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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Zuckungen nicht wieder über die Bordwand schlüpfte. Der Turbul ähnelte sogar stark einem Kanu. Der Kopf glich dem eines Kaimans, und rings um den dunkelgrünen Rumpf waren hellblaue Flossen scheinbar willkürlich verstreut. Der Schwanz war eine Peitsche und endete in einer Flosse, die an ein Beil erinnerte.
    »Jahuu!«, brüllte Pland, als sich der Turbul unter ihm aufbäumte und ihn abzuwerfen versuchte; dann setzte er hinzu: »Halt still, du Mistvieh!« Er achtete nicht auf die tiefe, klaffende Wunde im eigenen Rücken, die ihm der Turbul mit der Schwanzpeitsche geschlagen hatte. Ambel trat hinzu und packte die zuschnappenden Kiefer des Tiers mit einer Hand, streckte dann die andere Hand aus und schnippte den Zeigefinger kräftig zwischen die Augen der Kreatur. Ein dumpfer Schlag ertönte, als prallte eine Eisenstange auf einen Holzklotz. Der Turbul verdrehte die Augen und wurde schlaff.
    »Danke, Käpten«, sagte Pland, als er abstieg. »Ich vermute, du kannst ihn ausziehen; für mich ist er ein bisschen groß.«
    Ambel zuckte die Achseln, packte die Kiefer des Turbul fester mit der Rechten und griff mit der Linken nach dem Fleisch hinterm Schädel. Er zog, und begleitet von einem reißenden Laut löste sich der Kopf aus der Fassung, gefolgt von der Wirbelsäule. Während Ambel weiter zog, verschwanden Schwanz und Flossen im Rumpf. Als der Kapitän dann den Griff verlagerte und zu einem letzten kräftigen Ruck auf halber Länge der Wirbelsäule erneut zupackte, löste sich das Fleisch der Kreatur wie eine alte Socke, und Ambel hielt eine üppige Masse in der Hand: Kopf, Wirbelsäule, ein Sack mit den inneren Organen, Flossen und Schwanz – alles nach wie vor miteinander verbunden. Er hielt das einen Augenblick lang vor sich und schüttelte es ein paar Mal. Die Augen gingen wieder auf, Flossen und Schwanz wanden sich. Das Schwanzende peitschte nach Ambels Gesicht, aber er packte es mühelos.
    »Wie frech«, sagte er und warf den Turbul über die Bordwand. Im Wasser schwamm die skeletthafte Kreatur ein wenig herum, ehe sie den Kopf über die Oberfläche streckte und ein lautes, schnaubendes Wiehern erzeugte. Dann tauchte sie und schwamm mit dem Rest des Schwarms weiter.
    »Denkt dran, Jungs, wir brauchen gerade so viel, dass es für fünfzig Marinadenfässer reicht!«, schrie Ambel dem Rest der Crew zu, während die Leute kleinere Turbul einholten und in ähnlicher Weise auseinander zogen. Einer nach dem anderen schwammen nackte Turbul weg und erzeugten dabei diese entrüsteten, schnaubenden Laute. Bald war das Deck mit glitschigen Fleischröhren übersät, die auf dem sauren Turbulmagenbrei herumrutschten. Ambel bestückte einen glänzenden Haken mit einem Köder und dachte darüber nach, mit welcher Bedächtigkeit Polis-Technik in ihr Leben hineinsickerte. Jetzt hatten sie Keramalhaken, die niemals stumpf zu werden schienen, und er konnte sich noch an die Zeit erinnern, als sie sie aus Knochen geschnitzt hatten. Wenigstens die Schwimmkorken waren noch dieselben. Ambel trat ein wenig zurück, damit er genug Platz hatte, um die Leine auszuwerfen, und stolperte beinahe über einen herumrutschenden Turbulkörper.
    »Anne! Fässer und Essig!«, brüllte er – war aber nicht allzu verärgert, da er wusste, dass seine Crew sich in solchen Augenblicken leicht ablenken ließ.
    Anne warf ihm einen gereizten Blick zu, holte ihre Leine ein, hängte sie auf einen an der Reling montierten Haken und rief einige der jüngeren Besatzungsmitglieder zu sich. Sie hüpfte über Turbulkörper, während sie ihre Helfer zur Luke des Achterladeraums führte, schob diese auf und stieg rasch hinunter. Zwei Mann folgten ihr in den Laderaum, und zwei blieben an Deck, um den Ausleger einer Winde herumzuschwenken und das Seil herunterzulassen.
    »Ich schätze, das war’s«, sagte Pland und hielt seinen letzten Fang hoch. Dieser Turbul war lang und dünn und mit Blutegellöchern übersät. Die Klopflaute am Rumpf ließen inzwischen nach und waren immer schwerer von den Geräuschen der Mastketten zu unterscheiden. Ambel holte den eigenen letzten Fang ein, nahm ihn einen Moment lang in Augenschein, befreite ihn dann vom Haken und warf ihn ins Meer zurück.
    »Das Ende des Hauptschwarms«, stellte er fest. »Jetzt kommen nur noch die Egelopfer.«
    Widerstrebend holte Peck seine Leine ein, rollte sie auf, hängte sie an den Haken und zog dann ein langes und mörderisch scharfes Buschmesser aus dem Schrank unter der Reling, wo der größte Teil

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