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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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und dachtedaran, den Seenotkreuzer ›Bernhard Gruben‹ zu benachrichtigen. Auch mein Sohn wurde Zeuge. Doch dann warf jemand etwas von Bord. Das Boot fuhr dann ohne Licht davon.«
    Ailts sah Meyers an.
    »Natürlich interessieren uns Ihre Beobachtungen, Herr Taddigs. Ist es Ihnen recht, wenn ich über unser Gespräch ein Protokoll anfertige?«, fragte Ailts.
    »Selbstverständlich«, sagte der Kapitän, »andererseits bitte ich drum, wenn Sie an besagter Stelle einen vergammelten Motor oder eine alte Nähmaschine finden, mich nicht verantwortlich zu machen.«
    »Danke, keineswegs. Das ist dort, hinter dem FKK, wo wir den Schuh fanden«, sagte Ailts.
    »All up Stee«, antwortete der Fischer und legte auf.
    »Jetzt kommt hoffentlich Fahrt in die Untersuchung«, meinte Meyers.
    Ailts wählte die Nummer des Staatsanwalts. Die Sekretärin meldete sich.
    »Frau Struwe, bitte den Herrn Staatsanwalt«, sagte Ailts.
    »Einen Moment bitte«, sagte sie.
    »Plewnia«, meldete sich der Staatsanwalt.
    »Ailts hier. Jetzt dreht sich das Karussell. Wir haben die Anschrift von Dodo Wilbert. Er saß bereits fünf Jahre im Gefängnis. Wir recherchieren noch. Des Weiteren beobachtete ein Kutterkapitän am Abend des Verbrechens in den Gewässern am Ostheller von seinem Schiff aus ein Motorboot, das sich verdächtig verhielt. Es hielt sich etwa eine Seemeile vom Land entfernt auf. Es ist die Stelle, an der wir den Schuh fanden.«
    »Das klingt viel versprechend«, antwortete der Staatsanwalt.
    »Ich spreche mit dem Feuerwehrchef. Dann rufe ich zurück«, sagte Ailts.
    »Es empfiehlt sich, schnell zu handeln«, meinte der Staatsanwalt und legte auf.
    Ailts wählte die Nummer von Schomerus.
    »Was gibt es Neues?«, fragte der Chef der Feuerwehr.
    »Ein Tjark Taddigs aus Dornum ist Kapitän des Kutters ›Nordlicht‹. Er machte eine Beobachtung, der wir unbedingt nachgehen müssen. An dem Abend, an dem Frau Heide Spatfeld verschwand, war er auf Krabbenfang. Dabei bemerkte er ein Motorboot, das in der Nähe des Kilometer neun ohne Licht vor Anker lag und den Eindruck hinterließ, in Not geraten zu sein. Doch dann warf jemand etwas von Bord. Der dort in der Nähe gefundene Schuh veranlasste Taddigs, uns auf den Plan zu rufen, er dachte an die Frau des Malers.«
    »Der Mann macht mich neugierig«, sagte der Feuerwehrchef. »Es ist überflüssig, jetzt eine große Diskussion zu beginnen. Wir haben morgen gegen zehn Uhr Niedrigwasser. Ich rede mit den Tauchern. Wir laden das Schlauchboot auf den Unimog und fahren am Strand vorbei.«
    »All up Stee!«, antwortete Ailts. »Kann ich den Staatsanwalt benachrichtigen? Er wollte dabei sein.«
    »Tun Sie das«, sagte Schomerus.
    Ailts legte den Hörer auf.
    »So ganz überzeugt mich die Aktion nicht«, sagte Meyers.
    »Wenn der unbekannte Skipper oder wer auch immer tatsächlich die Leiche in die Nordsee warf, dann treibt sie heute bereits fern der Seefahrtsstraße«, sagte Ailts.
    »Taddigs ist ein gestandener Mann. Er wusste, wovon er sprach«, meinte Meyers.
    »Ich benachrichtige den Staatsanwalt«, sagte Ailts und wählte die Nummer. Plewnia war beim Amtsrichter. Der Kommissar benachrichtigte Frau Struwe.
    »Noch einmal schlafen«, scherzte Meyers.
    »Und was war mit Dodo Wilbert? War er der gesuchte Mörder?«, fragte Ailts.
    »Ich rufe ihn an«, sagte Meyers und wählte die Nummer.
    Eine Frauenstimme meldete sich. »Bäckerei und Konditorei Josef Klein, Oldenburg.«
    »Entschuldigung, ich glaubte, der Anschluss gehöre Herrn Dodo Wilbert«, sagte Meyers enttäuscht.
    »Herr Wilbert ist der Chef. Er hat in die Firma eingeheiratet«, sagte das Fräulein.
    »Ich hätte ihn gerne gesprochen«, sagte Meyers.
    »Er ist leider nicht anwesend. Er ist in Neuharlingersiel auf seinem Boot. Sein Sohn vertritt ihn. Er ist allerdings auch nicht da. Kann ich etwas ausrichten?«
    Meyers gab ihm seine Nummer durch. »Er möchte anrufen. Mein Name ist Freddo Meyers, Kriminalpolizei Norderney, danke.«
    »Auf Wiederhören«, sagte das Mädchen.
    »Das klang ja sehr verheißungsvoll! Er ist auf seinem Boot in Neuharlingersiel! Sollte er Frau Heide Spatfeld auf dem Gewissen haben?«, fragte Ailts.
    »Nichts Genaues weiß man nicht. Legen wir heute einen Bürotag ein«, sagte Meyers und begann die Telefonate zu protokollieren.
    »Ich schlage vor, dass wir uns am Ostheller noch einmal umsehen«, sagte Ailts.
     
    Am Himmel trieben weiße Schäfchenwolken. Über der See zogen dünne Nebelschwaden. Der Wind kam mit der

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