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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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ihnen zu, gingen zum Boot und stiegen ein.
    Die Feuerwehrmänner warfen den Motor an. Das Knattern übertönte das Geräusch des Windes. Das Boot fuhr davon. Die Feuerwehrleute erkundeten das Terrain und beobachteten den Meeresboden.Dann fuhren sie in einer Entfernung von etwa dreihundert Metern vom Strand in Position. Die beiden Feuerwehrmänner warfen den Anker, hielten mit Paddeln das Schiff in der Strömung, während die Taucher von Bord sprangen.
    Die Beamten hatten die Sonne im Rücken. In ihren Strahlen brachen sich die Wellen. Ein idyllisches Bild, das trog. Denn nach nicht allzu langer Zeit erschienen die Taucher an der Oberfläche und winkten das Boot zu sich heran.
    »Sie haben was gefunden«, sagte Plewnia.
    Wortfetzen drangen zu den Beamten. Die Feuerwehrleute holten den Anker ein und fuhren etwa zehn Meter weiter, um dort erneut vor Anker zu gehen. Die Beamten sahen, wie sich die Taucher vom Boot abstießen und unter Wasser verschwanden. Kurz danach tauchten sie wieder auf und bemühten sich, den Männern im Boot zu helfen, ein Bündel an Bord zu hieven, was nach mehreren Versuchen auch gelang. Die Männer halfen den Tauchern an Bord, warfen den Motor an und fuhren zum Strand. Sie strahlten.
    »O weia«, stöhnte Meyers, griff nach seinem Handy und wählte die Nummer des Fotografen der Inselzeitung.
    »Eine Leiche?«, fragte der Staatsanwalt.
    Die Taucher nickten.
    »Vermutlich! Sie ist seefest verpackt und wahnsinnig schwer«, sagte einer der beiden.
    Schomerus zog das Boot auf den Sand. Die beiden Feuerwehrmänner wateten durch das Wasser. Sie trugen das Bündel unter Anstrengungen an Land.
    Die Umhüllung bestand aus blauen Plastikmüllsäcken und Decken, mit denen sie verschnürt waren.
    Der Feuerwehrchef trat an den Unimog und zog aus einer Kiste hinter der Fahrgastkabine Gummihandschuhe, entnahm seiner Handtasche eine Schere und reichte sie seinen Leuten.
    Staatsanwalt Plewnia blickte Meyers fragend an.
    »Wie lange benötigt der Fotograf bis hierher?«, fragte er.
    »Er ist sofort losgefahren. Eine knappe dreiviertel Stunde«, meinte der Beamte.
    »Wir müssen noch mal runter. Die Leiche wurde durch Gewichte gehalten. Die Sauerstoffflaschen waren leer«, sagte ein Taucher, verließ das Boot und ging zum Unimog.
    »Wir werden auf die Ankunft des Fotografen warten«, sagte der Staatsanwalt. »Ich möchte, dass er zur Dokumentation Bilder macht. Herr Schomerus, schauen Sie doch bitte da unten einmal nach, ob die Umhüllung beschädigt ist.«
    Der Feuerwehrchef zog Handschuhe über, trat an das Bündel und griff in die Öffnung. Er fuhr erschrocken zurück. »Ein nackter Fuß«, sagte er.
    »Ihren Schuh fand ein Beamter der berittenen Polizei hier am Strand«, sagte Ailts.
    Die Taucher hatten die leeren Sauerstoffflaschen ersetzt und nahmen Netze mit. Sie stiegen ins Boot und fuhren mit den Feuerwehrleuten zum Fundort der Leiche. Sie fanden schnell zu der Stelle und warfen den Anker.
    Die Taucher ließen sich vom Boot in das Wasser fallen, fanden sicher und schnell zurück zu der Stelle. Mit Hilfe der Netze mühten sie sich ab, einen schweren Gegenstand ins Boot zu hieven. Er entpuppte sich zur maßlosen Überraschung der Männer als ein Amboss. Er trug noch Teile der Kordel, mit der er befestigt worden war.
    Die Feuerwehrmänner fuhren das Boot an den Strand.
    »Ich sah mit meiner Frau in Berlin vor Jahren einen französischen Kriminalfilm«, sagte der Staatsanwalt. »Darin hatte der Mörder seine Frau unter Wasser mit Handschellen an einen Schiffsanker gefesselt. Damals habe ich mich darüber lustig gemacht.«
    »Dem Mörder wäre beinahe ein perfekter Mord gelungen«, meinte Ailts und half Schomerus, den Amboss zum Unimog zu tragen.
    Der Fotograf der Inselzeitung kam mit großen Schritten zu ihnen. Er trug ein dunkelblaues Pulloverhemd und eine weiße Jeans. Seine Kamera baumelte am Riemen vor seiner Brust. Er war groß und kräftig. Er hatte dunkelblondes, gelocktes Haar.
    »Moin«, sagte er und blickte auf das in Plastik gewickelte Bündel. »Die ersten Aufnahmen im versteckten Zustand?«, fragte er ernst.
    »Ich bitte darum«, antwortete Plewnia.
    Mander schoss die Fotos aus verschiedenen Positionen.
    »Den Amboss nicht vergessen«, sagte Schomerus. Er und die beiden Feuerwehrmänner begannen damit, die dicke Kordel zu entfernen, die stark verknotet war. Meyer nahm sie an sich. Dann zogen sie die blauen Plastikmüllsäcke beiseite und stießen auf ein Zelttuch. Die Feuerwehrleute gingen

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