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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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nicht hier, dann auf Baltrum. Dabei besteht die Möglichkeit, dass sie in die Drift gerät. Das Wasser strömt bei Flut gegen das Festland und bildet an den Rändern Gegenkräfte, die in entgegengesetzter Richtung zu einer Zirkulation führen. Dabei müssen wir die Windstärken und Windrichtungen berücksichtigen. Extrem starke Winde hatten wir in der Zeit nicht.«
    »Und der Schuh?«, fragte der Maler verwirrt, obwohl er lange genug an der Küste wohnte und dazu ein Boot fuhr.
    »Vielleicht ein Ablenkungsmanöver«, sagte Meyers.
    »Wenn nicht, dann müssen wir in der Tat die Nordsee mit ins Kalkül einbeziehen«, sagte Ailts. »Die Wellen. Vielleicht stieß Ihre tote Frau irgendwo an und verlor ihren Schuh. Auf ihn basiert unsere Hoffnung, Ihre Frau zu finden. Wir haben bereits die Kollegen auf den übrigen Inseln benachrichtigt.«
    »Hier habe ich noch etwas«, sagte Albert Spatfeld. »Das könnte Sie interessieren. Ich fand es in den Unterlagen meiner Frau. Dieser Mann wollte vermutlich was von ihr. Er heißt Dodo Wilbert. Er ist mir unbekannt.«
    Er reichte Meyers die Aktennotiz. Der Beamte betrachtete sie skeptisch und las.
    »Der Mann kommt wahrscheinlich aus Wilhelmshaven. Ihre Frau hat allerdings die Zeile mit einem Fragezeichen versehen«, sagteMeyers und reichte die Aktennotiz an Ailts weiter. »Sie bieten uns prompt einen neuen Verdächtigen. Wir werden diesen Hinweis unter die Lupe nehmen und Erkundigungen über diesen Dodo Wilbert einholen.«
    »Ich bleibe heute auf der Insel. Sie können mich jederzeit erreichen, wenn sie weiterkommen«, sagte Albert Spatfeld und wischte sich mit einem Tempotuch über die Stirn.
    »Wir müssen gleich zum Flugplatz. Dort leitet der Feuerwehrchef das Unternehmen. Sie hören von uns«, sagte Ailts und ordnete den Schreibkram auf seinem Schreibtisch.
    »Es tut uns leid. Sie sehen, noch wissen wir nicht weiter«, sagte Meyers.
    Der Maler nickte. »Meine arme Frau. Für läppische zwölftausend Euro wurde sie das Opfer eines Süchtigen oder eines Verrückten«, schluchzte er.
    »Momentan weht der Wind aus einer anderen Richtung«, sagte Meyers, als Spatfeld das Kommissariat verließ.
    Die Beamten erhoben sich und nahmen ihre Jacken von der Garderobe.
    »Recht unwahrscheinlich, dass die Männer sie ausfindig machen«, sagte Ailts und zog die Tür in das Schloss.
    Er verließ mit dem Kommissar das Polizeihaus. Sie stiegen in den Passat und fuhren zum Flugplatz. Er befand sich in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms. Sie parkten den Wagen und stiegen aus. Seitlich lugte das Dach der Pension über das kleine Tannenwäldchen, in dem Marga Stamm und Phillip Matulla gewohnt hatten.
    »Ich bin mir noch nicht sicher, ob das Pärchen die Wahrheit sagte«, meinte Meyers. Sie gingen zum Flughafengebäude und stiegen die Stufen hoch. Im unteren Stockwerk befand sich ein Café, das gut besucht war. Sie benutzten die seitliche Treppe, die zum Tower führte, und traten ein.
    Der Fluglotse hatte gerade den Start einer Cessna genehmigt und betrachtete deren Abflug.
    Rinus Schomerus saß am Kartentisch. Er hatte einen Kopfhörer um und ein Mikrofon in der Hand. Er blickte die Beamten an.
    »Bei guter Sicht hat die Hubschraubermannschaft nichts Auffälliges entdeckt«, sagte er. »Keine Leiche weit und breit. Wir haben selbst die Seehundbänke und die Küste von Baltrum in die Suche einbezogen.«
    Der Feuerwehrchef sprach mit der Hubschrauberbesatzung. Sie gehörte zur Seenotstaffel der Bundeswehr. Die Männer wollten auf Nummer sicher gehen und flogen noch einmal das abgesteckte Gebiet ab. Doch am Ergebnis änderte das nichts. Sie landeten anschließend auf dem Flughafen, nahmen nach einer Zigarettenpause ihre unterschriebenen Einsatzpapiere mit und flogen nach Jever zu ihrem Standort zurück.
    Die Beamten verabschiedeten sich und gingen zum Wagen.
    »Sicherlich ist nicht ausgeschlossen, dass die Leiche der Frau Spatfeld noch in der Nordsee treibt«, meinte Meyers. »Das Ganze ist schon recht sonderbar.«
    Ailts steuerte den Wagen zur Knyphausenstraße. Sie parkten den Passat auf dem Hof des Kommissariats.
    Sie stiegen die Treppe hoch und betraten ihr Zimmer. Von draußen strömte der Lärm der Straße herein. Sie hängten ihre Jacken über den Bügel. Meyers schloss das Fenster.
    Ailts langte nach dem Telefon und wählte die Nummer des Staatsanwalts. Die Vorzimmerdame stellte das Gespräch durch.
    »Plewnia«, meldete sich der Staatsanwalt.
    Ailts berichtete. Da war nicht nur die

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