
    »Nein, Boss.«
    Der Hüter sichtete erneut seine Dateien mit Bildaufnahmen und bestätigte damit nur, dass -natürlich – keines seiner Augen nahe genug gewesen war, um zu erkennen, welche Art Raumschiff Spatterjay angeflogen hatte.
    »Du offensichtlich auch nicht«, mischte sich eine andere Stimme ein.
    »Sniper, das ist ein privater Kanal«, sagte der

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