Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
zu viel wird, dann bleibe ich so lange zu Hause, bis das Schlimmste vorbei ist. Aber jetzt muss ich langsam zu Statistik… Fährst du heute auch gegen vier nach Hause?“
    „Ja, warum fragst du?“
    Sie zögerte, antwortete dann aber doch: „Ich weiß nicht genau… Aber ich glaube, nach einer weiteren Vorlesung mit den Groupies von Mr. Bombastik möchte ich nicht auch noch die Begeisterung der weiblichen Fahrgäste im Bus teilen müssen.“
    Jaromir lachte leise. „Das kann ich sehr gut verstehen. Darf ich dich mitnehmen?“
    Sie verabredeten sich bei der Einfahrt der Tiefgarage. Dort war es so düster, dass sie niemand erkennen würde, wenn sie zu ihm in den Wagen stieg.
    Mit dieser Aussicht stieg ihre Laune etwas und so raffte sie sich für die letzte Vorlesung des Tages auf.
    Lennard wartete vor der Toilette auf sie und blickte sie entschuldigend an. Er sah wirklich kleinlaut aus und hatte seine Gedankenfenster noch immer fest verschlossen. „Tut mir echt leid, Vici! Ich wollte dich nicht stressen… ich konnte ja nicht ahnen, dass er sooo reagiert.“
    Sie zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. „Ich weiß. Er wusste es ja selbst nicht. Ich fürchte nur, im Moment muss man bei ihm mit allem rechnen… Aber komm jetzt, wir sollten pünktlich bei Stochastik sein – Wilhelms hasst es, wenn jemand zu spät kommt!“
    Wie Victoria befürchtet hatte, waren ihre Kommilitoninnen auch bei der Stochastikvorlesung wieder sehr an dem blonden Lennard aus Oslo interessiert. Das Theater ging also ein weiteres Mal von vorn los.
    Allerdings entging ihr nicht, dass Lenni weit weniger entzückt war, als noch heute Morgen.
    „Immerhin besitzt der Gute Anstand“ , dachte Victoria etwas versöhnt.
    Wieder lenkte sie ihre Konzentration auf die Vorlesung von den Bildern ihrer Geschlechtsgenossinnen ab und ganz nebenbei fielen auch noch ein paar Klausurhinweise. Irgendwann hatte jedoch auch diese Vorlesung ein Ende.
    Als sie die Mathematische Fakultät verließen und Lennard auf die Bushaltestelle zusteuerte, verabschiedete sich Victoria augenzwinkernd von ihm. „Sei mir nicht böse, aber ich brauch mal eine Pause.“
    Er nickte nur grinsend und sagte mit seinem typisch norwegischem Akzent: „Klar Vici! Kein Problem. Wir sehen uns dann ja morgen. Vielen Dank, dass du mir heute alles gezeigt hast.“
    Sie nickte lächelnd. „Immer wieder gern, Lenni.“ Dann winkte noch einmal und ging.
    Als sie sich von ihm und der Mathematischen Fakultät entfernte, fiel die Anspannung, die sie den ganzen Tag begleitet hatte, endlich von ihr ab. Sie atmete tief ein und seufzte.
    Plötzlich konnte sie es gar nicht erwarten, endlich bei Jaromir zu sein. Er wartete schon im Auto bei der Tiefgarage auf sie, das wusste sie genau.
    Zu Fuß würde sie ungefähr fünf Minuten dorthin brauchen. Sie schritt ordentlich aus und atmete noch einmal tief durch. Die frische Luft tat ihr gut.
    Der Tag heute war echt bescheuert anstrengend gewesen: Bombardiert mit erotischen Gedanken von allen Seiten und dann auch noch auf der Hut, um Jaromir nicht eifersüchtig zu machen. Aber das lag jetzt hinter ihr.
    „Gott sei Dank!“
    Langsam entspannte sie sich.
    Ohne dass sie es wollte, stiegen nach und nach die sinnlichen Bilder, die sie den ganzen Tag so rigoros abgeblockt hatte, in ihr auf. Die Schmetterlinge hatten sich heimlich aus ihrem Gefängnis befreit und flatterten wie verrückt in ihrem Bauch. Sie hatte keine Lust mehr, vernünftig zu sein und das alles mühsam zu unterdrücken.
    Und so waren ihre Wangen leicht gerötet, als sie bei der Tiefgarage ankam.
    Er hatte ihre Gefühlte natürlich längst mitbekommen und sah sie mit freudig leuchtenden Augen an, als sie in der schummrigen Einfahrt in seinen Aston Martin stieg.
    Sie lächelte, beugte sich zu ihm rüber und küsste ihn stürmisch, bis sie merkte, dass er langsam seinen inneren Halt zu verlieren drohte.
    Das Risiko hier entdeckt zu werden, förderte seine Selbstbeherrschung nicht gerade und so sagte er mit rauer Stimme: „Das ist kein guter Ort für eine Verwandlung, mal ganz abgesehen davon, dass wir hier die Einfahrt blockieren… Fahren wir zu mir… ich kann es kaum erwarten, dich ganz allein für mich zu haben!“
    Sie nickte nur und spürte, dass die Erregung, die sie den ganzen Tag so vehement zurückgedrängt hatte, sie nun voll erwischte. Vorsichtshalber zog sie sich so weit möglich von Jaromir zurück – schließlich musste er fahren.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie

Weitere Kostenlose Bücher