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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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für »historische Waffen« entdeckt hatte; SKI 4 wandte jedoch ein, als sie dieselbe Site in Augenschein nahm, dass sie mehr einem Angriffshubschrauber ähnelte. Zu Anfang hatten die beiden Sub-KIs nicht genug geistige Unterschiede aufgewiesen, um über irgendetwas debattieren zu können, aber während die Stunden verstrichen, entwickelten sie allmählich Individualität.
    »Wieso, denkst du, hat der Boss dieser Schwuchtel das Kommando übertragen?«, fragte Drei ihre Gefährtin, während sie den ihnen zugewiesenen Sektor absuchten.
    »Na ja«, sagte Vier, die sich allmählich zur dominanteren der beiden Polizeidrohnen entwickelte, »vermutlich liegt es an früheren physischen Erfahrungen mit dieser Welt. Wir haben zwar die Programmierung, aber nicht die Erfahrung.«
    Drei spielte mit den Gondeln und räusperte sich pompös.
    »Yeah, Zwölf hat vielleicht ein bisschen mehr getan als wir, aber sie hat nicht die nötige Feuerkraft.«
    Vier, die schon die Rolle des Advocatus diaboli gespielt hatte, übernahm die Verteidigung. »Es geht nicht nur um das, was man tun kann, sondern auch um das, was man zu begreifen in der Lage ist.« Aber während die Drohne das sagte, wusste sie selbst nicht so ganz, was es bedeutete.
    »Zwölf hat vielleicht mehr Erfahrung mit der physischen Welt, aber eindeutig nicht die nötige Wattzahl. Dazu sind wir ja da«, wandte Drei ein.
    »Na ja …«, begann Vier – und wurde für einen Augenblick still. »Hast du das auch mitbekommen?«
    »Aber klar doch!«, antwortete Drei aufgeregt.
    Die Polizeidrohnen gingen tief herunter und bremsten auf gerippten Fusionsflammen ab. Unter ihnen wurde das Meer in zwei Bahnen von weißer Gischt aufgewühlt, als sie im Takt wendeten und suchend den Weg zurückflogen, den sie gekommen waren. Sie machten jetzt langsamer und legten mehr Distanz zwischen sich, und ihre Schüsseln und Antennen rotierten, als hätten sie Beute gewittert.
    »Da: eine Subraum-Signatur!«, stellte Vier zufrieden fest.
    »Wir haben etwas Interessantes gefunden!«, brüllte Vier durch den Äther.
    Die Drohnen drehten erneut ab und schwebten schließlich über dem Meer wie zwei Wespen, die gemeinsam ein sprudelndes Getränk aufs Korn nahmen. Sie hüpften in der Luft auf und nieder, um Teile des eng gebündelten Signals lesen zu können – und zwar durch Induktion, ohne es zu unterbrechen.
    Blitzartige Eindrücke von einem Quartärcode zuckten aus ihren Empfängern, als sie versuchten, Teile der Codesequenz zu deuten.
    »Gebt alles, was ihr empfangt, direkt weiter«, wies SKI 12 sie an.
    »Wir kriegen wirklich was rein!«, schrie Drei und versuchte dabei, einen Zusammenhang herzustellen, den sie weitergeben konnte. Dann: »Was ist das?«
    Vier erhielt keine Chance, ihrer Gefährtin zu antworten, dieweil eine schwarze Linie die Meeresoberfläche durchschnitt und direkten Kurs auf SKI 3 nahm. Die Drohne explodierte zu einer Lichtscheibe, und ihre Geschützgondeln flogen Rad schlagend über die Wellen. Ihre Gefährtin schoss vom Wasser hoch, und etwas detonierte unter ihr. Dann durchbrach seitlich von ihr eine Prador-Kriegsdrohne die Oberfläche und nahm Kurs auf SKI 4. Vier feuerte zwei zielsuchende Raketen ab und entfernte sich auf gleich bleibender Höhe. Eine Rakete ging weitab vom Ziel hoch, aber die verbliebene nur zehn Meter von der Prador-Drohne entfernt, die sie in einem Feuerball verschluckte. Vier wurde langsamer, beschleunigte dann aber plötzlich wieder, als die Prador-Drohne mit nichts weiter als einer dünnen Rußschicht aus diesen Flammen zum Vorschein kam.
    »Du kannst nicht überleben«, sendete die Prador-Drohne.
    Zwei Raketen schossen wie jagende Hornhechte auf Vier zu. Die Polizeidrohne fegte in die Höhe, nur um seitlich aus der Bahn gerissen zu werden, als ihre Flugbahn die Schusslinie eines elektromagnetischen Geschützes schnitt. Splitter regneten aus Viers Körper herunter, als sie aus der Bahn dieser hämmernden Salve abzuschwenken versuchte. Das Geschütz folgte jedoch ihrer Bewegung, und der Drohne blieb nichts weiter übrig, als zusätzliche Energie ins Fusionstriebwerk zu schleudern. Eine elektromagnetische Granate vernichtete das Triebwerk nur Bruchteile einer Sekunde, ehe die beiden Raketen von unten einschlugen. Vier sah sie nicht mal kommen. Sie löste sich in einer zweifachen Explosion auf, und kein Trümmerstück überlebte diese, das größer als ein Fingernagel gewesen wäre.
    Die Küste war schon in Sicht, als der Rhinowurm sich zum Angriff

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