Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
reden.
    Der Skinner brüllte und stürmte auf sie los, mit albernen, aber entsetzlich großen Sprüngen. Peck ballerte bereits hemmungslos mit der Schrotflinte drauflos, ehe Janer schießen konnte. Janers Treffer brannte Haut von der Brust des Monsters und versengte ein Fledermausflügelohr. Und doch wurde der Skinner nicht mal langsamer; also feuerte Janer weiter, während bereits ein Arm nach ihm schlug, der aus Softball-Schlägern zu bestehen schien, verbunden durch elastische Gelenke. Die Hand erwischte ihn mit fürchterlicher Wucht – als wäre er mit voller Kraft gegen die Eisengitter eines Käfigs gerannt. Er flog rückwärts in ein Rosengestrüpp und knallte an eine Seitenwand. Der Atem rauschte aus ihm hervor, und er stellte fest, dass er sich einfach nicht mehr bewegen konnte.
    Er sah, dass Peck sich hinter die Sonnenuhr duckte und immer noch drauflos ballerte, und im nächsten Augenblick erlebte Janer mit, wie die Sonnenuhr und Peck mit einem einzigen Griff gepackt wurden, wie Stein zerbarst und etwas Blutiges zur Seite flog. Dann war Kapitän Ron mit der Machete zur Stelle. Der Skinner wurde vorsichtiger und wich Rons Versuchen aus, ihm die Gliedmaßen abzuhacken. Plötzlich stürmte er mit nur noch verschwommen sichtbaren Bewegungen vor. Ein Klirren und ein Wiehern ertönten, und die Machete wirbelte durch die Luft; ein weiteres Klirren erklang, als die Waffe rechts von Janer an der Mauer abprallte. Dieses zweite Geräusch schien das Leben in Janers Glieder zurückzurufen, und er rappelte sich aus dem Rosengestrüpp auf und fluchte, als Dornen ihm die Haut im Gesicht aufrissen.
    Janer hob den Karabiner wieder auf und zielte auf den Kopf des Skinners, der jetzt über Kapitän Ron aufragte, als ergötzte er sich an der Aussicht, ihn gleich in Stücke zu reißen. Ron stand da, die Arme verschränkt, die Beine fest in den Boden gestemmt, und zeigte eine gelassene Miene. Das machte den Skinner stocken. Janer trat vor und fiel prompt auf die Nase – denn seine Knöchel waren in Ranken verheddert. Während er versuchte, aufzustehen und die Kreatur aufs Neue anzuvisieren, sah er, wie Ambel sich von hinten heranschlich.
    Der Skinner ballte eine Hand zur Faust und holte damit aus, aber Ron lächelte nur darüber. Als Ambel das mit Sprine vergiftete Messer in eine Wade des Skinners rammte, eröffnete Janer wieder das Feuer.
    Der Schrei der Kreatur war ohrenbetäubend: die Mischung eines menschlichen Schmerzenslautes mit dem Quieken eines Schweins, das zur Schlachtbank ging, nur in fünffacher Lautstärke. Janer zuckte bei diesem grausigen Laut zusammen, schoss jedoch weiter auf den Kopf des Skinners. Noch im Schreien trat das Monster nach hinten aus und schleuderte Ambel zehn Meter weit durch die Luft. Dann schlug es nach Ron und rammte ihn so heftig an die Mauer, dass der Kapitän sie beinahe durchschlug und rings um ihn Geröll herabregnete. Immer noch kreischend tat die Kreatur zwei Schritte auf Janer zu, der nun glaubte, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Sein Laser brannte Haut weg, zeigte aber keinerlei weitergehende Wirkung auf dieses Monster.
    Der Skinner ignorierte ihn, stürmte an ihm vorbei und kletterte über die sechs Meter hohe Mauer hinter ihm.
    »Was zum Teufel war das?«, wollte Keech wissen.
    »›Teufel‹ stimmt ungefähr«, brummte Roach.
    »Was meinst du damit?«, fragte Keech.
    Roach warf Boris einen Blick zu und zuckte die Achseln. »So was hab ich noch nie gehört«, sagte er und setzte sich prompt hin, um seine verkohlten Stiefel zu mustern. Er wühlte in den Taschen der zerlumpten Jacke herum, fand ein Stück Fischerleine und band damit eine lose Sohle fest. Keech sah ungeduldig zu, wie der Seemann mit seiner Arbeit fertig wurde und dann aufstand, um die behelfsmäßige Reparatur mit vollem Gewicht zu testen.
    »Bist du jetzt so weit?«, wollte Keech wissen.
    »Bin so weit, wie ich kann. Mir hamse den Arm kaputtgemacht und die Beine geröstet, also werd ich wohl erst mal nirgendwo hinrennen können.«
    Keech starrte ihn an, wusste einfach nicht, was er dazu sagen sollte. Dann wandte er sich ab und setzte seinen Weg durch den Wald fort. Roach und Boris wechselten Blicke und folgten ihm langsam. Ein paar Schritte weiter deutete Roach auf die SKI, die Boris wie ein Baby wiegte.
    »Warum siehst du nicht zu, dass du das Ding loswirst?«, fragte er.
    »Es hat uns das Leben gerettet«, antwortete Boris.
    Roach schnaubte. »Mit ihm kommen wir langsamer voran«, sagte er mit schlauem

Weitere Kostenlose Bücher