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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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wir werden kämpfen, Victoria! Lenni wird hier sein und dich auf Schritt und Tritt begleiten und Abrexar steht auf Abruf bereit. Egal wo er sich aufhält, er wird sofort durch die Nebel springen und uns zur Seite stehen. Mein guter, alter Mentor kann es mit zwei Roten aufnehmen und ich auch.“ Er sah ihr eindringlich in die Augen. „Abrexars Plan hat Schwächen, das weiß er selbst, aber wir haben eine echte Chance, wenn wir in den nächsten Stunden die Füße still halten.“
    Victoria war mehr als mulmig zumute und sie hatte wirklich Angst. Sie blickte ihn prüfend an und stellte fest: „Wir müssen also noch ein paar Stunden theaterspielen und beten, dass die Goldenen den Schwindel nicht bemerken. Nur dann haben wir die Aussicht, die nächste Wochen zu überleben?“
    Er nickte. „So sieht es aus…“
    Victoria wusste, dass er recht hatte, gab sich einen Ruck und antwortete kämpferisch: „Dann soll es so sein! Ich wüsste nur gern, wie die Goldenen das mit uns überhaupt rausbekommen haben.“
    Jaromir spürte, dass sie die Pläne akzeptiert hatte und atmete erleichtert auf. Dann antwortete er lächelnd: „Ich habe keine Ahnung… Irgendjemand, der von uns weiß, wird uns verraten haben. Nicht absichtlich, das kann ich mir nicht vorstellen, aber irgendwie wird er oder sie Informationen an einen Drachen weitergegeben haben.“
    Victoria grübelte: „J kann es eigentlich nicht gewesen sein. Der war die ganze Zeit über hier und ich konnte keinen anderen Drachen in der Nähe spüren… Dann bleiben eigentlich nur Abrexar, Lenir und Kerstin… Abrexar und Lenir? Ne, das kann nicht sein, die hätten das doch gemerkt… also Kerstin… die war aber auch die ganze Zeit hier, naja, bis auf die paar Tage in England…“
    Jaromir hakte ein: „Wo in England war Kerstin denn genau?“
    Sie runzelte noch immer die Stirn. „Ach, in Plymouth – und dort eigentlich nur im Krankenhaus bei ihrer Mutter oder allein im Hotel.“
    Jaromir zog scharf die Luft durch die Zähne. „Im Krankenhaus in Plymouth? Und ist sie dort zufällig einem Arzt Namens Custos Nebulae begegnet?“
    Victoria zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Wir haben uns nicht weiter über die Ärzte in dem Krankenhaus unterhalten. Seit es ihrer Mutter wieder besser geht, hat Kerstin, wenn man von den Klausuren mal absieht, ohnehin nur noch Lenir im Kopf. Sie ist total in ihn verschossen! Aber wieso kennst du eigentlich einen Arzt vom Krankenhaus im Plymouth?“
    Er stöhnte und schloss kurz die Augen. Dann sah er sie entsetzt an. „Weil Dr. Custos Nebulae ebenfalls ein Torwächter ist. Sollte Kerstin in seiner Gegenwart irgendwann mal an uns gedacht haben, dann wird es ihm nicht entgangen sein. Er ist ein sehr neugieriger und aufmerksamer Zeitgenosse und leider den Goldenen besonders treu ergeben. Er fühlt sich eher ihnen als uns Schwarzen verpflichtet. Sollte er irgendeinen Verdacht geschöpft haben, dann wird er den ohne Zweifel gemeldet haben.“
    „Und warum haben sie mich dann erst jetzt angegriffen? Drei Wochen später? Das macht doch keinen Sinn!“
    Jaromir lachte ironisch. „Oh doch, Victoria, das macht Sinn! Die Goldenen treffen selten vorschnelle Entscheidungen. Sie beobachten, sammeln Informationen und beraten sich. Da können schon mal ein paar Tage ins Land gehen. Und dann warten sie auf den passenden Augenblick, um unbemerkt zuschlagen zu können – so wie heute bei dem Unwetter.“
    Sie hatte die letzten Worte kaum noch gehört. Bei dem Wort «beobachten» wurde ihr eiskalt.
    „Es passt alles zusammen! Verdammte Scheiße!“
    In ihr stiegen Erinnerungen an die sanften, grünen Wogen hoch, die ihr, gepaart mit dem penetranten Gefühl, beobachtet zu werden, in den vergangenen Wochen den letzten Nerv geraubt hatten. Sie war sich ziemlich sicher, dass das erst begonnen hatte, nachdem Kerstin aus England zurück war. Verzweifelt sagte sie: „Aber ich habe doch keine Drachenpräsenz hier gespürt… Wie können die mich trotzdem beobachtet haben?“
    Jaromir schnaubte verächtlich. „Die Roten oder die Goldenen können das auch nicht. Aber die Grünen sind wahre Meisterinnen im Spähen. Es ist schon verwunderlich, dass du es überhaupt bemerkt hast. Die sanfte, grüne Woge, die dich offensichtlich in den letzten Wochen begleitet hat, die kann nur von einer Grünen stammen.“ Dann sah er sie enttäuscht an. „Nur sag mir Victoria, warum hast du mir nichts davon erzählt? Wir hätten viel mehr Zeit zum Reagieren

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