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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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berücksichtigen.
    Zuerst hatten Agenten in unbekanntem Auftrag die Information verbreitet, dass sich Rebecca Frisk auf dem Planeten aufhielt, und das hatte dazu geführt, dass eine Zusammenkunft einberufen wurde. Frisk beeilte sich daraufhin, an Bord des Segelschiffes zu gelangen, mit dem sie jetzt fuhr, und installierte dort einen Antigrav-Motor. Das war Besorgnis erregend, denn das angeblich explodierte Raumschiff hatte nur eine bestimmte Klasse von Rettungskapseln befördern können, die als U-Boote nicht so schnell vorankamen, wie Frisk es geschafft hatte. Was ging da vor?
    Der Hüter weitete seine logische Analyse aus. Resultat: Als unmittelbare Folge der Tatsache, dass Frisks Aufenthalt bekannt geworden war, musste die Einberufung einer Zusammenkunft der Alten Kapitäne betrachtet werden. Das ergab keinen Sinn. Aber vielleicht spielten die Prador dabei eine Rolle? Der Hüter öffnete seine Dateien über Hoop, machte sich an eine Überprüfung der Prador-Verbindungen und verglich sie mit den aktuellen Vorgängen im Dritten Königreich. Ebulan – ein Menschenname, mit dem ein sehr alter erwachsener Prador bezeichnet wurde – schien hier unter allen anderen hervorzuragen. Langsam zeichnete sich für den Hüter ein mögliches Szenario ab.
    SKI 13 setzte seine lautlose Wacht fort. Er verfolgte mit, wie Shib zwei Plastonplatten vor das klaffende Loch im Bug hängte, sie mit Hilfe eines kleinen, Hitze erzeugenden Geräts der Form des Schiffsrumpfes anpasste und dann den Raum zwischen ihnen mit Prallschaum füllte. Der Schaum wurde sofort fest, und Shib ging vorsichtig an die Aufgabe heran, die Antischwerkraft herunterzufahren. Das Schiff senkte sich wieder ins Meer, und der Rumpfflicken hielt. Dreizehn dachte kurz darüber nach, die Reparatur mit ein paar Schwachpunkten auszustatten, stellte jedoch fest, dass er nicht den Mut aufbrachte, sich dem Hüter zu widersetzen. Er wandte seine Aufmerksamkeit anderem zu.
    Das Segel erholte sich langsam, obwohl es schwere Verletzungen erlitten hatte. Das Gehirn war teilweise geröstet, aber nicht völlig zerstört worden, und regenerierte sich inzwischen. Bislang konnte das Segel nichts unternehmen, weil sein Hals mit Klammern an den Mast geheftet war, aber es arbeitete daran: Methodisch spannte es die Halsmuskeln gegen die Metallbögen.
    Drum verkörperte eine viel interessantere Möglichkeit. Dreizehn waren die Fingerbewegungen des Kapitäns aufgefallen, und indem die Drohne Gespräche zwischen Shib und Svan belauschte, gelangte sie zu einer Vermutung: Der Unfall war zum Teil deshalb erfolgt, weil Drum einer verbalen Anweisung Svans nicht augenblicklich Folge leistete. Dreizehn fiel auch das typische Prador-Metall in Drums Genick auf, und er vermutete, dass der Kapitän nicht vollständig entkernt war. Drums vom Virus ausgefüllter Körper versuchte jetzt, das Gerät loszuwerden, das ihn steuerte – genau wie der Körper, den Frisk gestohlen hatte, das abzustoßen versuchte, was von ihr blieb. Solch endlose Möglichkeiten!
    Derzeit schwebten das Segel und Drum jedoch nicht in unmittelbarer Gefahr. Sollte einer von ihnen allerdings die Fähigkeit erlangen, entschiedener zu handeln, würde er sich damit in tödliche Gefahr bringen. Die Sub-KI entschied, dass sie in einem solchen Fall selbst handeln konnte, ungeachtet der Befehle des Hüters. Also richtete sie sich am Mast auf, zeigte dabei das, was unter KIs als selbstgefällige Zufriedenheit gelten mochte, und harrte der Dinge, die da kamen. Dann sah sie die einarmige Frau aus dem Laderaum steigen, und als sie die auf deren Körper tätowierten Prador-Hieroglyphen las, wurde ihr plötzlich klar, dass etwas sehr Wichtiges übersehen worden war.
    »Hüter! Ein Prador-Leermensch!«, so lautete das Ausmaß der hervorgekreischten Meldung, ehe weitere Ereignisse ziemlich plötzlich über die Drohne hereinbrachen. Ein greller Lichtblitz hüllte das Schiff in einen Halo, und ein Donnerschlag erschütterte es. Dreizehn hatte gerade die Präsenz von Metall im Meer angemessen – ehe seine Sinne ausfielen und ein Energiestoß seine Antischwerkraft kurzschloss.
    »Verdammt!«, brachte er noch hervor, ehe er von der Mastspitze kippte und sich wie eine Axt in die Decksplanken bohrte.
    Shib zielte auf die barocke Metalldrohne. Das Seepferdchen wackelte in den zersplitterten Planken, und schmale Rauchfahnen stiegen aus ein paar ihrer kleinen Entlüftungslöcher hervor.
    »Eine Drohnenschale – wahrscheinlich geladen mit einer Sub-KI des

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