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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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ständig nach dir fragte. Genau genommen fragte er nach dem Tiermörder. Ich sagte ihm, er solle verschwinden, du wärst nicht da. Und dass ich nichts mit deiner blöden Arbeit zu tun hätte. Mir ist es doch egal, wie viele Ratten du umbringst.«
    »Und was hat er geantwortet?«, erkundigte sich Blake neugierig.
    »Er hat gelacht. Und zwar alles andere als freundlich. Ein widerlich unangenehmes Lachen hatte der Kerl. ›Wenn er heimkommt, kannst du ihm sagen, dass wir genau wissen, wo wir ihn suchen müssen, wenn wir ihn haben wollen.‹ Ich habe geantwortet, dass ich verstanden hätte und dass er mich jetzt endlich in Frieden lassen solle. Er erklärte mir, ich solle mir nur ja nicht einbilden, dass ich unschuldig wäre. Ich scheine in seinen Augen allein durch die Verbindung mit dir ebenso schuldig zu sein wie die anderen Tiermörder.«
    »Nun, das war bestimmt schlimm für dich.«
    »Schlimm? Tu nicht so von oben herab, Blake! Außerdem war das noch längst nicht alles.«
    »Offensichtlich.« Merkwürdig, wie wenig verbunden mit Marianne er sich ausgerechnet jetzt fühlte, da er doch Mitleid hätte haben müssen. Aber sie machte so viel Aufhebens um einige Anrufe, während er selbst sich mit einem Sprengstoffanschlag im Labor hatte herumschlagen müssen. Und wenn er es nicht schaffte, die Geldgeber zu beruhigen, dann würde das komplette Projekt eingestellt. Doch das durfte er Marianne keinesfalls sagen, selbst wenn sie ihm Gelegenheit dazu lassen würde.
    »Als Nächstes kam ein großer Brief, der übrigens an uns beide adressiert war. ›Marianne und Blake Parker‹ stand drauf, als wären wir verheiratet. Gott behüte!«
    Blake spürte, dass die Mitteilung, er wäre ebenso froh wie sie, dass sie ihre Beziehung niemals legalisiert hatten, in diesem Augenblick nicht besonders gut ankäme. »Ja und?«
    »In dem Umschlag war Hundescheiße!«, schrie Marianne ihn an. »Ich habe ihn gleich hier im Flur aufgerissen, und der ganze Mist landete auf dem verdammten Teppich! Riechst du das denn nicht?«
    »Also …«
    »Sobald ich merkte, was es war, ließ ich es natürlich fallen. Völlig klar. Aber jetzt werde ich diesen Gestank nicht mehr los. Er folgt mir durch das ganze Haus!« Mit einem Mal war Mariannes Wut verflogen. Blake sah, dass Tränen über ihre Wangen rollten. »Wer könnte uns derart hassen, Blake?«
    Blake trat einen Schritt vor und nahm sie in die Arme. »Spielt doch keine Rolle«, flüsterte er und atmete den Kamilleduft ihrer Haare und den Desinfektionsgeruch ihrer Hände ein. »Ich bin jetzt bei dir und passe auf, dass so etwas nicht mehr geschieht. Alles kommt in Ordnung.«
    Sie verharrten ein, zwei Minuten, ehe sie sich auf Armeslänge zurückzog und ihn von oben bis unten musterte. »Armer Kerl«, sagte sie. »Lass dir am besten ein Bad ein. Ich kümmere mich um das Abendessen.«
    Als er sich umdrehte, fügte sie hinzu: »Und gib mir die Zigaretten, die du heute gekauft hast.«
    Wortlos reichte er sie ihr. Es war offenbar unmöglich, sein erneutes Rauchen vor Mariannes Röntgenaugen zu verbergen. In Zukunft würde er die Schachtel in der Schreibtischschublade aufbewahren.
    Später, in der heißen Badewanne, dachte er an die Ereignisse des Tages zurück und überlegte, wer für den Anschlag verantwortlich sein könnte. So unangenehm ihm Brownes Anschuldigungen auch waren – er musste sich mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass ein Mitglied seiner Arbeitsgruppe die Bombe entweder selbst gelegt oder einen Betriebsfremden ins Haus gelassen hatte. Er ließ die Liste derjenigen, die infrage kamen, Revue passieren und kam zu dem Schluss, dass es, wenn überhaupt, einer der Jüngeren gewesen sein müsste, der sich entweder nicht um seine Zukunftsaussichten scherte oder nicht verstand, was für eine Konkurrenz in ihrem Metier herrschte. Und außerdem jemand, dem die verdammten Ratten am Herzen lagen.
    Unglücklicherweise mochte er seine Kollegen alle. Blake konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass einer von ihnen eine solche Dummheit, nein, einen solchen Frevel begangen haben könnte. Oder wussten sie etwa nicht, was sie taten, als sie die Tür öffneten und den Mann mit der Sturmhaube und dem schweren Rucksack ins Haus ließen?
    Okay, möglicherweise hatte der Bombenleger auch nicht dem gängigen Klischee entsprochen. Vielleicht war es ein hübsches Mädchen mit Minirock und einem einladenden Lächeln. So wie Marianne ihn in den letzten Wochen behandelt hatte, wäre er womöglich selbst

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