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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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entschloss. Er rammte den Scooter zur Seite, und das schnabelförmige Maul schloss sich um einen Fuß Roachs. Roach schrie gellend auf und ließ prompt Keechs Antiphotonenwaffe ins Meer fallen. Keech streckte die Hand aus und packte Roachs Jacke, während Boris sich über den Fahrersitz warf und Roachs Rumpf mit beiden Armen umklammerte.
    »Erschieß das Mistvieh!«, brüllte Keech Boris an.
    »Das kann ich nicht! Er geht sonst unter!«
    Keech fluchte und versuchte, nach der Waffe in Boris’ Gürtel zu greifen.
    »Ich komm nich mit! Ich komm nich mit!«, brüllte Roach.
    »Halt dich fest!«, schrie Boris sinnloserweise.
    Keechs Arm war schwer wie Blei, als er die kybernetischen Motoren darin einzusetzen versuchte; dann verwandelte sich sein Gesicht in eine Maske des Schmerzes, als etwas im Handgelenk zermalmt wurde. Endlich konnte er die Waffe ziehen und damit auf den Rhinowurm zielen.
    »Verdammt! Ich kann nicht abdrücken! Versucht, ihn an Bord zu halten!«
    Keech ließ die Steuerung los und wechselte die Waffe in die rechte Hand. Boris, der Roach weiter umklammerte, wurde über den Sitz gezerrt, als der Wurm seinen Gefährten ins Meer zu ziehen versuchte. Keechs erster Schuss brannte dem Wurm ein Loch in den Kopf. Das Tier stoppte kurz, um sie anzublinzeln, dann zerrte es weiter. Keech schoss erneut und dann ein drittes Mal und öffnete einen rauchenden Krater im Knochen zwischen den Augen des Wurms. Abrupt gab dieser seine Beute frei und richtete sich aus dem Wasser auf wie eine stoßbereite Kobra. Keech zielte auf eine Stelle unterhalb des Kopfes: ein Schuss, der etwas Weiches und Gelbes aufriss. Der Wurm erstarrte, hustete und stürzte dann ins Meer zurück wie eine Marionette, deren Schnüre jemand durchschnitten hatte.
    »Ich sagte dir doch, ich würde nich mitkomm’!«, schrie Roach der Kreatur zu, die schlaff neben dem Scooter trieb.
    »O Scheiße!«, sagte Boris, der in die andere Richtung blickte.
    Keech und Roach drehten sich um und glotzten dem näher kommenden Buckel eines Zahnkarpfens entgegen.
    »Damit kann man ihn nicht aufhalten«, stellte Keech fest und hielt die Impulspistole hoch. »Was wir jetzt brauchen, ist so etwas wie meine APW.« Er funkelte Roach anklagend an, und Roach tat sein Bestes, kein gewieftes Gesicht zu zeigen.
    »Ich kann es nich ändern. Mein Arm funktioniert nich richtig«, beschwerte sich Roach.
    »Das war es dann«, brummte Boris.
    Der Zahnkarpfen bäumte sich zu dem Scooter auf, wandte sich jedoch im letzten Augenblick ab und schnappte nach dem Rhinowurm. Dank seiner ungewöhnlichen Antriebsform konnte er abrupt stoppen, sobald er die Beute gepackt hatte. Er lag direkt neben dem inzwischen stationären Scooter und musterte dessen Insassen mit einem Auge, während er geräuschvoll am Kopf des Rhinowurms mampfte.
    »Netter Karpfie«, redete ihm Roach beruhigend zu. Keech bemühte sich inzwischen, genug Antischwerkraft zu erzeugen, um über die Wellen aufzusteigen, die mittlerweile an das Fahrzeug schwappten. Der Motor heulte und knirschte jedoch nur.
    »Sprunz ausgebrannt, sicherer Sniper«, sagte SKI 13 von unter dem Sitz hervor.
    »Kannst du uns mehr Auftrieb verschaffen?«, fragte Keech sie leise.
    Die SKI stieß an die Unterseite des Sitzes und riss den Scooter über die Wellen. Roach fluchte, als er beinahe erneut herausfiel, zerrte sich jedoch wieder hinauf, während er etwas über »plappernde Schrotthaufen« brummte. Keech behielt den Zahnkarpfen scharf im Auge, als er nach dem Hahn griff, der dem einsamen, noch funktionsfähigen Schubtriebwerk reines Wasser zuführte. Er öffnete den Hahn, und das Triebwerk hustete und fing an zu qualmen. Als es stellenweise rot aufglühte, nahm Boris hastig die Füße davon herunter.
    »Was ist mit Schub?«, flüsterte Keech.
    »Keine Chance«, antwortete SKI 13.
    Das Triebwerk hustete von neuem und spuckte etwas aus, was zischend übers Meer glitt, ehe es versank.
    »Das war das Gitter«, stellte Keech fest.
    Das Triebwerk rülpste Dampf, und klares Wasser strömte jetzt daraus hervor. Keech nahm die Hand vom Hahn und sah dem stetigen Strom zu.
    »Könnte den Hahn ruhig offen lassen. Das senkt unser Gewicht.« Er bückte sich und blickte die SKI unter dem Sitz an. »Jetzt haben wir nur noch dich. Ich schlage vor, dass du irgendwas probierst.«
    »Er ist mit dem Fressen fertig«, verkündete Roach.
    Alle drei blickten zu dem Zahnkarpfen hinüber, der gerade das letzte Schwanzstück des Wurms herunterschlang. Ungefähr jetzt,

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