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Nebeltod auf Norderney

Nebeltod auf Norderney

Titel: Nebeltod auf Norderney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor J. Reisdorf
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Brot aus seiner Tasche und kaute es lustlos.
    Sie hörten die vielen Stimmen der Urlauber, die den Onno-Fisser-Platz belebten. Draußen schien die Sonne. Der Sommer war nach einer Regenzeit zurückgekommen. Die Insel war ausgebucht.
    Sie unterhielten sich über ihren Kollegen Hajo Hartstein und tranken Tee. Ihr Kumpel war immer kerngesund gewesen, hatte nie gefehlt, war glücklich und zufrieden mit seiner Frau und den zwei Kindern gewesen. Er hatte im Streifenwagen plötzlich wirres Zeugs gesprochen. Der Kollege hatte ihn zu Dr. Buschmann gefahren. Bösartiger Tumor.
    »Die Ärzte geben Hajo nur noch ein paar Monate«, sagte Meyers, stand auf, lud das Geschirr auf das Tablett und trug es zum Personalraum.
    Als er zurückkam, suchten sie die Fahrbereitschaft auf. Der Opel war noch frei. Sie trugen sich in die Benutzerliste ein, nahmen die Autoschlüssel und gingen zur Garage. Sie fuhren zum Yachthafen. Dort stellten sie den Wagen auf dem Kai ab.
    Segelschiffe trieben im aufgefrischten Nordwest. Spaziergängerund Fahrradfahrer belebten das Bild. Die teuren Boote schaukelten auf den Plättscherwellen.
    Ailts und Meyers gingen zum Yachtclubcafé. Sie setzten sich auf der Terrasse an einen Tisch und warteten auf die Bedienung.
    »Freddo, heute bist du mein Gast. Ich hatte Geburtstag«, sagte Ailts und winkte die Bedienung an den Tisch.
    »Entschuldigen Sie, wie war doch Ihr Name«, fragte Freddo Meyers freundlich.
    »Grete Büsser«, antwortete sie und zupfte das Tischtuch glatt.
    »Frau Büsser, mein Name ist Meyers. Das ist Kommissar Ailts. Wir sind von der Kripo«, sagte Meyers. »Wir haben ein paar Fragen an Sie. Doch bringen Sie uns zuerst zwei Kännchen Kaffee.«
    Die junge Frau verließ den Tisch. Das Café war sehr gut besucht und bot den Gästen einen schönen Ausblick auf das gesamte Hafengelände. Der frische Seewind machte die spätsommerliche Hitze erträglich. Das Bedienungsfräulein brachte die Bestellung.
    »Frau Büsser, wir bitten Sie, je früher desto besser, zu uns zur Dienststelle auf der Knyphausenstraße zu kommen«, sagte der Kommissar. »Unser Kollege Poppen wird nach Ihren Angaben von Ihren Gästen, die Sie bedienten und mit der vermissten Frau Spatfeld an einem Tisch saßen, Phantombilder anfertigen. Es handelt sich um die letzten Menschen, die nach bisherigen Kenntnissen mit ihr gesprochen haben.«
    »Ist es Ihnen recht, wenn ich morgen gegen elf Uhr komme? Ich muss vorher zum Rathaus.«
    »Sie sagen das so fröhlich«, meinte Meyers.
    »Es geht um meinen Heiratstermin«, sagte sie und kümmerte sich um ihre Gäste.
    Die Beamten tranken den Kaffee.
    »Elf Uhr ist eine gute Zeit. Das kann Poppen problemlos schaffen. Ich werde ihn gleich anrufen«, sagte Ailts. Er winkte Frau Büsser an den Tisch und zahlte. »Also bis morgen.«
    Sie gab ihnen die Hand. Die Beamten gingen zu ihrem Wagen und fuhren zum Kommissariat. Sie stellten den Opel ab, hängten den Schlüssel an den Haken und betraten ihr Dienstzimmer.
    Ailts rief den Kollegen Poppen an und bat ihn, morgen zum Kommissariat nach Norderney zu kommen, um die Phantombilder nach den Angaben der Zeugin anzufertigen.
    Meyers schrieb eine Pressemitteilung für die Inselzeitung, für den Ostfriesenkurier und die Ostfriesenzeitung, die eine genaue Beschreibung der vermissten Frau des Malers enthielt. In dem Bericht kündigte er an, dass ein Kollege aus Emden mit Phantomzeichnungen ihre Suche unterstützen würde. Er bat die Leser um ihre Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens.
    Die Kriminalbeamten setzten ihre Hoffnungen auf die zu erstellenden Phantombilder. Denn Grete Büsser war in der Tat die letzte Zeugin, die die Vermisste lebend gesehen hatte.
     
    Kommissar Poppen erreichte Norddeich mit dem Zug um 9 Uhr 20 und hatte sofort Anschluss. Um 10 Uhr 30 legte das Schiff auf Norderney an. Das Wetter war konstant. Die Sonne schien, als Meyers den Kollegen am Anleger abholte. Poppen trug Jeans und eine Jeansjacke, ein buntes Hemd und Sandalen. Er machte den Eindruck eines Feriengastes. Nur der kleine dunkle Koffer deutete an, dass er einer Tätigkeit nachging. Er war für Meyers das Erkennungszeichen. Er stand am Anleger und musterte die ankommenden Gäste. Er winkte dem Kollegen zu. Poppen sah ihn und kam zu ihm.
    Sie begrüßten sich und stiegen in den Wagen. Meyers fuhr los.
    Poppen schaute sich um. »Hier ist noch viel los. Das Schiff war auch mächtig voll«, sagte er.
    »Norderney ist ausgebucht. Es ist uns unerklärlich, wie da eine Dame

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