Nebeltod auf Norderney
Stamm sind in der Nähe gesehen worden.«
»Wenn Sie sich an einen Anwalt wenden wollen, sprechen Sie mit dem Staatsanwalt«, sagte Meyers.
»Das gilt auch für Sie, Frau Stamm«, sagte Ailts.
»Da bestehe ich drauf, denn es ist nötig, dass jemand erfährt, was Sie hier mit uns anstellen«, sagte Matulla.
Seine Freundin packte eine Tasche. Sie weinte. Dann begann Sie damit, für Phillip Matulla Wäsche, Socken, Hemden und Pullover herauszulegen. Sie holte aus dem Bad Zahnpasta, die Zahnbürste und den Rasierer und steckte es in seine Reisetasche.
»Sie versündigen sich an uns, Herr Ailts«, sagte sie, nahm ein Taschentuch und wischte sich die Tränen ab.
»Die Indizien sprechen gegen Sie«, sagte Rast. »Kommen Sie mit zum Wagen. Wir fahren jetzt zur Fähre. In Norddeich werden wir abgeholt.«
Sie verließen das Zimmer. Ailts klebte ein Siegel auf die Tür. Niemand ließ sich sehen. Die Pension am Leuchtturm wirkte wie ausgestorben. Sie stiegen in den Wagen und fuhren zum Anleger.
Ailts wandte sich an die mutmaßlichen Täter: »Beherzigen Sie meinen Rat. Ein Geständnis bringt Ihnen eine Menge Erleichterungen.«
Doch Matulla blickte zu Boden, und auch Marga Stamm sah ihn nicht an.
Ailts und Meyers stiegen aus, als die Fähre kam. Rast, Focken und ein Kollege bildeten eine wachsame Truppe während der Überfahrt. Ohne Ailts und Meyers eines Blickes zu würdigen, blickten die jungen Leute erschöpft zu Boden.
»Wir werden das Terrain am Ostheller noch einmal von den Feuerwehrleuten absuchen lassen«, sagte Ailts.
»Wenn das nichts bringt, lassen wir die Hundestaffel aus Oldenburg kommen«, antwortete Meyers.
Sie stiegen in ihren Passat, fuhren zur Bäckerstraße und hielten vor dem Fernsehgeschäft, um mit dem Feuerwehrchef Rinus Schomerus zu sprechen.
Albert Spatfeld war untröstlich. Er rief seine Nachbarn in Berumbur an, teilte ihnen die traurige Nachricht mit und bat sie, hin und wieder ein Auge auf sein Haus zu werfen, da er sich noch für einige Tage auf Norderney aufhalten wollte. Zudem hatte er mit seinem Sohn telefoniert und ihm mitgeteilt, dass seine geliebte Stiefmutter auf ihrer Lieblingsinsel vermisst wurde. Er hatte Kevin gebeten, dieKlassenfahrt nicht abzubrechen, da sie momentan nichts unternehmen konnten.
Albert Spatfeld hatte beim Denkmalcafé Butterkuchen gekauft und bereitete um zehn Minuten vor 15 Uhr einen Tee zu. Er war sehr aufgeregt. Er ließ den Tee genau fünf Minuten ziehen, goss ihn dann in eine vorgewärmte Kanne. Er deckte im Wohnzimmer den Tisch, stellte die Teekanne auf das Stövchen und legte den Butterkuchen auf eine Kristallschale. Er zog den Store zurück, sodass der Blick auf den Nordstrand und die Nordsee frei war. Durch die geöffnete Balkontür floss kühle Luft in das Zimmer.
Albert Spatfeld hatte sich mit der Kleidung an den Unglücksfall angepasst. Er trug eine schwarze Cordjeans, ein schwarzes Oberhemd und eine Nappalederweste, was zu seinem Künstleraussehen beitrug.
Die Beamten waren pünktlich. Sie bedienten die Klingel der Haustür und meldeten sich über die Sprechanlage, obwohl unten die Haustür offen stand. Sie mieden den Aufzug und nahmen die Treppe.
Albert Spatfeld empfing sie an der Wohnungstür. Er sah übernächtigt aus.
»Mein Kollege Meyers – Herr Spatfeld, der Ehemann des Opfers«, sagte Ailts.
»Kommen Sie herein. Ich habe einen Tee vorbereitet, denn ich nehme an, dass Sie sich mit mir über das Verschwinden meiner Frau in Ruhe unterhalten möchten«, sagte der Maler.
»Danke, wir sagen nicht nein, denn es ging recht turbulent zu«, meinte Meyers und sah sich unauffällig in der Wohnung um.
»Nehmen Sie bitte Platz«, sagte Albert Spatfeld mit weinerlicher Stimme. »Bedienen Sie sich mit Butterkuchen. Ich finde keine Ruhe mehr. Immer denke ich, jetzt kommt Heide rein. Nehmen Sie auch Kluntje.« Er reichte den Beamten den Zuckertopf.
Sie nahmen vom Kluntje. Der Maler schenkte den Tee ein.
»Sie haben Neuigkeiten für mich?«, fragte er und setzte sich zu den Beamten an den Tisch.
»Es ist auszuschließen, dass Ihre Frau noch lebt«, sagte KommissarAilts. »Wir haben heute Morgen einen jungen Mann und seine Freundin festgenommen, die von uns verdächtigt werden, die Tat begangen zu haben. Sagen Ihnen die Namen Phillip Matulla und Marga Stamm in diesem Zusammenhang etwas?«
Meyers zeigte dem Maler die Phantomzeichnungen.
Albert Spatfeld nahm sie in die Hand. Er wischte sich mit einem Tempotuch den Schweiß aus dem
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