Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher

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hatte, würde Sprine bei sich tragen, nur für den Fall, dass eine solche Lage erneut eintrat.

Ambel hakte nicht nach. »Irgendjemand von euch anderen?«, fragte er in die Runde.
    »Was sollen wir haben?«, fragte Pland, der in seiner Koje lag, ein Buch mit den Knien abgestützt.
    »Sprine, du Idiot!«, antwortete Anne aus der Koje über ihm.
    »So reich bin ich nich«, beschwerte sich Pland.
    Ambel warf jetzt einen Blick auf Anne, und sie schüttelte den Kopf. Er beugte sich nach hinten und warf einen Blick ins Quartier der Junioren, entschied dann aber, sich nicht die Mühe zu machen. Keine Chance, dass solche Grünschnäbel Sprine bei sich hatten. Man dachte wirklich nicht viel ans Sterben, ehe man sich dem Ende seines zweiten Jahrhunderts näherte.
    »Dann müssen wir was raffinieren«, sagte Ambel.
    Niemand fragte nach dem Grund. Sie alle wussten, was Ambel in seiner Kabine aufbewahrte.
    »Dafür muss das Schiff fest vertäut liegen«, stellte Pland fest.
    Ambel sagte: »Wir überqueren die Tiefensee, schnappen uns unterwegs noch ein oder zwei Blutegel und machen anschließend an den Westatollen fest. Dort haben wir dann Gelegenheit.« Er bedachte die Mannschaft mit abschätzendem Blick. »Nehmt euch noch etwa eine Stunde frei, dann möchte ich euch wieder einsatzbereit an Deck sehen.« Und damit stieg er hinauf.
    Eine Stunde später stand er auf dem Kabinendeck und suchte das Meer mit seinem alten Fernglas ab, als eine Buckelgestalt ins Blickfeld kam.
    »Wir haben einen!«, brüllte er. »Hart Backbord!«

    Boris trank den Rest seines Rum-Tees und hängte sich den Zinnbecher an den Gürtel, ehe er das Schiff auf die ferne Gestalt zusteuerte.
    Windfänger positionierte sich entsprechend. Der Rest der Besatzung stieg an Deck, aber als die Treader näher an die Gestalt herankam, bemerkten alle, dass etwas nicht stimmte. Man sah dort drüben keine Prill, und der Höcker war zu steil und zu unbeweglich.
    »Wieder dieser Zahnkarpfen«, sagte Peck.
    Sie schwiegen eine Zeit lang und schauten zu, wie der große Fisch einem Parallelkurs folgte; dann machten sie sich, da sie ohnehin an Deck waren, langsam an die übliche Arbeit. Anne schärfte Harpunen und Messer. Peck hatte ein paar Junioren abkommandiert, ihm bei der Reparatur von Tauen zu helfen und neue herzustellen. Das Rohmaterial entnahmen sie einem Sack mit Fasern, die aus Sargassumstängeln herausgeschlagen worden waren. Pland arbeitete im Laderaum und salzte dort Rhinowurmsteaks, und Boris führte natürlich das Ruder. Die übrigen Mannschaftsmitglieder setzten die ständig anfallenden Arbeiten fort, die das Schiff seetüchtig hielten: die konstanten Reparaturen an den Aufbauten, das Einfetten der Ketten und Kettenräder, das Nachspannen von Ketten, Tauen und Halterungen; außerdem das endlose Schrubben und Polieren.
    Bei der Arbeit dachten sie über das nach, was sie schon wussten. Sie hatten alle bereits Geschichten von Zahnkarpfen gehört über ihre Zähigkeit und die komischen Sachen, die sie anstellten. Sie waren sich darüber im Klaren, dass es gefährlich werden konnte, einen solchen Fisch in der Nähe zu haben, während sie Riesenblutegel jagten. Durch sein antikes Fernrohr betrachtete Ambel den Zahnkarpfen noch eine Weile länger und schwenkte dann zu anderen Stellen um. Der Nieselregen hatte aufgehört, und die Sonne verbrannte den Himmel zu hellerem Grün, als Ambel schließlich eine weitere Warnung rufen konnte. Eine Gruppe aus drei Blutegeln war in Sicht gekommen, und sie nahmen unverzüglich Kurs auf die Treader.
    »Zwanzig Grad Steuerbord!«, brüllte Ambel. »Auf diesem Kurs bleiben.«
    Als das Schiff herumschwenkte, stieg Pland aufs Kabinendeck und löste Boris flink am Ruder ab. Boris lud nun die Deckskanone mit Pulver und Steinen. Die anderen holten ihre Waffen hervor und machten sie bereit. Ambel rutschte die Leiter hinab, verschwand in seiner Kabine und kam wieder hervor, die Donnerbüchse unter den Arm geklemmt.
    Er sah sich um. »Alle Junioren runter!«, brüllte er und starrte dabei Gollow und Süd an. Die beiden Männer schienen geneigt, sich ihm zu widersetzen, ehe sie doch nickten. Es war nur fair so: Keiner der Junioren war so stark wie ein Senior oder nur annähernd so stark wie Ambel, also konnten sie bei einer Egeljagd leicht umkommen. Gollow und Süd hatten sich bei einer früheren Jagd gut geschlagen. Aber sie laborierten nach wie vor an den Verletzungen, die sie erlitten hatten, als sie mit Ambel an Land gingen, um den