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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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mittleren Alters mir nichts dir nichts verschwinden kann«, sagte Meyers und fuhr zur Dienststelle.
    »Ihr habt einen Zeugen?«, fragte Poppen.
    »Eine Kellnerin, sie bediente die Vermisste und ein junges Pärchen, das sich mit ihr unterhalten hat. Den jungen Leuten würden wir gerne ein paar Fragen stellen«, antwortete Meyers.
    Er erreichte das Kommissariat und fuhr auf den Hof. Sie stiegen aus und suchten das Dienstzimmer auf.
    »Herr Poppen, darf ich vorstellen: Kommissar Ailts«, sagte Meyers und schob den Besucherstuhl in die Nähe der Schreibtische.
    »Wir haben miteinander telefoniert. Nehmen Sie doch bitte Platz«, sagte Ailts und wies auf den Stuhl.
    Poppen stellte das Köfferchen an den kleinen runden Beistelltisch und nahm Platz.
    »Trinken Sie eine Tasse Tee mit uns. Wir haben noch etwas Zeit, unsere Frühstückspause zu machen«, meinte Meyers.
    »Gerne«, sagte Poppen.
    Meyers suchte das Personalzimmer auf und bereitete den Tee zu.
    »Wir wissen so gut wie nichts von den jungen Leuten«, sagte Ailts. »Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, waren sie die Letzten, die mit dem Opfer sprachen.«
    Als sie ihren Tee getrunken hatten, erschien Frau Grete Büsser.
    »Unser Kollege Poppen aus Emden«, stellte Ailts den Kollegen vor. »Er ist nicht nur ein ausgezeichneter Polizeibeamter, sondern auch ein hervorragender Künstler. Frau Büsser ist Serviererin im Yachtclubrestaurant, auch Hafencafé genannt.«
    Grete Büsser reichte ihnen die Hand.
    »Wenn Sie mitkommen, wir haben für die Sitzung den kleinen Vortragsraum vorgesehen«, sagte Meyers und ging voran die Treppe rauf.
    Sie folgten ihm. Er öffnete die Tür und bat sie einzutreten. In dem geräumigen Zimmer mit der Deckenschräge und den Velux-Fenstern befanden sich Tische und Stühle. Sie standen im Karree. Die Wände waren weiß gestrichen. Neben einer Wandtafel hing eine Karte des Landkreises Aurich.
    »Frau Büsser, wir nehmen hier vorne an der Stirnseite Platz«, sagte Poppen, legte sein Köfferchen auf den Tisch und setzte sich neben die Kellnerin.
    Auch Ailts und Meyers nahmen interessiert am Tisch Platz.
    »Frau Büsser, Sie haben die Tischnachbarn der Frau Spatfeld nicht nur flüchtig gesehen, sondern auch mit ihnen gesprochen«, sagte Poppen, öffnete den kleinen Koffer und entnahm ihm ein schwarz eingebundenes Buch. Er schlug es auf. »Erinnern Sie sich an das Pärchen.Beginnen wir mit der Dame.« Er schlug die Seiten um. »Nun, wie sah die junge Frau aus. Versuchen Sie sie zu beschreiben.«
    »Sie war schlank und hatte dunkelblondes Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte.«
    »Hatte sie ein breites Gesicht, mit enger Stirn und großen Augen?«
    »Nein, ich würde sagen das Gegenteil.«
    »Augenblick, ich entwerfe eine Skizze, und Sie sagen mir, ob ich mich dem Aussehen der Dame nähere.« Poppen nahm seinen Zeichenblock und einen Kohlestift und entwarf das Porträt einer jungen Frau.
    »Nicht schlecht. Das ist sogar großartig. Aber die Mundwinkel lagen etwas höher. Die Lippen waren dicker, und die Augen standen dichter zusammen«, sagte Frau Büsser.
    Poppen korrigierte die Zeichnung.
    Die Kellnerin staunte nur noch und half mit Hinweisen für kleine Veränderungen.
    »Wie eine Fotografie«, sagte sie schließlich.
    Es war die Zeichnung einer schönen, selbstbewussten jungen Frau, die vor Energie zu strotzen schien. Doch im Gegensatz dazu fiel die Darstellung ihres Begleiters eher dürftig aus. Nach den Angaben Grete Büssers war er zwar überdurchschnittlich groß, aber eher dürr als schlank. Er trug sein Haar kurz geschnitten, was mit dazu beitrug, dass sein knochiges Gesicht krank und leidend wirkte. Und das trotz der Sonnenbräune.
    Ailts dankte der Kellnerin für ihre Mithilfe bei der Suche nach der vermissten Frau des reichen Malers.
    Poppen begleitete Ailts und Meyers zur Inselzeitung. Sie gingen zu Fuß, denn es war nicht weit. Es lag nahe, dass das ungleiche Paar auf Norderney übernachtet hatte. Dementsprechend erwarteten sie sich von der Veröffentlichung der Bilder eine rege Resonanz.
    Der Redakteur, der für sein Blatt den überregionalen und politischen Teil von der Nordwestzeitung bezog, teilte ihre Meinung. Er sagte das Erscheinen der Phantombilder für den nächsten Tag zu. Sie verfassten einen Begleitartikel.
    Es war bereits nach 13 Uhr, als sich die Kriminalbeamten von dem Redakteur der Inselzeitung verabschiedeten. Ailts und Meyers suchten mit ihrem Emder Kollegen Kurt Poppen während der Mittagspause

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