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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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das Kurcafé auf. Er nahm das Schiff um 14 Uhr 30.
     
    Als der Angestellte vom »Konsum« den Zeitungspacken öffnete, wartete Meyers bereits vor der Kasse und trat auf der Stelle. Es war knapp vor 7 Uhr 30. Das Auto, das die Zeitungen brachte, hörte er davonfahren.
    »Herr Kommissar, Bild kommt später. Das Schiff ist noch nicht da«, sagte der Verkäufer und sah Meyers lächelnd an.
    »Geben Sie mir die Inselzeitung«, sagte der Beamte.
    Der Angestellte reichte ihm die Zeitung.
    »Was Neues von der Vermissten?«, fragte er.
    »Mal sehen, was der Tag bringt«, meinte Meyers, bezahlte und ging die paar Schritte bis zu seiner Dienststelle. Er stieg die Treppe hoch, betrat sein Dienstzimmer, setzte sich an seinen Schreibtisch und schlug die Inselzeitung auf.
    »Hier steht es«, sagte Meyers.
    Das Telefon klingelte.
    »Der erste Anrufer«, sagte Ailts und nahm den Hörer ab.
    Es war die Besitzerin der Pension am Leuchtturm.
    »In der Inselzeitung suchen Sie ein Pärchen. Ich habe Angst. Es handelt sich um meine Gäste«, sagte sie aufgeregt.
    »Haben Sie die beiden heute Morgen schon gesehen?«, fragte der Kommissar.
    »Nein, sie schlafen noch«, sagte Frau Carls.
    »Geben Sie mir bitte die Adressen des Pärchens durch«, sagte Ailts. Er schrieb mit, als sie ihm Namen und Anschrift diktierte. »Verhalten Sie sich normal ihnen gegenüber. Wir kommen gleich.« Er legte auf. »Da werden weitere Meldungen kommen. Ich rufe den Staatsanwalt an.«
    Es klingelte bereits wieder. Meyers übernahm das Gespräch.
    Ailts wählte die Nummer des Staatsanwalts. Gott sei Dank, er war schon im Amt. Die Sekretärin stellte durch. Ailts berichtete.
    »Da gibt es kein Pardon!«, sagte Staatsanwalt Plewnia. »Nehmen Sie die beiden fest. Der Anfangsverdacht reicht aus. Wir lassen sie in Norddeich abholen. Ich spreche mit dem Amtsrichter. Wir ziehen Erkundigungen ein.«
     
    Phillip Matulla tat die gesunde Seeluft gut. Er hatte schon ein Kilogramm zugenommen, und seine blasse Gesichtsfarbe war einem tiefen Braun gewichen. Sein Appetit war gewachsen, sein Interesse an sportlichen Betätigungen gestiegen. An Marga Stamms Seite lief er täglich jeden Morgen vor dem Frühstück zur Oase, von dort zum Campingplatz bis hin zum Ostheller und zurück. Natürlich stoppten sie nicht die Zeit und legten Verschnaufpausen ein. Dennoch war das eine respektable Leistung für einen Mann, der vor nicht allzu langer Zeit noch süchtig war.
    Die Rolle, die Marga Stamm in seinem neuen Leben spielte, wusste Phillip Matulla zu würdigen. Er entwickelte eine eiserne Disziplin und war fest entschlossen, in Kürze sein Studium wieder aufzunehmen.
    Auch an diesem Morgen befanden sie sich auf dem Rückweg vom Ostheller und kämpften mit dem Wind, der mit Stärke 7 bis 8 aus östlicher Richtung kam. Wie so oft holten sie das Letzte aus sich heraus, als sie sich der Pension näherten.
    Der Sonnenaufgang färbte den Himmel ein. Ein paar Radfahrer waren unterwegs. In der Luft lag der Geruch der Wiesen und des Watts.
    Sie suchten ihr Zimmer auf, tranken einen Schluck Wasser und duschten. Danach zogen sie sich an und gingen zum Frühstückszimmer.
    Fräulein Fisser begrüßte sie freundlich und brachte den Kaffee. Sie aßen ein Brötchen, sprachen mit den übrigen Gästen über das Wetter, tranken den heißen Kaffee, als Fräulein Fisser an den Tisch trat und sie mit ernstem Gesicht bat, nach dem Frühstück in das Büro zu kommen.
    Sie nahmen sich Zeit und beendeten in aller Ruhe ihr Frühstück. Anschließend gingen sie durch den langen Flur und klopften an die Tür.
    »Herein«, vernahmen sie und traten ein.
    Frau Carls reichte ihnen die Hand. »Die Herren sind hier, um Sie zu sprechen«, sagte sie und wies auf die drei Herren, die sie ernst ansahen. Sie waren aufgestanden und traten in das Zimmer.
    »Gestatten Sie, dass ich mich zurückziehe«, setzte Frau Carls hinzu und verließ das Zimmer.
    »Wenn ich vorstellen darf, mein Name ist Ailts, Kommissar Ailts«, sagte der ältere Beamte. Er wies auf die beiden anderen. »Das sind die Kommissare Meyers von der Kripo Norderney und Herr Rast von der Schutzpolizei. Frau Stamm, Herr Matulla, nehmen Sie bitte Platz.« Ailts wies auf die Stühle.
    Die Beamten nahmen in den Sesseln der Sitzecke Platz. Meyers hielt das Foto von Frau Spatfeld in der Hand und zeigte es den beiden.
    »Wir haben in Erfahrung gebracht, dass Sie mit der Dame an einem Tisch im Yachtclubcafé gesessen haben«, sagte er.
    »Das ist richtig«, antwortete

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