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Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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holte der Necroman aus. Diesmal jedoch war ich schneller.
    Mein Fußtritt erwischte ihn im Rücken. Die Wucht des Anpralls schleuderte ihn nach vorn. Er kippte, er fiel auf den Bauch, er rutschte weiter auf das Bett des Jungen zu, und ich war dabei, mein Kreuz hervorzuholen, als Suko gegen Sam Bakers Schreien anbrüllte. »Nein, John, nicht!«
    Ich hielt mich zurück und schaute ihn an. Mein Freund hatte bereits reagiert und seine Dämonenpeitsche hervorgeholt. Einmal hatte er den Kreis geschlagen, und aus der Öffnung waren die drei Riemen hervorgerutscht.
    Necroman schien magisch programmiert zu sein. Er drehte durch, nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte. Jetzt stand er etwas schwankend auf seinen Skelettfüßen und hatte die Arme weit nach oben gerissen, damit er die Sense über seinen Kopf hinwegschwingen konnte.
    Sie bildete dort einen Kreis, ähnlich wie die Rotorblätter bei einem Hubschrauber, aber die gefährliche Waffe war nicht in der Lage, ein Ziel zu finden, da wir uns zu weit von ihm entfernt befanden. Bei Baker und mir blieb das auch so, während sich Suko dem kleinen Monster näherte und dabei genau Maß nahm.
    Ich kümmerte mich derweil um Sam Baker. Er war nicht mehr in der Lage, auf den eigenen Füßen zu stehen. So hockte er auf dem Boden, das rechte Bein angewinkelt, und seinen verletzten Fuß hielt er dabei mit beiden Händen umklammert. Sein Gesicht war durch die Tränen nass geworden, und auch jetzt weinte er noch.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. Eine Geste, die ihn etwas beruhigen sollte. Dann schaute ich auf Suko.
    Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, man hätte auch darüber lachen können. Irgendwo schien Necroman zu ahnen, was mit ihm passieren sollte, und er versuchte, sich auf seine Art und Weise zu wehren, denn er drehte seine Kreise, um Sukos Peitsche so rasch wie möglich zu entkommen und ihm keine Gelegenheit zu einem Treffer zu geben.
    Das beste Versteck war abgeschirmt. Wenn Necroman sich unter das Bett verkriechen wollte, musste er an Suko vorbei, und das würde ihm kaum gelingen.
    Mein Freund hielt die Peitsche in der rechten Hand. Die drei Riemen hingen herab, aber sie berührten den Teppich nicht, sondern wippten über dem Boden.
    Necroman wieselte von einer Seite zur anderen. Ich wunderte mich darüber, wie schnell er auf seinen blanken Knochenfüßen war, und immer wieder schwang er dabei seine Sense, als wollte er sich damit irgendwelche Feinde vom Leib halten. Mal sprang er vor, im nächsten Augenblick wieder zurück. So blieb die Distanz zu Suko fast gleich.
    Mein Freund verfolgte die Bewegungen der Monsterpuppe sehr genau.
    Er blieb kalt, dann - urplötzlich - zuckte seine rechte Hand nach vorn. Mit ihm die Peitsche!
    Necroman versuchte, auszuweichen. Er drehte sich zur Seite, riss noch die Sense als Schutz hoch, aber es war zu spät. Suko hatte verdammt genau gezielt, und es trafen die drei Riemen der Peitsche voll und auch fächerförmig, so dass Necroman zu Boden geschleudert wurde, sich dabei überrollte und es zunächst nicht schaffte, auf seine Knochenbeine zu gelangen. Er war erledigt.
    Am Boden lag jetzt eine Puppe, die mit Armen und Beinen zuckte, die sich aber auch in einem Stadium der Auflösung befand, denn die Kraft der drei Riemen hatte ausgereicht.
    Unter dem Kuttenstoff zog sich die Haut zusammen, als hätte sie sich in Gummi verwandelt. Ich war näher an den Schauplatz des Geschehens herangetreten und hatte Sam Baker zurückgelassen, der leise vor sich hinwimmerte, wobei er zwischendurch noch fluchte, wahrscheinlich auch über seine eigene Unfähigkeit.
    Ich kannte Necroman mit seinen leeren Augenhöhlen. Ich hatte aus kurzer Entfernung hineingeblickt, aber nichts anderes gesehen als nur die düstere Leere.
    Das änderte sich.
    Die Augenhöhlen waren nicht mehr leer. In ihnen verteilte sich der Rauch in grauen Spiralen, und für mich sah er aus, als würde er anfangen zu kochen.
    Er drang aus den Höhlen hervor, breitete sich über dem Gesicht aus, wo er die Form eines Pilzes annahm, der auf dem Gebein zu kleben schien, das seine Festigkeit verloren hatte. Es sah jetzt grieselig aus, auch so grau und anders. Das Skelett erinnerte mehr an eine Leiche, die schon lange im Grab gelegen hatte.
    Erst jetzt kam mir durch den Schmerz in meinem eigenen Gesicht zu Bewußtsein, dass ich selbst verletzt worden war. Einen Spiegel sah ich nicht in der Nähe, aber ich ging zum Fenster und konnte mein Gesicht dort in der Scheibe sehen.
    Auf der Stirn

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