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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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wir uns in der nächsten Woche trotzdem. Ich habe noch jede Menge Fragen!“
    Danach fiel Kerstins Blick auf Lennard und sofort startete ihr Kopfkino mit dem Streifen «Wilde Küsse unter Studenten». Kerstin wurde rot und ärgerte sich über sich selbst.
    Die Sache mit ihrer Mutter hatte Lennard für ein paar Tage aus ihrem Kopf verdrängt, aber jetzt war er wieder voll drin und das obwohl ihr Freund Alexander nicht mal zwei Meter entfernt stand. Kerstin wollte das nicht, aber sie konnte nichts dagegen tun.
    Lennard blieb distanziert, fragte aber freundlich: „Und? Geht es deiner Mutter wieder besser?“
    Kerstin rang innerlich um ihre Fassung. „Was sieht der Kerl bloß und so unverschämt gut aus? Und dann diese Augen… Es ist ja nicht zum Aushalten! Reiß dich endlich zusammen, Kerstin, schließlich bist du keine Schlampe!“ Dann nickte sie. „Ja… die Ärzte in England haben alles voll im Griff und wenn es weiter so gut läuft, kann Mum nächste Woche wieder nach Deutschland zurück.“
    Jetzt kam Alexander herüber, legte seinen Arm um Kerstin, zog sie lächelnd zu sich heran und drückte ihr einen dicken Kuss auf die Wange.
    Dann sah er Lennard und Victoria an. „Hi ihr zwei! Wir haben uns schon gefragt, wo ihr bleibt.“
    Falk rief breit grinsend von hinten: „Oder ob ihr beiden nicht etwas Besseres als Handball vorhabt…“
    Daraufhin verfielen die Jungs in brüllendes Gelächter.
    Sabine verdrehte die Augen und drückte Lennard und Victoria jeweils einen Cocktail in die Hand. „Beachtet sie gar nicht – das Testosteron vernebelt bei den Jungs anscheinend schon vor dem Spiel den Verstand.“
    Bei dem Wort «Spiel» waren plötzlich alle wieder bei der Sache und diskutierten ausgelassen, ob die Schweden oder die Deutschen aus dem kommenden Wettkampf als Sieger hervorgehen würden.
    Kerstin hielt sich aus allem raus. Sie stand einfach nur da und focht einen Kampf mit sich selbst aus. Sie liebte ihren Freund und wollte sich auch nicht von ihm trennen, aber Lennard machte sie total verrückt. Sie war völlig aufgewühlt und schimpfte mit sich selbst.
    Victoria hatte zwar schon mehrfach gehört, dass Lenir ein echter Herzensbrecher war, fand es aber trotzdem befremdlich, dass es gerade eine ihrer Freundinnen so stark getroffen hatte. Bei den meisten anderen Mädels aus der Uni war die Schwärmerei für den gutaussehenden Norweger schon wieder am Abklingen. „Andererseits habe ich zu den anderen Mädels aber auch nicht so engen Kontakt wie zu Kerstin. Vielleicht kriege ich deren Verliebtheit gar nicht so mit… Naja, spätestens Ende des Semesters ist die Gute endlich erlöst! Ich bin nur froh, dass Lenni sie in Ruhe lässt – ich weiß nicht, wie lange Kerstin das sonst aushalten würde.“
    Ihre Freundin versuchte immer noch, sich wieder zu beruhigen.
    Lennard schien ihr Problem bemerkt zu haben und schlenderte zu den Jungs rüber, um sich an der immer hitziger werdenden Handballdebatte zu beteiligen.
    Kerstin seufzte tief. Sie war von der Rolle und ihre Gefühle erinnerten Victoria irgendwie an Jaromir kurz bevor er seinen inneren Halt endgültig verlor. Mittlerweile regte sie schon allein die Tatsache auf, dass sie so ihre Fassung verloren hatte.
    Irgendwann starrte Kerstin frustriert geradeaus und ihr Blick blieb an der brennenden Kerze auf dem Tisch hängen. Das sanfte goldene Flackern nahm die junge Frau gefangen und gab ihrem aufgewühlten Inneren etwas zum Festhalten.
    Victoria spürte, wie sich allmählich Ruhe in ihr ausbreitete. Nach ein paar Atemzügen hatte ihre Freundin sich wieder im Griff, zwang sich zu einem fröhlichen Lächeln und stieg in die Fachsimpelei der Gruppe mit ein.
    Falk fragte Lennard gerade: „Und für wen bist du? Unterstützt du uns oder deine schwedischen Nachbarn?“
    Lennard grinste breit, denn er hatte natürlich schon erkannt, worauf Falk hinaus wollte. „Wir Skandinavier halten zwar eigentlich immer zusammen, aber…“, er blickte kurz lächelnd zu Victoria rüber, „heute werde ich die Deutschen anfeuern.“
    Falk fluchte leise und drückte dem feixenden Felix einen Zehneuroschein in die Hand.
    Das Spiel wurde pünktlich angepfiffen und startete von Anfang an spannend. Weder die deutsche noch die schwedische Nationalmannschaft wollte dem Gegner etwas schenken und ging mit vollem Einsatz in den Wettkampf. Nach einigen Minuten führten die Deutschen mit fünf zu drei, hatten aber auch gerade eben eine Zweiminutenstrafe hinnehmen müssen. Diese

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