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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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als hinter Münster die Sonne aufging und es hell wurde.
    Albert Spatfeld war ein leidenschaftlicher Autofahrer. Er liebtedas schnelle Fahren, wenn die Autobahn dazu Gelegenheit bot. Und das tat sie an diesem Morgen. An der Autobahnraststätte Tecklenburger Land legten sie eine Rast ein. Nach dem Besuch der Toilette aßen sie Croissants, und Albert Spatfeld erfrischte sich mit einem Kännchen Kaffee, während Kevin eine Cola trank.
    Sie waren gut in der Zeit. Der Wind war aufgefrischt. Es war kühl. Sie bogen am Ahlhorner Dreieck ab, passierten Oldenburg, fuhren über die Autobahn in Richtung Wilhelmshaven und nahmen die Abfahrt Jever und Wittmund, um in Richtung Küste zu gelangen. In Neßmersiel war Endstation. Der kleine Ferienort lag direkt am Deich, der Insel Baltrum gegenüber.
    Albert Spatfeld fuhr den BMW an Pensionen und Hotels entlang über den Haupt- und Vordeich durch die weiträumige Weide- und Wiesenlandschaft, auf denen das Buntvieh graste, zum Anlieger. Möwen hingen im starken Seewind. Am Strand saßen frühe Urlauber in den Strandkörben. Kleine Kinder spielten im Sand oder planschten im leicht bewegten Wasser. Seitlich der Steinböschung des Strandes befand sich der Parkplatz, der von der Küstenbefestigung begrenzt wurde. Der Fähranleger schloss sich an. Von ihm verlief eine Positionsmauer weit hinein in die See. Im angrenzenden Yachthafen schaukelten die Sportboote.
    »Tante Heide hat uns nichts vorgemacht. Es ist herrlich hier«, sagte Albert Spatfeld. Er schaute sich begeistert um. Er sah das Strandcafé, das dicht am Wasser auf der Steinböschung stand. Die Insel lag im Bereich ziehender Seenebelfelder. Nur wenige Meter entfernt entdeckte er das Häuschen der Garagengesellschaft.
    »Drüben können wir unser Auto abstellen«, sagte er, nahm Kevin an die Hand und ging dorthin. Eine junge Dame bediente die Urlauber.
    »Morgen«, grüßte Spatfeld.
    »Sie möchten uns ihren Wagen während ihres Inselurlaubes anvertrauen?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete er.
    »Ist das der BMW?«, fragte sie.
    Albert Spatfeld nickte.
    »Bringen Sie zuerst Ihr Gepäck drüben zu den Containern. Den Wagen geben Sie dann mit dem Schlüssel hier ab«, sagte sie.
    Albert nickte. Sie fuhren zum Anleger, verstauten ihr Gepäck in dem bereitstehenden Container und gaben ihr Auto ab. Ein Angestellter fuhr den Wagen nach Neßmersiel in die Garage.
    Albert Spatfeld entdeckte das Holzhäuschen, das sturmsicher den Kai schmückte und den Fahrkartenautomaten enthielt. Er hatte genügend Kleingeld eingesteckt. Er löste die Fahrkarten. Sie setzten sich anschließend auf eine Bank im Windschutz des Cafés und genossen die frische Luft und den herrlichen Meeresblick. Sie sahen, wie sich am Horizont das Fährschiff von der Insel löste und sich dem Festland näherte. Auf dem Kai begannen Hafenarbeiter damit, die Container zurechtzurücken. Immer mehr Fahrgäste brachten ihre Autos für den Garagenaufenthalt zur Abfertigungsstelle.
    Das Fährschiff näherte sich indessen mit hoher Bugwelle dem Hafen. Kevin beobachtete fasziniert das Anlegemanöver der Fähre. Sie wendete in der breiten Fahrrinne und legte dann an. Ein Matrose schlug das schwere Tau um die Poller. Die Passagiere strömten von Bord und warteten auf dem Kai, bis der Schiffskran die Gepäckcontainer entladen hatte. Die Angestellten der Garage stellten die Autos der abreisenden Feriengäste bereit. Diese trugen ihr Gepäck zu den bereitgestellten Autos.
    Albert Spatfeld hängte Kevin den kleinen Rucksack um. Er sah süß aus mit seinen Jeans, Gummistiefeln und dem Troyer, den sein Papa in Aachen gekauft hatte.
    Albert ging mit Kevin zum Anleger. Sie stiegen über die Gangway an Bord des weißen Fährschiffes. Sie blieben auf dem Außendeck, von dem sie eine schöne Aussicht hatten. Ihr Blick reichte bis zur Insel Norderney. Zwischen ihr und Baltrum befanden sich die Seehundbänke, auf die Kevin entzückt lange das Fernglas hielt. Auf der anderen Seite von Baltrum lag die Nachbarinsel Langeoog, von der man die Spitze und den Leuchtturm sah.
    Möwen begleiteten das Schiff. Sie schnappten im Flug nach Happen, die ihnen Jugendliche zuwarfen, obwohl das die Besatzung verboten hatte. Segelboote kreuzten den Kurs der Fähre, der nacheinem großen nordöstlichen Schwenk um die Inselspitze führte. Dann legte das Schiff im Hafen von Baltrum auf der Wattenseite an.
    Die Hafenanlagen liegen im grünen Wiesenvorland. Das Erste, das sich den Augen des Besuchers bietet, sind eine

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