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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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in einer Art Rausch. Die Minuten, die die Fahrt dauerte, ließen die Schmetterlinge regelrecht außer Rand und Band geraten und verliehen ihrer Fantasie Flügel.
    Kaum hatte Jaromir den Wagen in der Garage geparkt und den Zündschlüssel abgezogen, zeigte sie ihm, wie erregt sie war und vor allem, was sie wollte.
    Er blickte sie an, seine Augen weiteten sich und verwandelten sich sofort in brennende Bronze.
    Sie küssten sich, bis beide nach Atem rangen.
    Dann stieg Jaromir entschlossen aus, öffnete ihre Tür und zog sie sanft aus dem Wagen.
    Sie blickte ihm fordernd in die Augen und er küsste sie wie gewollt am Hals, hob sie auf seine starken Arme und trug sie ins Schlafzimmer. Dort ließen sie sich von ihrer Hingabe treiben. Heiße Küsse, Streicheln, Verwandlung, wieder Küsse, brennende Leidenschaft und wieder Verwandlung.
    Für die nächsten zwei Stunden hatte die Zeit keine Bedeutung. Es war unbeschreiblich – Victoria war noch nie gleichzeitig so wenig und doch so sehr sie selbst gewesen wie in diesem Moment. Ihr Denken war ausgeschaltet, sie konnte nur noch fühlen! Sie wollte ihn so sehr und er sie. Und dann immer wieder diese verflixte Verwandlung.
    Irgendwann ebbte die Leidenschaft wieder ab und Victoria kuschelte sich erschöpft an Jaromir. Er drückte einen zärtlichen Kuss auf ihren Kopf und schloss sie seufzend in seine Arme. So lagen sie eine Weile eng aneinander angeschmiegt, bis Victoria leise sagte: „Lenir ist doch auch ein Drache und, wenn ich es richtig verstanden habe, ein richtiger Schürzenjäger, nicht wahr?“
    Jaromir nickte. „Ja, dem kann ich nur zustimmen … und du möchtest gern wissen, wieso er mit Frauen schlafen kann, ohne sich verwandeln zu müssen und mir das nicht gelingt, oder?“
    Sie sah ihm in seine schönen, warmen, braunen Augen. „Ja, das interessiert mich wirklich sehr.“
    Jaromir spürte, dass sie ihm nichts vorwerfen wollte. Sie war einfach nur neugierig.
    Er seufzte. „Ich kann dir versichern, Kleines, nachdem Lenir uns entdeckt hatte, war das eine meiner ersten Fragen, als ich mit ihm allein war. Lenir vermutete damals, dass er einfach ein paar Jahre mehr Übung darin hat als ich. Tatsächlich hat er sich mit seiner Selbstbeherrschung anfangs auch nicht so leicht getan, aber das stetige Training – der Gute hat wirklich nichts anbrennen lassen – hat dazu geführt, dass er sich irgendwann kontrollieren konnte. Das war bestimmt nicht gerade einfach für ihn, schließlich durfte er sich nie vor Menschen verwandeln.“
    Jaromir machte eine kurze Pause und zog sie näher zu sich heran. „Das hat sich bei uns ja ähnlich entwickelt. Ich meine, anfangs hätte ich mich allein schon bei der Vorstellung davon, wie ich dich eben geküsst habe, verwandeln müssen…“
    „Aber das ist nicht die ganze Wahrheit, oder?“, hakte sie leise ein. „Es ist nicht einfach so, dass wir nur immer brav weiter «üben» müssen, damit du dich irgendwann nicht mehr verwandeln musst, oder?“
    Jaromir nickte. „Ja, da hast du recht. Hoggi hat Lenir beim letzten Besuch einiges über die Bindungsphase der Gefährten sagen können und es ist anscheinend so, dass, solange die Bindung nicht vollständig abgeschlossen ist, ich mich verwandeln muss – allerdings wusste der alte weiße Drache auch nicht, was der fehlende Baustein ist oder was wir tun können, um die Bindung zu vollenden.“
    Victoria wusste, was er meinte. „Dir fehlt nur ein winziges Teil im Puzzle. Eine Art Schlüssel, der dir in den entscheidenden Situationen Halt gibt, damit du nicht dein Innerstes verlierst.“
    Er sah sie überrascht an. „Du weißt es? So genau hätte ich das selbst gar nicht formulieren können.“
    Sie nickte ernst. „Ja. Ich habe schließlich oft genug mitbekommen, wie du dich fühlst, kurz bevor du dich verwandeln musst. Dir fehlt eine Art Anker, damit du nicht von der Eifersucht, Leidenschaft oder auch Angst um mich fort gespült werden kannst.“
    Er grübelte: „Wenn ich nur wüsste, was das für ein Anker ist… oder was ich tun muss, um den zu finden!“
    Sie lachte kurz und ironisch. „Ganz ehrlich Jaromir: Bei dem Stress, den wir im Moment haben, damit wir nicht entdeckt werden, hast du wohl kaum die Ruhe, um gezielt danach zu suchen! Ständig laufen wir Gefahr, dass du im wahrsten Sinne des Wortes vor Eifersucht aus der Haut fährst, nur weil ein Kommilitone ein paar Mathetipps von mir haben will. Das soll jetzt echt kein Vorwurf sein, aber ich traue mich ja kaum noch, jemanden

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