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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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vorsichtig zu Werke.
    Mander sorgte für eine lückenlose Fotodokumentation.
    Als sie die Zeltbahn aufschlugen, bildete ein weißes Bettlaken die Umrisse eines weiblichen Körpers ab. In Höhe des Kopfes und zwischen den Beinen lagen graue Basaltsteine.
    Schomerus hüstelte und entfernte ganz langsam das Tuch, das die Leiche bedeckte. Die Frau trug einen modischen Hosenanzug. Nur ihr linker Fuß trug einen Riemchenschuh.
    »Das ist Heide Spatfeld«, sagte der Feuerwehrchef und betrachtete die Leiche, deren Arme eng am Körper lagen.
    Der Staatsanwalt neigte sich vor.
    Die Kleidung war durchnässt. Das Gesicht des Opfers war entstellt.
    »Er hat die Frau erwürgt«, sagte er und machte Mandel Platz, der pausenlos fotografierte.
    Die beiden Feuerwehrmänner trugen die Basaltsteine zum Unimog und entnahmen der Ladevorrichtung den Sarg. Sie trugen ihn zur Leiche.
    »Herr Meyers, haben Sie auf der Insel ein Bestattungsunternehmen?«, fragte der Staatsanwalt.
    »Nein, wenn es recht ist, wende ich mich an das Haus Lamprecht in Norden«, antwortete er.
    »Tun Sie das. Wir werden Herrn Spatfeld benachrichtigen«, sagte Plewnia.
    »Herr Schomerus, bringen Sie die Tote zum Krankenhaus. Sie kann dort lagern, bis Lamprecht sie abholt«, ordnete der Kommissar an.
    Plewnia nickte. Er ging zu den Tauchern, die sich umgezogen hatten, und bedankte sich bei ihnen. Er reichte den Feuerwehrleuten die Hand. Sie begannen, das Boot aufzuladen.
    »Die Basaltsteine, das Prachtstück von Amboss, die Kordeln, die Decken, die Müllsäcke und das Segeltuch liefern wir im Polizeihaus ab«, sagte Schomerus und gab den Beamten die Hand.
    »Meine Herren, da kann ich nur sagen, sensationell«, sagte Plewnia. »Der Schuh der Dame fiel ihrem Kollegen von der berittenen Streife auf. Dann machte der Fischer Taddigs seine Beobachtung. Damit dürften die Tage der Freiheit für den Mörder gezählt sein.«
    »Dieser Dodo Wilbert hat immerhin den Unmut der Toten auf sich gezogen«, sagte Meyers. »Wir haben Erkundigungen eingezogen. Er befindet sich zurzeit in Neuharlingersiel auf seinem Boot. Alles Weitere müssen wir noch klären.«
    Sie schwiegen nachdenklich, gingen zu ihrem Passat und stiegen ein.
    »Es ließ sich nicht umgehen, dass wir Marga Stamm und Phillip Matulla irrtümlich verdächtigt haben«, meinte Plewnia und nahm auf der Rückbank Platz.
    »Der Mörder besitzt ein Boot«, sagte Meyers nachdenklich.
    »Er konnte nicht wissen, dass er beobachtet wurde. Beinahe wäre ihm ein perfekter Mord gelungen«, sagte der Staatsanwalt.
    Ailts steuerte den Wagen am Campingplatz und Leuchtturm vorbei in die Stadt. Wanderer und Radfahrer belebten die Wege.
    »Ein herrlicher Tag«, sagte der Staatsanwalt. »Leider muss ich Sie sofort verlassen, denn ich werde in Leer erwartet.«
    »Wir werden gleich Herrn Spatfeld anrufen. Danach scheint es mir angebracht, die Presse zu informieren«, sagte Ailts.
    »Seien Sie bitte beide am Donnerstag um zehn Uhr in Aurich«, sagte Plewnia. »Sie müssen mich bei der Pressekonferenz unterstützen.«
    Die Beamten nickten. Nach wenigen Minuten erreichten sie die Knyphausenstraße. Ailts hielt am Polizeihaus. Sie stiegen aus. Der Staatsanwalt verabschiedete sich, ging zu seinem Wagen und fuhr zur Fähre.
    »Albert Spatfeld wird staunen«, sagte Ailts, als sie ihr Dienstzimmer betraten.
    »Ich hoffe, er ist zu Hause«, sagte Meyers. »Bestellen wir ihn fürvierzehn Uhr zu uns.« Er schlug das Telefonbuch auf. Berumbur stand unter Großheide. Er fand die Nummer und wählte.
    »Zurzeit ist unser Anschluss nicht besetzt. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, sprechen Sie nach dem Piepton«, meldete sich der Anrufbeantworter.
    »Kripo Norderney. Hier spricht Meyers. Herr Spatfeld, wir bitten Sie dringend, uns anzurufen«, sagte der Beamte mit ernster Stimme und legte auf.
    »Jetzt die Norderneyer Nummer«, sagte er und wählte.
    »Albert Spatfeld. Momentan bin ich verhindert. Hinterlassen Sie bitte Ihren Namen und ihre Telefonnummer. Ich werde Sie umgehend zurückrufen«, drang es ihm vom Anrufbeantworter entgegen.
    Meyers legte auf.
    »Warum haben Sie ihm nicht mitgeteilt, dass wir die Leiche seiner Frau gefunden haben?«, sagte Ailts und legte sich die Akte zurecht.
    »Wir kennen seine Verfassung nicht. Die Nachricht halten wir besser zurück«, sagte Meyers.
    Sie fertigten die Berichte an.
    Albert Spatfeld hatte sich noch nicht gemeldet. Die Beamten nahmen ihre Jacken und verließen das Kommissariat. Sie stiegen in den

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