Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
unterbesetzt.«
»Soll das ein Scherz sein?«, fragte Martinez ungläubig.
»Leider nein. Die ersten Spezialisten haben Luna bereits verlassen.«
Eusebio de Esquaril schien einen Augenblick nachzudenken, dann antwortete er bestimmt. »Ich werde den Fall der Unionsregierung melden und eine Lösung für sie finden. Wir können uns keine weiteren Verzögerungen leisten.«
Die Kristallbasis
Die kleine Flotte war simultan gestartet und hatte den Wüstenplaneten mit einem tiefen Brummen verlassen.
Wie ein Schwarm überdimensionaler Hummeln
, dachte Maya.
Die Kommandantin hatte den großen Raumfahrzeugen beim Aufstieg in die Atmosphäre lange nachgeblickt. Überall wo die Schiffe die abendliche Wolkendecke durchstoßen hatten, blieben größere Lücken zurück.
Gleich nach dem Abzug der kriegerischen Schwacken, entwickelten die grausamen Zwerge eine nahezu hektische Aktivität. Rund zwanzig mit Treugolen besetzte Flugscheiben schwärmten über das gesamte Areal aus, um nach den Flüchtlingen zu suchen. Die Dämmerung war bereits hereingebrochen und Dunkelheit umfing die Spitze des Vulkankegels. Längst war auch der Herr der Welt mit seinem Gleiter zurückgekehrt. Der Unbekannte schien sich nicht weiter um die Aktivitäten der Treugolen zu kümmern, ein weiteres Indiz für Maya Ivanova, dass es sich bei den Treugolen nur um untergeordnete Erfüllungsgehilfen handelte. Keine der treugolischen Flugscheiben kam auch nur in die Nähe der Vulkanspitze.
Sie fürchten sich vor ihrem Herrn und wagen sich nicht herauf, triumphierte Maya, die sich nahe der Bergspitze an die schroffen Felsen klammerte. Die Kommandantin hatte stark mit diesem Verhalten gerechnet und frohlockte, dass sie die Mentalität der Treugolen richtig eingeschätzt hatte.
Paafnas und Maya hatten seit einer guten Stunde den Rand eines ausladenden Balkons erreicht, auf dem das Kleinraumschiff des geheimnisvollen Herrn abgestellt war. Beide verständigten sich den Einbruch der Nacht abzuwarten, bevor sie den nächsten Schritt unternahmen. Der Aufstieg hatte den ganzen Tag gedauert und den größten Teil von Mayas Kraft aufgezehrt. Sie musste sich eine Ruhepause gönnen um sich von den Strapazen zu erholen. Nur dank Paafnas, der immer vorausgeeilt war und Maya den besten Weg gewiesen hatte, konnte die Kommandantin diese Aufgabe überhaupt meistern. Sie war dem amphibischen Wesen für seine Hilfe sehr dankbar. Für den Pleunater stellten die Felswände kein Problem dar und Maya beneidete erneut ihren Begleiter um seine ausgefeilten Kletterfähigkeiten.
Vorsichtig spähten beide über die Brüstung der marmorierten Terrasse und sahen sich um. Direkt vor ihnen war das Kleinraumschiff geparkt. Eine Sekunde lang spielte Maya mit dem Gedanken das Schiff zu kapern und damit den Planeten zu verlassen. Aber mit dem Raumfahrzeug verhielt es sich wie mit dem Portal, Maya würde die Technik nicht verstehen und nicht einmal den Startknopf finden, sofern es überhaupt einen gab. Es war auch fraglich, ob sie das Schiff überhaupt betreten könnten, ohne einen Sicherheitsalarm auszulösen.
»Siehst du das, Paaf? Das Kleinraumschiff berührt nicht den Boden, es schwebt. Genau wie die größeren Schiffe der Schwacken.«
»Natürlich«, kam es von dem Pleunater leise zurück. »Gravitationskissen gehören bei den meisten Völkern der Galaxie zum Standard. Damit kann man Raumschiffe jeder Größenklasse parken.«
»Aha«, entgegnete Maya nur und lächelte säuerlich. Diesen Standard konnten die Menschen noch nicht bieten.
»Die Basis des Herrn der Welt scheint nicht besonders stark gesichert zu sein«, spekulierte die Kommandantin und sah sich vorsichtig um. Dabei war es durchaus möglich, dass sie sich längst im Erfassungsbereich unsichtbarer Sensoren befanden. Auch die Dunkelheit der Nacht würde sie nicht vor einer Entdeckung schützen können, denn für derartige Sicherungsanlagen war Tageslicht irrelevant. Mayas Bemerkung galt Paafnas, dessen steigende Nervosität nicht zu übersehen war.
»Ich habe diese Residenz immer nur vom Fuß des Vulkans aus betrachtet, nie hätte ich gedacht, dass ich einmal hier oben stehen würde.«
Der traurige Ton ihres Schicksalsgefährten ließ Maya stutzen.
»Was ist mit dir?«, flüsterte sie ihrem Gefährten leise zu.
Der Neurosimulator war sichtbar in sich zusammengesunken und entgegnete: »Ich glaube wir werden diesen Ort nicht mehr lebend verlassen. Den Hang wieder hinab zu steigen ist unmöglich, du würdest es nicht mehr
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