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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Waffe«, sagte sie.
    Shib griff in den Rucksack und holte einen der kurzen schwarzen Granatwerfer hervor, die sie speziell für Hooper mitgebracht hatten. Er hielt diese Waffe beiläufig zur Seite gerichtet, als er Frisk den Laser zuwarf.
    »Ich bin sicher, dass du nicht viel mehr als dieses Ding brauchen wirst«, sagte er.
    Sie fing die Waffe auf und zielte damit kurz auf den Boden. Nach diesem Moment des Zögerns steckte sie den Laser in den Gürtel und blickte zum gestrandeten Schiff hinüber.
    »Was jetzt?«, fragte Svan.
    »Wir holen Jay«, antwortete Frisk.
    »Ist das wirklich nötig?«, wollte Svan wissen.
    Frisk wandte sich wieder zu ihr um. »Es gehört zu unserem Vertrag. Wir machen uns auf die Suche nach Jay und denen, die ihn jagen. Es sind eindeutig Alte Kapitäne in ihrer Gruppe; niemand sonst kann dieses Schiff auf den Strand gezogen haben. Die Kapitäne töten wir nicht. Wir führen sie hierher zurück, damit sie das Schiff wieder flottmachen, und nehmen dann Kurs auf die Kuppel.«
    Shib betrachtete naserümpfend das Schiff und schnaubte.
    »Hast du eine bessere Idee, Söldner?«, schnauzte Frisk.
    »Wir haben keine bessere Idee«, räumte Svan ein. Sie deutete mit dem Kopf auf den in den Wald geschlagenen Weg. »Wir dürften keine Probleme haben, ihrer Spur zu folgen.«
    Frisk starrte die beiden einen Augenblick lang an, drehte sich plötzlich um und ging zu dem Weg hinüber, während die beiden Söldner zögerten. Shib machte Svan auf sich aufmerksam, deutete auf seine Waffe und führte eine Drehbewegung mit der Hand aus. Svan schenkte ihm ein Lächeln, das er schon nicht mehr bemerkte, denn da konzentrierte er sich schon zu sehr auf den Wald.
    Forlam war so bleich und reglos wie eine Leiche. Er zeigte den abwesenden Ausdruck eines Hirnversehrten, und der aus Janers Wärmedecke hergestellte Verband zog sich straff über die scheußliche Wunde unterhalb des Brustkorbs. Die Hose war mit Blut und anderen Substanzen bekleckert. Was jetzt?, fragte sich Janer. Wie soll der Mann noch leben, wenn ihm die Hälfte seiner Eingeweide fehlt? Während er zusah, wie Anne und Pland den leer gesaugten Seemann auf Rons Rücken festschnallten, legte Janer diese Frage Erlin vor.
    »Er wird weiterleben«, erklärte sie ihm. »Die Frage lautet allerdings, ob er es als menschliches Wesen tun wird. Er könnte sich in etwas verwandeln wie … etwas wie der Körper des Skinners – wie der Skinner selbst.«
    »Was ist mit Nahrung, mit Flüssigkeit? … Wie kann jemand am Leben bleiben, wenn die Hälfte der inneren Organe fehlt?«, beharrte Janer.
    »Die inneren Organe von Hoopern wachsen und heilen viel schneller als verletzte oder fehlende Gliedmaßen. Das Spatterjay-Virus optimiert die DNA im Hinblick aufs Überleben. Ein Arm ist nicht unbedingt nötig, ein Verdauungssystem hingegen schon. Denk nur an dieses Monster, das wir eben gesehen haben. In Begriffen des Überlebens war das Gehirn nicht das, was am meisten fehlte, sondern ein Mund – und deshalb ist ihm ein neuer Mund gewachsen.«
    »Sicherlich ist ein Gehirn doch nötig; und wie steht es um die im Kopf angeordneten Sinne -Gehör, Geruch und Sehvermögen?«, wollte Janer wissen.
    »Es hat die gleichen Sinne wie ein Blutegel: Empfänglichkeit für Wärme und Schwingung. Was ein Gehirn angeht, so verfügt es sicher über einen rudimentären Nervenknoten an der Spitze der Wirbelsäule. Die aufrechte Haltung sagt mir, dass ihm ein Innenohr gewachsen ist, und die gebrauchsfähigen Gliedmaßen weisen darauf hin, dass der eben erwähnte Nervenknoten womöglich so komplex wie ein Insektengehirn ist. Wahrscheinlich haben diese Veränderungen weniger Energie gebraucht als die Umwandlung eines im Grunde menschlichen Körpers in den eines Blutegels.«
    »Das kann also passieren?«, fragte Janer und ignorierte die schmutzige Bemerkung, die seine Schwarmverbindung übermittelte, als Erlin das »Insektengehirn« erwähnte.
    »O ja, das Virus optimiert die Überlebensfähigkeit und das Wachstum von Fleisch: die Nahrung für Blutegel. Das ist für Menschen jedoch nicht unbedingt die beste Lösung. Plattwürmer sind bessere Überlebenskünstler als wir«, erklärte Erlin.
    »Na, das ist schön zu wissen«, fand Janer und dachte sich, dass er eigentlich gar nicht mehr erfahren wollte. Erlin fuhr jedoch erbarmungslos fort, während sie den anderen folgten und dabei das Nachtlager zurückließen.
    »Am schlimmsten ist es, wenn der Verstand eines Menschen letztlich im Körper eines

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