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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Hooper aufstand und ging.
    Keech ignorierte das: Falls er jetzt wirklich starb, kam es auf nichts davon mehr an.
    FUNKTIONSPARAMETER ÜBERSCHRITTEN: 38 % BELASTUNGSSTEIGERUNG DER BALSAM-PUMPE.
    Keech streckte die Hand aus und klappte den Kofferdeckel auf. Er nahm die Reinigungsanlage hervor, und ohne sich um die neugierigen Blicke der Hooper in der Kneipe zu kümmern, öffnete er den Overall und stöpselte rasch die Zuleitungen ein. Schwarzer Balsam floss in den Extraktionsschlauch, und es dauerte Minuten, bis Saphirbalsam im anderen Schlauch auftauchte.
    PUMPENDRUCK UM 20 % SENKEN, befahl er. Sofort erschien eine weitere Warnmeldung.
    FUNKTIONSPARAMETER ÜBERSCHRITTEN: AUSSENSONDE B23 OHNE BALSAM.
    Keech warf einen Blick auf den Reiniger und sah die Reihe der Hieroglyphen als verschwommene rote Linie. Der Reiniger kämpfte sich offensichtlich damit ab, seine Arbeit zu leisten.
    AUSSENSONDE B23: STRUKTURELLE ANOMALIE.
    Was zum Henker?
    AUSSENSONDE B23: STRUKTURELLER ZUSAMMENBRUCH.
    Das war es also; stets hatte die Gefahr bestanden, dass der Körper zusammenbrach, dass die Konservierungsmittel nicht mehr so effektiv sein würden wie zu Beginn. Er hatte jedoch nie damit gerechnet, dass es so schnell passierte. Er blickte auf die Lichter des Reinigers und entdeckte keine Spur von Grün.
    Die nächste Meldung, die der Verstärker einblendete, hatte er bislang erst zweimal gesehen, und das nur kurz nach der Reifikation.
    EINGEDRUNGENER ORGANISMUS ENTDECKT.
    IDENTIFIZIEREN, wies er den Verstärker an.
    Ein Unterprogramm verband den Verstärker sofort mit dem lokalen Server, und eine Suchmaschine wurde mit Segmenten genetischen Codes geladen. Die Antwort traf schnell ein und leuchtete in Keechs visuellem Kortex auf.
    SPATTERJAY VIRENFORM AI.
    Also der Blutegel, der sich vor Tays verdammtem Museum auf ihn gestürzt hatte. Das Spatterjay-Virus steckte in ihm und richtete unermesslichen Schaden an, während es versuchte, einen Toten zu assimilieren. Keech blickte auf den Reiniger und sah, dass inzwischen zwei grüne Lampen brannten. Falls er hätte atmen können, hätte er jetzt erleichtert geseufzt, denn das Gerät schaffte es inzwischen. Er lehnte sich zurück, als das Bild vor den Augen wieder klarer wurde, und er sah, dass alle in der Kneipe ihn anstarrten. Der Barkeeper wirkte ganz besonders verärgert, als er jetzt auf Keechs Tisch zukam.
    »Ich weiß nicht, was Sie zu ihm gesagt haben, aber ich habe ihn noch nie so sauer erlebt«, beschuldigte er den Reifi.
    Keech brauchte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, dass der Mann von Sprage redete. Keech musste ausgiebig klickend schlucken, um eine Antwort herauszubekommen: »Ich habe ihm nur gesagt, wer ich … bin«, sagte er.
    »Mir ist egal, wer Sie sind. Die Kapitäne haben hier das Sagen, und so würde ich es vorziehen, wenn Sie gingen.« Der Barkeeper blickte auf den Reiniger. »Und ich möchte, dass Sie sofort gehen.« Ein paar Hooper waren aufgestanden und traten jetzt hinter den Barkeeper. Keech wusste, dass er in einer solchen Lage keine Chance hatte. Er stand auf, packte den Reiniger und hielt ihn an die Brust gedrückt, während er unsicheren Schrittes den Ködermann verließ. Der Koffer schloss den Deckel selbst und folgte Keech getreulich.
    Vor der Hooper-Kneipe wirkte die Straße stärker bevölkert als zu dem Zeitpunkt, an dem Keech eingetreten war, und er bemerkte, dass zahlreiche Polis-Bürger herumspazierten. Eine Katzenadaptierte kam dicht an ihm vorbei und bedachte ihn lautstark schnuppernd mit angewidertem Blick, ehe sie weiterging. Keech übte verstärkte Kontrolle über die Gelenkmotoren aus und ging steifbeinig zu einem Lufttaxi hinüber, das am Ende der Straße parkte. Als er es erreicht hatte, war eine weitere rote Lampe am Reiniger ausgegangen. Der Hooper in dem Fahrzeug nickte, als er ihn wiedererkannte. Es war derselbe Mann, der sie vom Shuttlehafen abgeholt hatte.
    »Kann Sie nich mitnehmen, Kumpel. Warte gerade aufen Fahrgast.«
    »Ich gebe Ihnen zehn Shilling, wenn Sie mich ganz langsam zum Shuttlehafen bringen«, sagte Keech.
    »Na, warum hamse das nich gleich gesagt? Steigen Sie ein!«
    Keech deutete mit dem Kopf auf seinen Koffer. »Falls Sie sich darum kümmern könnten.«
    Der Hooper stieg rasch aus, und mit Hilfe des Steuerschalters auf dem Koffer hatte er diesen bald in den Kofferraum gepackt. Es befriedigte Keech zu sehen, dass die Katzenadaptierte von eben auf das Taxi zugelaufen kam, als es startete und sich zum Shuttlehafen

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