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Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn Sie uns das Zimmer Ihres Sohnes zeigen, damit wir uns die Puppen einmal genauer anschauen können?«
    »Ja, entschuldigen Sie, dass ich nicht daran gedacht habe. Es ist natürlich besser.« Er löste sich von seinem Platz, und auch wir standen auf. »Dann kommen Sie bitte mit.«
    Wir gerieten wieder in den Flur und mussten von dort die Treppe in den ersten Stock hochgehen. Wir schritten hinter Sam Baker her, der sich wie ein alter Mann bewegte. Wahrscheinlich war er durch unser Gespräch noch zu stark aufgerüttelt.
    Wir erreichten einen etwas düsteren Flur, wo wir uns nach links wenden mussten und vor einer Tür stehen blieben, die von außen mit einem Froschplakat beklebt war.
    »Ich darf dann vorgehen, meine Herren.«
    »Sicher«, sagte Suko.
    Baker öffnete die Tür. Ziemlich helles Licht drang durch das Fenster und überflutete einen Teil des Zimmers, das völlig normal eingerichtet war.
    Die Puppen entdeckten wir nicht. Erst als sich Baker gedreht hatte und in eine bestimmte Richtung schaute, wussten auch wir, wo wir hinblicken mussten. Links neben der Tür hatte der Junge die nach vorn hin offene Kiste auf den Boden gestellt.
    »Nein, das ist nicht möglich!« ächzte Baker. »Schauen Sie sich die Puppen an. Da ist keine mehr so, wie ich sie in Erinnerung habe. Alle sind zerstört…«
    Er hatte recht. Schon beim ersten Hinsehen erkannten wir das Durcheinander. Keine dieser monströsen Filmlegenden stand noch auf eigenen Beinen. Sie alle lagen auf dem Boden, mehr oder weniger zerstört oder zerhackt.
    Sam Baker schüttelte den Kopf. »Meine Güte«, hauchte er, »damit hätte ich nie gerechnet. Das hätte ich unserem Sohn auch nicht zugetraut, wenn ich ehrlich bin.«
    »Ihrem Sohn?« fragte ich leise und gedehnt.
    »Ja, ihm.«
    »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob es ihr Sohn gewesen ist, Mr. Baker.«
    »Wer denn dann?« sagte Baker, und sein Gesicht war rot angelaufen.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, nicht mit Bestimmtheit, aber einen Verdacht habe ich schon.«
    »Ich war es nicht. Das kann ich schwören. Und für meine Frau lege ich ebenfalls die Hand ins Feuer.«
    »Das können Sie in diesem Fall auch, aber kommen wir mal auf einen anderen zu sprechen.« Ich zeigte auf eine bestimmte Puppe, die neben einem Sessel stand und eine Sense festhielt. »Das ist Necroman, nicht?«
    »Ja, das ist er!« stieß Baker hervor.
    »Hat er immer hier gestanden?« fragte Suko, der den gleichen Gedanken verfolgte wie ich.
    Baker überlegte. Er kaute dabei auf seiner Unterlippe. »Nein, wahrscheinlich nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, hat er sonst in seinem Sessel gehockt.«
    »Aha.«
    »Was heißt das, Inspektor? Glauben Sie denn, dass er den Sessel verlassen und sich neben ihn gestellt hat? Nein, das auf keinen Fall, das hat mein Sohn getan.«
    »Und er hat auch die Sense genommen und damit die anderen Puppen zerstückelt.«
    »Kann doch sein.« Die Antwort klang nicht überzeugend.
    Ich wies zu Boden. »Hier ist ein Blutfleck.«
    »Was?«
    »Ja, Mr. Baker, schauen Sie. Das ist Blut. Woher könnte es denn stammen?«
    Er musste sich räuspern. »Genau kann ich es natürlich nicht sagen, aber das hier ist das Zimmer meines Sohns.«
    »Eben.«
    »Dann muss er sich verletzt haben - oder?«
    Ich hob die Schultern. »Oder verletzt worden sein«, sagte ich. »Man kann in diesem Fall nichts ausschließen.«
    »Wer sollte das getan haben?«
    Ich schaute ihn fast böse an. »Muss ich Ihnen darauf noch eine Antwort geben?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr. Sie denken an den Necroman.«
    »Genau.«
    »Und jetzt?«
    »Nehmen wir ihn mal unter die Lupe«, erklärte ich so locker wie möglich.
    »Wobei wir darauf gefasst sein müssen, dass etwas Ungewöhnliches geschieht, Mr. Baker.«
    »Ich weiß nicht…«
    Als ich auf die Kiste zuging, hörte ich noch Sukos Warnung. »Denk an die Sense, John.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Vor der Kistenöffnung ging ich in die Knie. Mein Gesicht befand sich zwar nicht in gleicher Höhe mit den Puppen, dennoch hatte mir diese Perspektive einen anderen Sichtwinkel gegeben, und ich konzentrierte mich dabei voll und ganz auf das von einer Kutte fast bedeckte Skelett mit dem Namen Necroman.
    Ich erinnerte mich wieder an meine Vision und holte mir das Bild dieses gewaltigen Monstrums ins Gedächtnis zurück, damit ich es mit dieser Puppe hier vergleichen konnte. Es gab den Unterschied nur in der Größe. Ansonsten waren die beiden identisch.
    Ich konzentrierte

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