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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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größere Arten vorkommen, aber sie konnten nie nachgewiesen werden.«
    »Kennt dieses Tier Fressfeinde?«, erkundigte sich Janer und dachte dabei an einige der Laute zurück, die er in der Nacht gehört hatte.
    »Hier an Land findet man nur zwei Arten Raubtiere: uns und …« Sie deutete ins Laub hinauf. »… sie.«
    »Warum nur zwei?«
    »Die Blutegel und das Virus haben sich gemeinsam entwickelt. Vielleicht hat es früher mal andere Landraubtiere gegeben, aber die Blutegel haben ihnen keinen Raum gelassen. Ich schätze, dass die Egel erst vor ein paar Millionen Jahren ins Meer vorgedrungen sind, weshalb man dort noch andere Raubtiere antrifft. Geben Sie diesem Planeten noch ein paar Millionen Jahre, und man findet auf ihm nichts weiter mehr als Vegetation, Pflanzenfresser und Blutegel.«
    »Eine grauenvolle Aussicht.«
    »Es ist das Leben«, sagte Erlin schlicht.
    Mit der Zeit wurde die Vegetation dünner und wuchs wieder dichter über der Erde. Janer sah, wie Pland auf etwas deutete, und er brauchte ein wenig Zeit, um zwischen den Baumstämmen der Umgebung zu erkennen, worauf genau. Es war ein achteckiger Metallpfosten, einen halben Meter dick und mehr als mannshoch, dick mit grauem Rost überzogen.
    »Wir sind dichter dran, als ich dachte«, sagte Ron.
    Janer sah erst ihn an und dann Forlam, der nun etwas Interesse zeigte und den Metallpfosten anstarrte. »Der Umkreis«, brachte der Seemann hervor.
    »Was?«, fragte Janer verwirrt.
    »Ein Sklavenpfosten«, antwortete Ambel.
    Janer war nun auch nicht schlauer, sah jedoch, dass Erlin nickte. Ehe er sie fragen konnte, wovon Ambel redete, führte sie der Kapitän schon aus dem Wald hinaus, und Erlin ging bereits wieder an Forlams Seite.
    Hinter dem Waldrand standen sie auf dem Kamm eines Hügels, der in ein Tal abfiel. Unter ihnen rauschte ein Fluss zwischen rot-braunen Felsen hindurch. Auf dem Hang gegenüber standen Gebäude aus dem gleichen Gestein: hohe Häuser mit vielen Fenstern, errichtet in einer weitläufigen Anordnung, die an eine unzusammenhängende mittelalterliche Festung erinnerte. Zinnenbewehrte Mauern streckten sich von einem Gebäude zum nächsten, und unter dichter Vegetation erblickte man noch Spuren eines ehemaligen Burggrabens. An einer Seite der Anlage war der Boden eingeebnet, und die Vegetation hatte hier Schwierigkeiten, auf der spiegelglatten Oberfläche Halt zu finden. Das Wrack eines Landungsfahrzeugs von sehr alter Bauart verrostete auf diesem Platz.
    Janer trat neben Ambel und starrte hinüber.
    »Die Hoopfeste«, erklärte der Kapitän.
    »Und diese Pfosten?«, fragte Janer und deutete mit dem Daumen hinter sich.
    »Die Pfosten haben ein Signal gesendet, das die Sprengstoffhalsringe seiner Sklaven und Gefangenen zur Explosion brachte. Hier war es, wo er sie gefangen hielt, dann entkernte und zu den Prador verschiffte«, erklärte Ambel.
    »Denken Sie, dass … der Skinner hierher zurückgekehrt ist?«, fragte Janer.
    »Ich brauche mir das gar nicht theoretisch zu überlegen«, erwiderte Ambel und deutete hinüber.
    Auf einer Mauerzacke zwischen zwei nahe gelegenen Schießscharten hockte etwas, das man für einen Wasserspeier hätte halten können – bis es seine Haltung änderte und kurz die Stummelflügel ausbreitete. Der Kopf von Spatterjay Hoop blickte ihnen entgegen.
    Alles lief auf Prador-Politik hinaus, sah der Hüter jetzt ein. Er behielt durch die zahlreichen Augen der Polizeidrohnen dort unten die Lage im Blick und beobachtete, wie sich die Flotte der Zusammenkunft der Skinner-Insel näherte; ihnen weit voraus war das von Frisk erbeutete Schiff. Natürlich: Ebulan wollte alle lebenden Zeugen umbringen, damit er im Dritten Königreich wieder Macht an sich reißen konnte. Eine einzige große Explosion, sobald die Flotte die Insel erreicht hatte, und alle Probleme des Pradors waren gelöst, zumindest die hiesigen.
    »SKI 12, ich möchte, dass vier Polizeidrohnen zwischen der Hauptflotte und diesem Schiff Position beziehen. Sollte Letzteres auch nur Ansätze zeigen, seine derzeitige Position zu verlassen, soll es vernichtet werden.«
    Der Zugriff auf Windtäuschers Server dauerte etwas länger, da das Segel in das Studium einer politischen Geschichte der Erde vertieft und offenkundig sehr fasziniert war. Obwohl Windtäuscher dadurch vielleicht Kopfschmerzen bekam, unterbrach der Hüter die Verbindung und schaltete sich ein.
    »Windtäuscher.«
    »Ja, was möchtense?«, raunzte das verstimmte Segel.
    »Ich möchte, dass du

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