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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Irgendwie haben mich die letzten Tage echt zurück geworfen“, meinte Kerstin.
    Victoria lächelte. „Na klar! Das machen wir auf alle Fälle, aber grüß mir erst mal deine Mutter schön und wünsch ihr auch weiterhin gute Besserung!“
    Jetzt wo es ihrer Freundin besser ging, rückten Victorias eigenen Probleme wieder stärker in den Vordergrund. Jaromirs Eifersucht nahm immer extremere Ausmaße an. Zum Pastaessen am Dienstag hatte er sie nur äußerst widerwillig gehen lassen und in der Vorlesung am Mittwoch hatte er ihre männlichen Kommilitonen sehr misstrauisch beäugt.
    Sie wagte kaum noch mit den Jungs in lockerem Ton zu sprechen, weil Jaromir dann sofort innerlich aufbrauste. Lenir und Victoria mussten ganze Arbeit leisten, um den Professor zu beruhigen, damit er die Vorlesung ohne Zwischenfälle beenden konnte.
    Laut Hoggi hätte die Eifersucht bei Weitem nicht so schnell so extrem werden dürfen – aber die Aussage half weder Jaromir noch Victoria. Es war kein Hoggi da, den sie um Rat fragen konnten und ändern konnten sie an der ganzen Situation auch nichts. Sie mussten wohl oder übel da durch.
    Am Donnerstag ging es etwas besser, da sie an diesem Tag keine gemeinsame Vorlesung hatten und Victoria stark darauf achtete, nicht zu freundlich zu irgend einem männlichen Wesen zu sein.
    Tatsächlich war Lenir mittlerweile eine Hilfe, denn er schirmte sie vor allen anderen Jungs regelrecht ab. Um sie herum waren sich ihre Kommilitonen bald sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis Victoria und Lennard ein Paar wären.
    Donnerstagabend war Jaromir völlig erledigt und beschloss, sich für Freitag krankzumelden. „Ich halte das einfach nicht mehr aus! Hier zu Hause kann ich immerhin toben oder ausrasten und wenn es sein muss, mich verwandeln – wenigstens beherrschen muss ich mich hier nicht auch noch.“
    Victoria sah ihn mitleidig an. „Soll ich lieber bei dir bleiben?“
    Doch Jaromir schüttelte den Kopf. „Nein, geh besser zur Uni – das ist unauffälliger… Wir haben ja das Wochenende, an dem wir uns ganz zurückziehen können.“
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Genau, dann können wir wieder zaubern und fliegen!“
    „Ja, das werden wir machen, Kleines“, antwortete er zärtlich, „Das und noch ein paar andere Dinge…“
    Wieder machten Bilder von heißen Küssen und zerwühlten Betten Victorias Schmetterlinge ganz unruhig. Sie lächelte. Zusammen mit Jaromirs Eifersucht nahm auch seine Leidenschaft zu. Er konnte sie kaum noch ansehen, ohne daran zu denken, sie zu küssen.
    Wenn sie allein waren wie jetzt, fand sie das nicht unangenehm und so lächelte sie ihn kokett an. „Für diese Dinge müssen wir ja nicht unbedingt bis zum Wochenende warten…“
    Er lachte leise und warf den Kopf in den Nacken. Dann hob er sie auf seine starken Arme und trug sie aus dem kleinen Arbeitszimmer.
    Die Vertretung für Jaromir bei der Geometrieübung am Freitag war einfach nur grottenschlecht. Der Assistent war völlig überfordert und zudem auch noch jämmerlich vorbereitet.
    Anfangs wollte Victoria sich da völlig raushalten, aber als sie merkte, dass viele ihrer Kommilitonen langsam Panik wegen der Klausur bekamen und selbst Felix und Sabine sie mehrfach hilfesuchend ansahen, gab sie ihre Zurückhaltung auf.
    Bei der nächsten Frage, die der Assistent nicht beantworten konnte, meldete sie sich und kam sofort dran. Sie stand auf und erläuterte die problematische Stelle des Beweises an der Tafel – genauso wie Jaromir es gemacht hätte.
    Sie spürte wie belustigt und stolz zugleich er war, als sie die Kreide wieder hinlegte und zurück zu ihrem Platz ging.
    „Du machst dich gut als Dozentin, Victoria!“ , lobte er sie in Gedanken.
    Sie grinste. „Danke für das Kompliment, aber ich weiß nicht, ob das eben deine Ausführungen waren oder meine.“
    Er lachte. „Es waren deine, Kleines, da bin ich mir ganz sicher. Und du kannst wirklich gut erklären.“
    Auch bei den anderen Studenten spürte sie Zustimmung und das erleichterte Gefühl, etwas verstanden zu haben.
    Victoria lächelte. Mathe war voll ihr Ding! Immer schon gewesen. In den letzten Wochen war das in den Hintergrund getreten, aber das änderte nichts daran, wie sehr sie die Mathematik liebte. Früher hatte sie sich viel in den Vorlesungen und Übungen beteiligt. Erst seitdem sie mit Jaromir zusammen war hatte sich das geändert. Es tat gut, mal wieder an der Tafel zu stehen. „Das habe ich richtig vermisst…

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