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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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Mayas Verwunderung wirkte dieser Vorraum nüchtern und funktional, keineswegs technisch, wie sie zunächst vermutet hatte. Es gab mehrere Regale, deren Ablageflächen direkt aus den Wänden zu wachsen schienen. Auf ihnen standen Boxen unterschiedlicher Farbe, die an einfache Ablagesysteme erinnerten. Maya hatte keine Vorstellung davon, was in ihnen aufbewahrt wurde. Theoretisch konnte sich alles Mögliche darin befinden, vielleicht Kleidung, oder holografische Speicher oder Nahrungsvorräte. Maya mutmaßte, dass es sich um verschiedene Ausrüstungsgegenstände handelte, denn man musste diesen Raum passieren, um zu dem Kleinraumschiff zu gelangen.
    »Wohin sollen wir uns wenden?«, fragte Paafnas unsicher.
    »Wir sehen uns vorsichtig um«, beschloss Maya, »Der Herr der Welt hält sich irgendwo in diesem Komplex auf. Lass uns die Behälter in den Regalen untersuchen, vielleicht finden sich etwas, das wir als Waffe nutzen können.«
    Ohne ein weiteres Wort kletterte Paafnas in seiner unnachahmlichen Weise an der Wand empor und öffnete vorsichtig den Deckel des am nächsten stehenden Behälters.
    Misstrauisch lugte er ins Innere. »Kristallstaub«, flüsterte er enttäuscht und kletterte zur nächsten Box. Auch dieser Kasten enthielt denselben Stoff, den Maya und die anderen Gefangenen aus dem Wüstensand gesiebt hatten. Er hortet das Kristallmehl und lagert es, aber warum?
    Während Maya vorsichtig vorwärts schlich, arbeitete sich Paafnas an der Decke entlang. Ihr Ziel war der nächste Raum, der sich direkt an diesen Eingangsbereich anschloss.
    Maya musste unwillkürlich an einen Labortrakt denken, denn dieser Bereich war angefüllt mit soliden und standfesten Tischen, auf denen verschieden geformte Glaskolben standen. Manche von ihnen waren über verschiedene Leitungssysteme miteinander verbunden, oder mit fremdartigen Messgeräten verkabelt. In manchen Glaskolben brodelten unbekannten Flüssigkeiten oder Chemikalien und flossen durch unverständliche Kreislaufsysteme, deren Sinn Maya entging.
    Was Maya zunächst für eine dicke Staubschicht auf den Labortischen hielt, erwies sich ebenfalls als Kristallmehlrückstände. Er benutzt das Zeug um hier irgendwelche Experimente anzustellen.
    Als Maya das Ende der Versuchsanordnungen erreichte und sich weiter umsah, erschrak sie fast zu Tode. Mit einer schnellen Bewegung sprang sie in die Deckung eines Labortisches und spähte in den Raum hinein. Überall standen und lagen merkwürdige Gestalten, die ihr im Halbdunkel aufzulauern schienen. Sie hielt den Atem an und versuchte kein Geräusch zu verursachen, doch nach wenigen Sekunden bemerkte sie, dass diese Wesen sich nicht bewegten. Sie wirkten wie erstarrt. Maya begann die Dunkelheit zu verfluchen und kam vorsichtig aus ihrem Versteck hervor. Was ist das? Sind das Skulpturen?
    Als Maya sich einer der vermeintlichen Statuen nähern wollte, hörte sie plötzlich die geflüsterten und warnenden Worte von Paafnas, der über ihr an der Decke hing und fast perfekt die Farbe der Umgebung angenommen hatte. Der Pleunater war kaum zu erkennen. »Maya, Nein! Gehe nicht dorthin und halte Abstand!«
    Doch es war bereits zu spät. Als sich die Kommandantin dem ersten Körper näherte und sich seine Konturen aus dem Halbdunkel schälten, starrten ihr weit aufgerissene, menschliche Augen entgegen. Die Augen und das ganze Gesicht waren kristallisiert und hatten den Moment größten Schmerzes und Angst eingefroren. Die Kommandantin fuhr mit einem Entsetzensschrei zurück. »Oh nein, Sati!«
    Maya würgte schwer und kämpfte gegen ihren Fluchtimpuls an. Sati war tot! Was hier vor ihr stand war nur noch eine leblose Hülle. Die Kommandantin kämpfte mit ihren Emotionen. Einige Tränen der Verzweiflung hatten sich in ihre Augenwinkel gestohlen und liefen in schmalen Bächen die Wangen herab. Nach diesem Fund hatte sie keine Hoffnung mehr mit dem Herrn der Welt in einen Dialog zu treten. Er war ein skrupelloser Mörder und hatte Sati bei irgendwelchen Experimenten geopfert. Noch einmal sah sie in die panischen Augen der kristallinen Körperhülle. Diesen Anblick würde sie niemals mehr vergessen. Satis Körper stand auf einer Art Sockel und wirkte wie ein makaberes Ausstellungsstück. Erst jetzt nahm Maya auch andere Lebewesen war, die allesamt nichtmenschlich waren aber dasselbe Schicksal erlitten hatten.
    »Was hat er mit dir gemacht!«, schluchzte die Kommandantin und hatte Mühe ihre Fassung zu wahren. Sati hatte offenbar die Verwandlung,

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