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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Aufmerksamkeit heischten. Ihr wurde kurz übel, als ihr Zentralkern in nervlichen Konflikt mit dem gestohlenen Körper geriet.
    »Ist das nicht von Interesse für Sie, Rebecca?«, fragte der Ratsherr.
    Rebecca Frisk drehte sich um und blickte zu den Kristallfenstern über die Salzflächen hinaus. Keech – immer dieser verdammte Keech! Selbst nachdem sie den eigenen Körper, ausgestattet mit Gehirn und Rückenmark des jetzigen Gastkörpers, zur ECS geschickt hatte, konnte sie nicht in Sicherheit leben, solange er … existierte.
    »Er lebt immer noch«, stellte sie fest.
    »Ich frage mich, wen Sie meinen«, sagte Ebulan.
    Frisk sah ihn finster an. »Ich spreche von Keech.«
    »Problematisch«, fand Ebulan. Er verlagerte sich auf den AG-Generatoren, als wäre ihm unbehaglich zu Mute.
    Frisk scherte sich nicht darum und blickte wieder zum Fenster hinaus. »Acht Kontrakte und hundert Unterverträge, die dranhingen, und jeder einzelne davon ein Versager! Zwei wurden von batianischen Steinkillern übernommen. Dieser Mistkerl hat fast die Wahrheit über mich herausgefunden, als er sie platt gemacht hat«, sagte sie. Sie wandte sich Ebulan zu. »Weiß er über Jay Bescheid?«
    »Das konnte ich nicht feststellen.«
    »Er wird es noch.«

Kapitel 5
     
     
    Mit der Fähigkeit, noch den millionsten Teil frischen Blutwassers im Meer aufzuspüren, und außerdem mit den dicksten Panzern und den wirkungsvollsten Mäulern aller Meeresraubtiere ausgestattet, waren die Gleißer gierige Fleisch- und gewissenhafte Aasfresser. Die vier – ein Weibchen und die befruchtenden Männchen eins bis drei – stießen aus ihrem schleimigen Heim an der Unterseite eines Klumpens aus verfaulendem Sargassum herab und nahmen mit zuckenden Schwänzen und den als Stabilisatoren ausgestreckten flachen Beinen Kurs auf den köstlichen Geschmack toter oder sterbender Schnecken sowie auf die leichte hormonelle Spur von Turbul in Fresswut – ein Zustand, in dem die großen Fische reichlich sorglos wurden. Die sich immer weiter ausbreitende Wolke aus zerbrochenen Schalen, Fleischfetzen und Körpersäften hatte auch einen Schwarm Boxys angelockt, die am Rand der Wolke mit frenetischer Entschlossenheit futterten und dabei die umgebende Tiefe vorsichtig im Auge behielten. Als die Gleißer herankamen, flüchteten die Boxys, aber die großen Krustentiere waren gar nicht daran interessiert, ihnen nachzuheizen. Vielmehr mahlten und schnatterten sie mit den Mäulern, während sie über die langen, fleischigen Körper von Turbul nachgrübelten, die sich umherwälzten und Schnecken schmausten – und ihre Umgebung nach wie vor völlig vergessen hatten. Auch Blutegel nahmen jetzt Kurs auf den Schauplatz, um sich einen Augenblick lang an Turbul zu heften und dann mit blutigem Beutestück davonzusickern, und sogar Prill stießen herab und glichen dabei fliegenden Untertassen mit besonders bösartigen Fahrwerken. Und die Gleißer wussten, dass sie schnell handeln mussten, ehe sich ihr potenzielles Bankett in eine zerstreuende Wolke aus dahinschwebenden Kanapees verwandelte.
     
    »Atoll GCV 1232, beginne Zensusmessung«, sagte SKI 13.
    »Du sagst das nur, um mich zu ärgern«, behauptete Sniper. Sie schwebten über einem Atoll, das an einen riesigen, ins Meer geworfenen Apfelbutzen erinnerte.
    »Der Hüter hat Recht, weißt du?«, sagte die eiserne Seepferdchendrohne. »Du wirst auf deine alten Tage griesgrämig.«
    »Und du hältst es für einen lohnenden Zeitvertreib, Schnecken zu zählen?«
    »Nein, aber es ist erstaunlich, was man hier draußen an interessanten Objekten finden kann und was man bei den Auktionen auf Coram dafür erzielt; außerdem schlägt das Zählen die Absorption jederzeit um Längen«, fand Dreizehn.
    »Davor brauche ich keine Angst zu haben. Ich bin eine befreite Drohne. Ich habe meine Herstellungskosten und meine Pflichtdienstzeit schon vor Jahrhunderten abgearbeitet. Falls ich ein Teil des Hüters werden möchte, steht es mir frei. Ich möchte allerdings noch nicht.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, hast du dir den Weg in die Freiheit erarbeitet, indem du Tarnminen an Prador-Dropbirds geheftet hast. Hältst du das für einen lohnenden Zeitvertreib? Manche von uns neigen nicht so sehr zur Kriegerlaufbahn. Vielleicht solltest du die Absorption wenigstens mal ausprobieren; das würde dich von ein paar Schrullen kurieren.«
    »Ich habe Schrullen?« Sniper schwieg kurz. »Was für interessante Objekte?«
    »Perlen von Bernsteinmuscheln, fossile

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