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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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befand. Mit einem Fausthieb verschaffte sich der Inspektor Luft und tat einige Schritte zurück zur Präfektur. Dann traf ihn ein Schlag von hinten, und er verschwand in der Menge.
    Sie brachten ihn zur Gefängnisseite des Platzes. Nicholas wollte ihnen nach, doch Reynard packte ihn am Arm. »Was treiben wir hier eigentlich, verdammt?«
    Nicholas zögerte nur kurz. Es gab viele Gründe für ein Eingreifen, aber in erster Linie zählte im Augenblick, dass jemand Ronsarde töten wollte, derselbe Jemand, der auch ihnen nach dem Leben trachtete. Wenn er herausfand, was hinter dem Anschlag auf Ronsarde steckte, war auch ihm geholfen. »Wir müssen Ronsarde da rausholen.«
    »Das hab ich befürchtet«, fauchte Reynard. Jäh die Klinge hochreißend, bahnte er ihnen den Weg.
    Die Menge wich vor Reynards Waffe und ihren entschlossenen Mienen zurück, und so gelang es ihnen, sich voranzukämpfen. Zwar konnte Nicholas Ronsarde selbst nicht mehr ausmachen, aber dafür den Mann, der den Inspektor niedergeschlagen hatte: ein riesiger Kerl, dessen runder Hut im Gewoge der Köpfe immer wieder auftauchte. Sie verschafften sich ein wenig Platz, und Nicholas erkannte, dass der Mann mit dem runden Hut mindestens von sechs anderen begleitet wurde, von denen zwei den Inspektor hinter sich her zerrten. Sie schleppten ihn … Zum alten Gefängnistor? Wieso denn, verdammt? Plötzlich streifte Nicholas ein eisiger Schauer. Nein, zum alten Galgen.
    Ein wuchtiger Stoß ließ ihn mehrere Schritte vorwärtstaumeln; er spürte mehr, als dass er sah, wie etwas Längliches
aus Metall hinter ihm durch die Luft fuhr. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm, wie Reynards Stockdegen aus dem Rücken eines Mannes herausglitt. Die Waffe des Mannes, ein unhandlicher Knüppel, fiel zu Boden.
    Nicholas stürmte auf den Galgen zu und hoffte, dass Reynard und Crack mit ihm Schritt halten konnten. Die höl - zerne Falltür war schon vor Jahren durchgebrochen. Wenn die Entführer den Inspektor aufhängen wollten, würde ihm der Strang nicht sofort das Genick brechen, sondern ihn langsam zu Tode würgen. Möglicherweise gewann Nicholas dadurch entscheidende Sekunden.
    Wieder blockierte ein Knäuel von Randalierern den Weg. Statt ihnen auszuweichen, stürzte er sich mitten hindurch und konnte sich gerade noch ducken, als ein wild dreinschauender Mann mit einem abgebrochenen Besenstiel nach seinem Kopf zielte. Stolpernd holte der Mann erneut aus, und Nicholas begriff, dass er betrunken war.
    Nicholas tauchte an dem Hindernis vorbei und packte den Kerl von hinten an den Schultern. Der Mann ließ weiter seinen Knüppel kreisen, anscheinend dankbar für den Halt. Nicholas lenkte seinen menschlichen Rammbock in die gewünschte Richtung, und die anderen Kombattanten sprangen hastig zur Seite.
    Die Entführer nahmen sich deshalb die Zeit, ihn aufzuhängen, weil dies eine Art von Mord war, die man dem wild gewordenen Pöbel zuschreiben konnte. Wenn sie ihn einfach erschossen hätten, hätte vielleicht jemand Verdacht geschöpft. Das war nicht Octave oder sein Zauberer. Das kann nur jemand geplant haben, der Vienne sehr gut kennt.
    Wieder brachen sie zu einer freien Stelle durch. Nicholas, den Mann mit der Keule noch immer fest im Griff, dirigierte
ihn jetzt zur Seite, für den Fall, dass Reynard und Crack hinter ihm waren, und versetzte ihm einen Stoß. Auf der Suche nach weiteren Zielscheiben stolperte der Betrunkene weiter. Nicholas stürmte los.
    Zwei Männer waren soeben dabei, Ronsarde über die Treppe zum Galgen hinaufzuzerren. Ein anderer bemerkte Nicholas und stellte sich ihm in den Weg. Das boshafte Grinsen des Mannes wich plötzlich einem beunruhigten Ausdruck. Er langte in seine Jackentasche, und Nicholas bemerkte das Blitzen von Licht auf Metall. Schnell drosch er ihm den Spazierstock auf den Unterarm, und der Revolver, den der Mann hatte ziehen wollen, rutschte scheppernd über den Boden.
    Dieser Anblick erinnerte Nicholas daran, dass er relativ unvorbereitet am Kampfschauplatz eingetroffen war, und so hechtete er nach der Waffe. Gerade als er auf dem Pflaster aufschlug und den Lauf zu fassen kriegte, packte ihn jemand von hinten an der Jacke. Doch fast sofort folgte ein erstickter Schrei, und sein Angreifer ließ ihn los. Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie Reynard dem Mann den Stockdegen aus dem Brustkasten zog, während ihn Crack von hinten abschirmte. Jetzt stürmte ein weiterer Mann über die Galgentreppe auf sie zu. Nicholas, der sich gerade

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