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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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errichtet. Aber die Hooper haben keinerlei Eile an den Tag gelegt, was den Erwerb der angebotenen Technologien anbetraf. Sie sind arm, wirken jedoch recht glücklich.«
    Janer nickte und dachte darüber nach, warum reiche Menschen das Thema immer mit diesen Scheuklappen betrachteten. Er blickte sich unter den wenigen Crewmitgliedern um, die ihrer Arbeit nachgingen.
    »Was verdienen die eigentlich?«
    Erlin deutete mit dem Kopf auf Roach. »Der durchschnittliche Seniorseemann wie Roach erhält etwa zweihundert Skind als Anteil an einer dreimonatigen Fahrt, und nur, wenn sich die Fahrt als profitabel erweist. Trotzdem können sie Technologie erwerben.«
    »Also«, sagte Janer und rechnete im Kopf, »etwas wie ein Armbandcomp, was der durchschnittliche Lademaschinen-Techniker für zehn New-Carth-Shilling kaufen könnte, den Lohn einer Stunde, würde einen Hooper drei Monatslöhne kosten.«
    »Nicht ganz, weil man ihn hier billiger kriegt: für etwa hundert Skind«, entgegnete Erlin.
    »Immer noch eine Menge Geld für Hooper. Wie sieht es bei den Kapitänen aus? Was verdienen sie?«
    »Ihr Anteil beträgt das Doppelte bis Dreifache. Obwohl selbst sie anscheinend wenig Neigung verspüren, das Geld für Polistech auszugeben. Ambel könnte sich mühelos so etwas leisten.« Erlin deutete mit dem Kopf auf den QK-Laser an Janers Gürtel. »Er macht sich jedoch nicht die Mühe. Er bevorzugt einen riesigen Vorderlader, der an eine tragbare Kanone erinnert. Den Grund habe ich nie richtig verstanden.«
    Jetzt, wo das Gespräch auf Ambel kam, musterte Janer nachdenklich Erlins Profil. »Warum ist es Ihnen so furchtbar wichtig, diesen Ambel zu finden?«, fragte er.
    »Furchtbar wichtig ist es mir gar nicht. Falls ich ihn auf dieser Fahrt nicht finde, kehre ich zur Kuppel zurück und warte, dass er irgendwann auftaucht. Es ist nur eine Entscheidung, die ich getroffen habe«, antwortete Erlin gepresst.
    Sie warf ihm einen Blick zu, und Janer zuckte die Achseln und hob den Bildverstärker an die Augen. Offenkundig war das ein Thema, das Erlin nicht zu vertiefen wünschte.
    »Da laufen Dinger, die wie Krabben aussehen, überall auf dem Kraut herum«, stellte er fest.
    »Prill«, erklärte sie. »Falls die uns angreifen, gehen Sie lieber unter Deck.«
    »Ach wirklich«, sagte Janer. Nicht unvorsichtig zu sein, das war eine Sache, aber er wollte verdammt sein, wenn er die ganze Zeit zitternd in der Kabine verbrachte. Das war nicht das Leben.
    Erlin sah zu, während er den Bildverstärker wieder an den Gürtel hängte, ehe er nach dem modellierten durchsichtigen Kasten auf seiner Schulter griff. Er zupfte daran, und das Ding löste sich. Sorgsam achtete er darauf, die beiden Hornissen darin nicht durchzuschütteln. Er stellte den Kasten auf die Reling und fuhr mit dem Finger an der Seite entlang. Die Klappe ging auf. Erlin konnte nicht vermeiden, dass sie eine Gänsehaut bekam, als die beiden Hornissen starteten. Sie blickte ihnen nach und hoffte, dass sie nicht versuchten, auf ihr zu landen. Sie sah Janer fragend an.
    »Die Schwarmintelligenz möchte sich umsehen«, erklärte er.
    Eine Hornisse zischte übers Meer davon, während die andere das Schiff umkreiste. Die Mannschaft kümmerte sich nicht um die Insekten, aber das Segel war sofort neugierig, hob den Kopf vom Deck und verfolgte die Bahn der Hornisse, die in der Nähe des Schiffes blieb.
    »Ich frage mich, warum die Intelligenz Sie hergeschickt hat, wenn sie doch weiß, dass Insekten hier nicht lange überleben«, sagte Erlin.
    »Das ist jetzt mal eine Frage«, versetzte Janer.
    »Wenn ich es also richtig verstehe: eine, die Sie gestellt haben?«
    »Oh ja! Ich stelle der Intelligenz alle möglichen Fragen, und ich erhalte alle möglichen Antworten. Allerdings nicht immer die, die ich mir gewünscht habe.«
    »Sind diese Hornissen vielleicht … anders?«, wollte Erlin wissen.
    Janer dachte einen Augenblick lang nach und blickte in Richtung der Hornisse, die sich übers Meer entfernt hatte.
    »Als Einzelwesen leben sie nicht lange«, sagte er. »Diese beiden sind neu – kamen schon als Ersatz, ehe es nötig wurde.« Er legte den Kopf auf die Seite und lauschte. Erlin unterbrach das unhörbare Gespräch nicht, das offensichtlich stattfand. Einen Augenblick später wandte sich Janer ihr zu.
    »Sie wurden verändert«, sagte er.
    Erlin nickte. Schwarmintelligenzen hatten in diesen Dingen keinerlei Gewissensbisse. Für das Töten von Hornissen wurden strenge Strafen verhängt, aber sie

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