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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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Ergebnislosigkeit der Hundestaffel, des Suchtrupps und der Hubschrauberbesatzung zu melden. Von Albert Spatfeld kam ein Hinweis auf einen Mann, der seiner Frau zu nahe gekommen sein musste.
    Der Staatsanwalt dämpfte denn scheinbaren Optimismus des Kommissars, denn auch er hatte Schwierigkeiten, die neue Situation mit den bisherigen Ergebnissen in Einklang zu bringen. Er beauftragte den Kommissar, herauszufinden, was es mit diesem Herrn Dodo Wilbert auf sich hatte.
    »Wir haben uns zu sehr von dem Gedanken leiten lassen, Marga Stamm und ihr Freund Phillip Matulla hätten Frau Spatfeld umgebracht, was nahe lag«, sagte Meyers.
    »Da passte alles. Der ehemalige Fixer und die Tochter eines Schwerverbrechers hatten schlechte Karten«, antwortete Ailts.
    »Nun haben wir Ersatz. Dodo Wilbert!«
    Ailts nickte.
    »Der Maler kennt diesen Dodo Wilbert nicht«, sagte Meyers. »Er kommt vermutlich aus Wilhelmshaven. Ob seine Frau vor seiner Zeit ein Verhältnis mit ihm hatte, wer weiß? Die Kollegen in Wilhelmshaven können ihn überprüfen. Das leite ich gleich in die Wege.«
    Ailts zog nachdenklich an seiner Pfeife.
    »Wenn ich das Resümee ziehe, dann sieht es noch dünn aus«, sagte Meyers. »Nach dem jetzigen Stand der Recherchen scheiden die beiden Rheinländer als Täter aus. Der neu ins Spiel gebrachte Verdächtigte könnte eine Rolle im Mordgeschehen spielen. Allerdings bin ich skeptisch.«
    Ailts lachte. »Mit unseren Prognosen lagen wir bisher schon mal auf dem falschen Sofa«, sagte er.
    »All up Stee«, sagte Meyers.
    »Das war’s für heute. Machen wir Feierabend.« Ailts räumte seinen Schreibtisch.
    »Schönen Feierabend«, rief Meyers, als Ailts die Treppe nach unten ging. Er setze sich an seinen Schreibtisch. Er bat die Wilhelmshavener Kollegen schriftlich um ihre Mithilfe. Für ihre Recherchen war es nötig, mehr über diesen Dodo Wilbert zu erfahren.
    Dann nahm er seine Jacke vom Bügel und verließ das Kommissariat. Er stieg auf sein Fahrrad und radelte nach Hause. Sein kleiner Sohn wartete schon auf ihn.
     
    Als Ailts am nächsten Morgen um 8 Uhr zum Dienst erschien, saß Meyers schon an seinem Schreibtisch. Er schaute auf. Er hatte die Bildzeitung vor sich liegen.
    »Es steht schon in der Bild«, sagte er und las vor: »Die Recherchen in dem vermuteten Mordfall laufen auf Hochtouren.«
    »Die haben von uns eine gute Meinung«, sagte Ailts.
    »Es wäre gut für uns, wenn wir in Kürze über Dodo Wilbert Nähereswüssten« sagte Meyers, »denn Plewnia kommt auf kurz oder lang um eine Pressekonferenz nicht herum.«
    »Uns fehlt es nicht an Arbeit. Fassen wir uns in Geduld«, erwiderte Ailts.
    Und er behielt recht. Bereits am nächsten Morgen fand Meyers in der Post ein Antwortschreiben der Kripo Wilhelmshaven. Er las.
    »Sehr geehrter Herr Kollege, Herr Dodo Wilbert wohnt seit einigen Jahren in Oldenburg auf der Huntestraße 253. Herr Wilbert, geboren auf Baltrum, lebte bis zu seiner Straffälligkeit in Wilhelmshaven in der Virchowstraße 237. Er hat eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren ohne Bewährung abgesessen. Mit kollegialen Grüßen.«
    Ailts trat ein. Er grüßte und hängte seine Jacke auf den Bügel.
    »Was gibt es Neues?«, fragte er, legte seine Tasche auf den Schreibtisch und nahm Platz.
    »Dodo Wilbert, ehemaliger Wilhelmshavener, bekam fünf Jahre Haft und wohnt jetzt in Oldenburg. Das passt zu unserem Fall«, antwortete Meyers.
    »Tatsächlich? Das benötigen wir genauer«, sagte Ailts.
    Meyers erhob sich, nahm das dicke Telefonbuch und schaute nach.
    Das Telefon läutete. Ailts nahm ab und drückte die Lautstelltaste.
    »Kriminalpolizei Norderney, Ailts«, meldete er sich.
    »Mein Name ist Tjark Taddigs aus Dornum«, sagte der Anrufer. »Ich bin Eigner und Kapitän des Kutters ›Nordlicht‹. Die Ostfriesenzeitung brachte einen Bericht über ein mögliches Verbrechen auf Norderney. Sie fanden am Kilometer neun auf der Insel den Schuh des Opfers. Dazu kann ich Folgendes sagen: Am Abend, als die Frau des Malers verschwand, befanden wir uns, das sind mein Sohn, unser Lehrling und ich, auf Fang. Wir hatten die Netze zu Wasser gelassen und befanden uns etwa fünf Seemeilen südwestlich vom besagten Strand, da machte ich eine Beobachtung. Es wurde dämmrig, der Mond und die Sterne gingen auf. Ich sah ein Boot, Motorboot nehme ich an, das ohne Licht etwa im Abstand von einer Seemeile ankerte und in der Dünung dümpelte. Es war etwa in Höhe der Bude des Naturschutzbundes. Ich nahm mein Fernglas

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