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Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekam ich von Suko einen bösen Seitenblick zugeworfen.
    »Möchten Sie etwas anders, Inspektor?«
    »Nein, danke, sehr nett. Nichts in diesem Fall.«
    »Auch gut.« Baker reichte mir ein Glas. Er setzte sich anschließend auf die Lehne einer Couch. So konnte er uns beide anschauen, prostete mir zu, trank selbst ebenfalls und ließ den Arm mit dem Glas wieder sinken.
    »Jetzt bin ich aber richtig gespannt«, sagte er, »denn mit Scotland Yard hatte ich bisher noch nichts zu tun.«
    »Es geht auch mehr um Ihren Sohn«, sagte ich. »Und um die Puppen, wie Sie erwähnten.«
    »Genau.«
    Sam Baker wusste, dass wir von ihm eine Antwort oder Erklärung erwarteten, aber er ließ sich Zeit, schaute in das Glas und schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Es ist schon ungewöhnlich«, sagte er dann, »dass Sie gerade jetzt hier erscheinen. Oder heute.«
    »Warum?«
    Er hob die Schultern. »Um Ihnen das zu erklären, brauche ich ein wenig Zeit.«
    »Wir haben Zeit.«
    »Gut, dann hören Sie bitte zu. Wenn ich zu sehr dozieren sollte, unterbrechen Sie mich, denn meine Frau und ich sind beide Lehrer. Da hat man sich gewisse Eigenheiten angewöhnt, was die Sprache betrifft.«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Mr. Baker.«
    Dann hörten wir zu, und wir erfuhren eine Geschichte, die uns kalte Schauer über den Rücken trieb, denn was Tim Baker in der vergangenen Nacht erlebt hatte, das war alles andere als normal, obwohl viele Menschen in seinem Alter von Alpträumen gequält wurden.
    Der Vater kam damit nicht zurecht, und er gab zu, bei seinem Sohn so etwas noch nicht erlebt zu haben.
    »Meine Frau - und ich mittlerweile auch - sind fest davon überzeugt, dass dieser Alptraum mit den Monsterpuppen in einem unmittelbaren Zusammenhang steht.«
    »Ja«, gab ich nickend zu. »Das ist durchaus möglich, Mr. Baker. Diese Puppen hat Ihr Sohn bei einem Mann namens Lambert gekauft.« Ich hielt mein Glas noch in der Hand und hatte nur einen kleinen Schluck getrunken. Jetzt drehte ich es. Die Flüssigkeit bewegte sich mit. Dabei stellte ich auch die Frage. »Wissen Sie eigentlich, dass Mr. Lambert tot ist?«
    Baker erschrak. Das war echt und nicht gespielt. »Tot?« hauchte er und stellte das Glas weg. »Er - er ist wirklich tot?«
    »Wir können es nicht ändern«, sagte Suko.
    Der Lehrer fuhr nervös über sein Haar. »Okay, Sie beide sind vom Yard, und da kann ich mir leicht vorstellen, dass Lambert nicht unbedingt eines natürlichen Todes gestorben ist.«
    »Richtig vermutet. Er wurde ermordet.«
    Baker starrte Suko an. Nichts rührte sich in seinem Gesicht. Da war alles erstarrt. »Wissen Sie denn mehr?« erkundigte er sich schließlich.
    »Nein«, erwiderte Suko, »wenn Sie mich damit auf den Täter angesprochen haben. Wir wissen leider nicht mehr, aber uns ist bekannt, mit welcher Waffe man diesen Händler getötet hat.«
    »Was war es denn?«
    »Eine Sense!«
    Bakers Mund schloss sich schlagartig. Er saugte die Luft laut durch seine Nasenlöcher ein und schüttelte den Kopf wie jemand, der es nicht wahrhaben wollte. »Eine Sense«, murmelte er. »Verdammt noch mal, das kann doch nicht stimmen! Wer tötet denn mit einer Sense?« Er schlug die Hände vor sein Gesicht, und nach einer gewissen Zeit ließ er sie wieder sinken. Wir sahen jetzt, dass er sehr blass geworden war, und auch der Ausdruck in seinen Augen hatte sich verändert. Baker sah aus, als würde er in irgendeine Ferne blicken, wobei er gleichzeitig eine gewisse Ahnung in diesen Blick hineingestohlen hatte, was uns seine nächsten Worte auch bestätigten.
    »Eine Sense«, flüsterte er. »Ausgerechnet eine Sense.«
    Sofort waren wir hellhörig geworden. »Was meinen Sie damit, Mr. Baker?« Er blickte mich an. »Eine Sense besitzt auch der Necroman.«
    »Wer ist das schon wieder?«
    »Ein Skelett. Es gehört zu den Puppen, die sich mein Sohn von Lambert besorgt hat. Das ist eine Mischung aus allen möglichen Horrorgestalten der Filmgeschichte, eben die Teile eines gestern Nacht erlebten Alptraums.« Er hob die Schultern. »Ich verstehe das nicht. Das hört sich beinahe so an, als wäre Necroman Lamberts Mörder. Aber so etwas ist unmöglich.«
    »Vielleicht gibt es ihn auch in Lebensgröße«, sagte ich und dachte dabei an meine Halluzination. »Das Skelett? Der Necroman? Nein, das kann ich nicht glauben. Das ist nicht möglich.«
    »Das Wort wollen wir lieber mal streichen«, sagte ich. »Aber bevor wir hier noch länger diskutieren, wäre es nicht besser,

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