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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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halten und schickte Jaromir streng die nächsten Zeilen für den Beweis, den er gerade an der Tafel führte.
    Dankbar griff Jaromir nach einem neuen Stück Kreide und machte mit seinen Ausführungen weiter.
    „Oh Mann!“ , dachte Victoria verzweifelt bei sich. „Das ist definitiv die anstrengendste und lästigste Geometrievorlesung, die ich jemals gehört habe!“
    Nach einer Viertelstunde beruhigten sich Lennards weiblichen Anhängerinnen endlich, was mit Sicherheit auch an dem scharfen Vorlesungstempo lag, zu dem Victoria ihren Professor antrieb.
    Sie war heilfroh, als sie die neunzig Minuten endlich überstanden hatte. Nachdem Victoria ihre Sachen wahllos in den Rucksack gestopft hatte, verließ sie als eine der ersten den Hörsaal.
    Sie war echt fertig und brauchte dringend ein paar Minuten für sich. Also verzog sie sich aufs Klo. Aber die Idee war nicht wirklich gut, denn wie sich herausstellte, tuschelten die Mädels hier über den Neuen aus Oslo und wie süß er doch war!
    „So ’n Scheiß!“ ,regte Victoria sich auf. „So ’n verdammter Scheiß!!! Und ich dachte, es wird einfacher, wenn Lenni hier ist. Aber NEIN! Es wird alles nur komplizierter! IMMER wird alles nur komplizierter! Er muss sich ja auch so ein blendendes Aussehen zulegen, dass alle Mädels ausflippen. Was für ein eitler Pfau! Ich fasse es nicht! Jetzt kann ich für zwei Drachen Kindermädchen spielen! Überhaupt, was mache ich hier eigentlich?!“
    Wieder einmal spürte sie überdeutlich, wie wenig ihr Leben heute mit dem von vor zwei Monaten zu tun hatte. Und wieder wusste sie tief in sich drinnen, dass es kein Zurück gab, sondern nur ein Vorwärts – wohin auch immer das führen mochte.
    „Im Moment glaube ich, wir rasen direkt gegen eine Wand! Totalschaden vorprogrammiert!!!“
    Dann hörte sie Jaromirs besorgte Gedankenstimme: „Hey Kleines! Tut mir leid wegen eben. Geht’s dir gut?“
    Als wenn er nicht wüsste wie es ihr ging – er spürte es doch genau, oder nicht?
    Erst als sie sich darauf konzentrierte, bemerkte sie, dass sie sich seit der Geometrievorlesung so weit wie möglich in sich selbst zurückgezogen hatte, um nicht auch noch von der Leidenschaft angesteckt zu werden. Jaromir konnte ihre Gefühle tatsächlich nur diffus und unklar wahrnehmen und wusste wirklich nicht genau, was los war.
    Sie spürte seine Zerknirschung. Aber sie war noch immer aufgewühlt und wütend, so dass sie jetzt einfach alle Barrieren öffnete und ihre Gefühle und Gedanken in einem großen Schwall zu Jaromir hinüber schwappten.
    Das vertiefte seine Zerknirschung noch. „Ich weiß, es ist echt viel im Moment. Und ich möchte mich noch mal bei dir wegen der Vorlesung eben bedanken. Der Hühnerhaufen hätte mich ohne deine Hilfe echt aus der Fassung gebracht!“
    Victoria war aufgebracht. „Und warum verpasst sich Lenni denn gerade jetzt das Mega-Aufreißer-Aussehen schlechthin, so dass alle Frauen um ihn herum ausrasten?!“
    Jaromir versuchte, sie zu beruhigen. „Erstens hat Lenni das nicht mit Absicht getan und zweitens: Selbst wenn er so ausgesehen hätte wie letzte Woche, wäre die Reaktion der Mädels doch ähnlich gewesen… So war es immer. Die Frauen stehen einfach auf ihn.“
    „Und warum hast du dich dann trotzdem mit ihm in einen Raum begeben? Ich meine, du kennst ihn nicht erst seit gestern. Du wusstest doch, was passieren würde.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das stimmt nicht ganz. Ich wusste, wie die Studentinnen auf ihn reagieren würden, aber ich wusste nicht, dass ihre Fantasien mich so anstecken würden. Früher hätte mich das kalt gelassen, aber jetzt? Und außerdem warst du auch noch so nah… Zurzeit sind solche Gedanken für mich einfach ziemlich aufregend.“
    Sie spürte sein Sehnen nach ihr.
    Jaromir war mittlerweile wieder in seinem Büro und saß ruhelos am Schreibtisch. Am liebsten würde er in diesem Moment mit ihr…
    Nein!
    Wenn sie seine Bilder jetzt zulassen würde, verlor sie ihre Beherrschung mit Sicherheit. Sie seufzte und fragte versöhnlich: „Also hat dich das Ganze genauso überrascht wie mich?“
    „Ja, das hat es! Aber ich kann dich beruhigen: Die Begeisterung der Mädels für Lenni lässt normalerweise nach ein paar Tagen nach. Klar, es wird immer die eine oder andere geben, die auch dann noch weiter schwärmt, aber das ist bei ganz normalen Menschen ja auch nicht anders.“
    Victoria war erleichtert. „Das sind ja endlich mal gute Nachrichten. Und ich schwöre dir, wenn es mir morgen

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