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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Weitere Schüsse krachten, und Janer konnte nicht mehr unterscheiden, wer jeweils feuerte. Er zielte auf den blauen Bauch und schoss selbst. Der Rumpf der Kreatur qualmte, und sie zuckte rückwärts; unter der verkohlten Haut wurden verknotete hölzerne Fasern sichtbar. Als Janer erneut feuerte, zog die Kreatur Forlam von ihrem Maul weg und stieß zischend eine Blutwolke hervor. Ein dritter Schuss verkohlte Haut an ihren Beinen, aber tiefer schien er nicht zu dringen. Plötzlich ließ das Wesen Forlam fallen und trat einen langen Schritt in den Wald zurück. Einen Augenblick später war es verschwunden.
    »Oh Gott, das war er!« Erlin schauderte.
    »Scheiße!«, kreischte Peck von neuem und stürmte brüllend über die Lichtung, hinter dem Mann-Ding her. Ambel packte ihn am Kragen und riss ihn rücklings zu Boden. Mit einem Ausdruck von Übelkeit im Gesicht packte Erlin ihre Meditasche und ging zu Forlam hinüber, der stöhnend im Unterholz lag. Ron suchte sich diesen Augenblick aus, um schnaubend wach zu werden und sich aufzusetzen.
    »Was geht hier vor?«, fragte der Kapitän.
    Janer starrte ihn an und platzte los. Das war einfach zu bizarr! Er setzte sich auf den Boden und lachte so heftig, dass ihm der Bauch wehtat – und dieser unangemessene Ausbruch von Heiterkeit endete mit einem Hustenanfall. Ron starrte ihn verdutzt an und wandte sich dann erst Ambel zu, der in aller Seelenruhe die Donnerbüchse nachlud, und anschließend Erlin. Pland und Anne hielten Forlam am Boden fest, während Erlin ihn behandelte. Sie hatte Janers Wärmedecke zur Hand genommen und schnitt sie gerade in breite Streifen. Nichts anderes war groß genug, um als Verband für das Loch im Körper des Seemanns dienen zu können.
    »Scheiße«, sagte Peck und setzte sich auf.
    Ron stand auf und ging zu Forlam hinüber, um ihn sich anzusehen. Dort wechselte er ein paar knappe Worte mit Erlin, bevor er offensichtlich verärgert zu Janer und den Übrigen zurückkehrte.
    »Am besten packen wir zusammen und gehen weiter«, sagte er.
    »Und Forlam?«, fragte Janer.
    »Ich trage ihn. Wir müssen das Ding fangen, ehe sein Kopfes findet«, erklärte Ron.
    »Es fangen?«, fragte Janer, aber Ron hörte ihm nicht mehr zu. Er betrachtete Ambel, der sich Handschuhe angezogen hatte und ein Wachspaket öffnete, das er am Gürtel trug. Ambel holte einen einzelnen roten Kristall hervor, zerrieb ihn und streute das Pulver in die Scheide seines Messers. Dann spuckte er noch hinein, ehe er das Messer zurücksteckte.
    »Wir sollten zusehen, dass wir weiterkommen«, knurrte er und starrte auf die Stelle im Wald, wo der Körper des Skinners verschwunden war.
    Die Schwarmintelligenz wählte diesen günstigen Augenblick, um sich an Janer zu wenden. »Frisks Schiff hat gerade in der Bucht festgemacht«, verkündete sie.
    »Es wird ja immer besser!«, fauchte Janer.
    Rebecca Frisk starrte auf die offene Tür und die beiden Leermenschen, die dort warteten. Der vorne, ein schwer mit Muskeln bepackter Mann mit virusblauer Haut und jeder Menge Narbengewebe an einer Wange, gab ihr mit dem Nerveninduktor einen Wink. Sie stand auf und trat vor, und die beiden Leermenschen wichen nach rechts und links aus, damit sie zwischen ihnen hindurchgehen konnte. Frisk überlegte, ob sie nach einer der Waffen in ihren Halftern greifen sollte, verwarf die Idee aber. Diese Leermenschen waren so alt wie die Kapitäne und seit dem Augenblick der Gefangennahme mit dem Spatterjay-Virus infiziert – wie alle anderen Körper, die sie und Jay den Prador geliefert hatten. Damit waren sie viel starker als der Körper, den Rebecca inzwischen bewohnte und der erst mehrere Jahrhunderte später infiziert worden war. Vielleicht konnte sie die Batianer k. o. schlagen, nicht jedoch diese beiden Leermenschen.
    Vrell erwartete sie auf dem unteren Deck und drehte sich zu ihr um, als sie aus der Luke stieg. An einer Reling standen die beiden Söldner und blickten finster drein. Frisk entdeckte sofort, dass sie entwaffnet worden waren.
    »Du wirst an Land gehen«, sagte Vrell. Er deutete mit einem seiner Beine zu einem Schiff hinüber, das auf dem Strand lag. »Auf der Insel findest du Sable Keech, Gosk Balem und das Ding, das einmal Jay Hoop war. Mich interessiert nicht, was du dort tust.«
    »Ich hole Jay«, sagte Frisk.
    »Das kümmert mich nicht. Du wirst nicht an Bord dieses Schiffes bleiben.«
    »Warum nicht?«
    Vrell wandte sich von ihr ab, und sie spürte, wie sich die Hände der Leermenschen fest um

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