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Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns alle enttäuschend.
    Glenda sprach das aus, was Suko und ich dachten. »Asche.« Sie lachte überdreht. »Nur graue Asche.«
    »Hast du mit einem anderen Inhalt gerechnet?« fragte ich sie.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Glenda. »Aber etwas enttäuscht bin ich schon.«
    Suko deutete auf den Kessel. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die normalen Beigaben sind, aus denen man den Weihrauch produziert. Das hier ist etwas anderes.«
    »Sieht aus wie ein verbrannter Rest«, sagte Glenda. »Aber wer ist da verbrannt?«
    »Möglicherweise ein Dämon«, antwortete ich, obwohl ich davon nicht ganz überzeugt war. »Ein Dämon, dessen Gestalt früher ein Skelett gewesen ist. Man hat die Asche gesammelt, sie in diesen Kessel gefüllt und dabei nicht bedacht, dass sich die Kräfte dieser Gestalt konserviert haben. So nur kann ich mir das vorstellen, was ich auf der Fahrt gesehen habe. Da fing die Asche an zu glühen. Sie sonderte den Rauch ab, aus dem sich schließlich dieses mächtige Skelett entwickelt hat.« Ich schaute beide an. »Das ist meine Theorie. Wer von euch hat eine bessere?«
    »Ich nicht«, sagte Glenda.
    Suko meinte: »Mach weiter.«
    »Wie hast du dir das vorgestellt?«
    »Ganz einfach. Du wirst die Asche doch nicht nur Asche sein lassen wollen…«
    »Sondern?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass du sie überprüfen möchtest. Untersuchen, analysieren, wie auch immer. Aber nicht im Labor, dafür mit unseren Methoden.«
    »Mit dem Kreuz?«
    »Zum Beispiel.«
    Der Gedanke war mir auch gekommen. »Hat mal jemand ein großes Blatt Papier?« fragte ich.
    Suko öffnete eine Schreibtischschublade und holte es hervor. Er schob mir das weiße Blatt zu, das ich dann neben den Kessel legte, bevor ich das Gefäß mit beiden Händen umfasste und es behutsam nach rechts kippte, wo auch das Blatt lag.
    Am oberen Rand des Unterteils waren ebenfalls Löcher in das Material gestanzt worden. Normalerweise sickerte dort der Qualm hervor.
    Diesmal nicht. Jetzt rieselte die Asche aus den Öffnungen und verteilte sich auf dem Blatt.
    Ich kippte noch ein wenig mehr hinzu, so dass die Asche einen kleinen Hügel bilden konnte, dann stellte ich den Kessel wieder zur Seite, wo er nicht störte.
    Die Asche hatte die Farbe einer Maus. Einen Knochen oder etwas anderes entdeckten wir nicht darin. Hier war jemand verbrannt, bis aufs letzte Haar. Ich wagte es und tauchte die Spitze des rechten Zeigefingers in die weiche Asche. Fast wie Staub fühlte sie sich an. Gut, dass wir keinen Durchzug hatten.
    Glenda war auf ihrem Stuhl nahe an den Schreibtisch herangerutscht und hielt den Kopf gesenkt. »Und jetzt das Kreuz, John«, flüsterte sie.
    »Du musst es nehmen.«
    »Mach ich gleich.« Ich fummelte im Nacken bereits an der Kette herum.
    Sie zog ich hoch, und das Kreuz machte diese Bewegung natürlich mit.
    Schon sehr bald lag es frei. Ich ließ es noch auf meiner Hand liegen und beobachtete die Asche.
    Zwar befand sich das Kreuz in ihrer Nähe, aber mit ihr geschah nichts.
    Sie glühte auch nicht auf und schickte diesen widerlich stinkenden Qualm durch das Zimmer. Die grauen Reste blieben völlig normal. Das aber änderte sich, als ich das Kreuz zuerst in die Nähe und dann direkt bis an die Asche heranführte. Es kam zur ersten Berührung, und die war auch zu sehen.
    Plötzlich funkte es in dem kleinen Aschehügel auf. Es sah so aus, als wären zahlreiche kleine Partikel dabei zu verbrennen, und sie funkten dabei wie eine Wunderkerze. Mir kam es so vor, als hätte das Kreuz der anderen Magie die Kraft genommen.
    Überall funkte es jetzt. Wir selbst waren still, so dass wir die knisternden Laute hören konnten, aber mehr geschah nicht. Irgendwann ließen die Aktivitäten nach, dann lag wieder der normale Aschehaufen auf dem Blatt Papier.
    »Das ist es gewesen«, sagte ich und legte das Kreuz zur Seite. »Noch irgendwelche Fragen?«
    »Viele«, gab Suko murmelnd zu. »Ich befürchte nur, dass wir keine Antwort darauf finden werden.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Ich kann nur raten, was passiert ist. Solltest du diesem Rest durch den Einsatz des Kreuzes die Magie geraubt haben?«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Gut, dann nimm dir auch noch das andere Zeug vor.«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich das mitnehmen werde. Ich habe den Namen Tim Baker nicht vergessen, und ich denke, dass es eine bessere Spur ist.«
    »Nicht so voreilig«, sagte Suko. »Wir wissen nicht mal, wo wir diesen Tim

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