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Nebelriss

Nebelriss

Titel: Nebelriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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verzweifelt. Er sah die Goldei nahen und ahnte den Untergang der Universität voraus. In seiner Lage schien ihm diese unsinnige Idee die einzige Lösung zu sein. Wir aber …« Laghanos spürte Zorn in sich aufsteigen. »Warum hört Ihr mir nicht zu? Aquazzan sagte selbst zu mir, dass er die Quellen befreien will! Die Goldei werden nicht ruhen, bis die letzte Quelle in ihrer Gewalt ist.«
Und dann wird Drafur kommen … erkennt ihr das nicht?
    »Der Junge ist von Sinnen!«, schrie Flanon entrüstet. »Sollen wir die eigene Macht aufgeben? Ist die Magie nicht unsere einzige Hoffnung, den Echsen Einhalt zu gebieten?«
    Laghanos blickte Malcoran beschwörend an. »Ich war dabei, als die Goldei die Quelle von Larambroge befreiten. Ich habe gesehen, wie ein ›Gehäuteter‹ aus ihr hervorstieg und Charog zerriss. Wenn Ihr die Quellen nicht schließt, werden noch mehr dieser Wesen zu uns kommen.«
    »Das werden wir zu verhindern wissen«, beruhigte Malcoran ihn. »Glaube mir, Junge, es wäre unsinnig, die Quellen zu schließen. Wir müssen die Goldei mit ihren eigenen Waffen schlagen.« Er musterte Laghanos eingehend. »Wenn sie in unsere Welt gelangen können, muss es auch einen Weg geben, in ihre einzudringen. Dank der Maske bist du, Laghanos, in der Lage, diese Welt zu betreten. Uns fehlt diese Gabe; doch vielleicht ist es möglich, einen Pfad zwischen der Welt der Goldei und der unseren zu errichten …
    ein Weltentor, das es uns erlaubt, die Goldei dort zu schlagen, wo sie keine Gegenwehr erwarten.« »Wie soll das funktionieren?«, rief Flanon abschätzig. »Niemand von uns kennt das Ritual, um einen solchen Pfad zu errichten. Dieses Wissen ist seit Durta Slargins Tod verloren gegangen.«
    Malcoran wies auf Laghanos. »Der Junge wird uns den Weg weisen. Er wird herausfinden, wie wir die Sphäre überwinden können.«
    Laghanos blickte entsetzt auf. »Ich kann nicht dorthin zurückkehren!«
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Malcoran. »Du bist der Einzige, der die Welt der Goldei betreten kann, das verstehst du doch, nicht wahr?«
    »Malcoran! Er ist ein Kind«, rief Naikaya. »Du kannst nicht zulassen, dass er sich nochmals diesem Grauen aussetzt.«
    Malcorans Augen schienen Laghanos zu durchbohren. »Wenn du die Maske loswerden willst, musst du tun, was ich sage.« Seine Stimme klang unbarmherzig. »Zeig uns den Weg, Laghanos! Du bist der Einzige, der es vermag.«
    Das können sie nicht von mir verlangen,
schrie es in Laghanos auf,
das dürfen sie nicht!
    »Warum sollte dieser ungebildete Eleve die Fähigkeit besitzen, ein solches Werk zu vollbringen?«, rief Flanon verächtlich. »Die Maske mag es ihm ermöglichen, die Welt der Goldei zu betreten, doch darauf können wir uns nicht verlassen. Vergiss nicht, Malcoran, dass sich im Arkwald bereits die Goldei zusammenrotten. Bei den Ilmora-Steinen steht ein Heer bereit, um Oors Caundis zu stürmen. Es ist seltsam, dass die Echsen sich ausgerechnet an diesem Ort versammeln.« Die übrigen Zauberer nickten zustimmend. »Ilmora ist eine alte Kultstätte. Bevor Durta Slargin die Quelle des Rochens bezwang, nutzten die Zauberer der Alten Zeit die Macht der Ilmora-Steine, um die Magie zu bändigen und zu lenken. Was, Malcoran, treibt die Echsen an diesen Ort?« »Das ist unerheblich«, polterte Malcoran. »Solange die Quelle in unserer Gewalt ist, sind die Steine von Ilmora nichts als tote Felsbrocken.«
    »Aber ist es nicht so«, fuhr Flanon unbeirrt fort, »dass selbst die Malkuda in früheren Zeiten die Ilmora-Steine verwendete, um den Zauber des Wandelnden Schrittes zu beschwören - jenes Ritual, mit dem man in einem winzigen Augenblick große Entfernungen überwinden kann?«
    Auf Malcorans Gesicht war deutlicher Unwillen zu erkennen. »Ja, ja, ich weiß davon. Nur die Malkuda beherrschte dieses Ritual. Es ermöglichte den Zauberern, die Küste von Gyr oder die Südspitze Thokas mit einem einzigen Schritt zu erreichen. Es war ein Kräfte zehrendes, gefährliches Ritual, das wir seit Jahrhunderten nicht mehr beherrschen.«
    »Was aber wäre, wenn die Goldei diesen Zauber kennen?«, rief Flanon. »Wären sie dann nicht in der Lage, den Schutz zu brechen, der Oors Caundis umgibt? Sie könnten mithilfe der Ilmora-Steine in die Logenburg eindringen! Dann wären wir machtlos; der Tod wäre uns gewiss. Anstatt uns mit dem Jungen abzugeben, sollten wir uns besser dieser Gefahr zuwenden.«
    Ein aufgeregtes Flüstern war aus den Reihen der Zauberer zu hören. Flanons Rede hatte

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