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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Gefängnisgebäudes zu vollziehen, um unkontrollierte Menschenansammlungen zu vermeiden. Nach Edouards Tod war Nicholas jeden Tag hierhergekommen, hatte den Galgen angeblickt und ihn manchmal sogar unauffällig berührt, um ihm und allem, wofür er stand, symbolisch die Stirn zu bieten.
    Ronsarde wurde sicher nicht im Gefängnis festgehalten, sondern in den Räumen der Präfektur, die sich über den hinteren Teil des Platzes erstreckte. Der Hauptsitz der Präfektur grenzte als seltsamer Anbau an die rückwärtige Gefängnismauer und hatte viele Fenster mit Ziergiebeln und schmuckvoller Schmiedearbeit. Auf der anderen Seite befanden sich
die Magistratsgerichtshöfe und die Bezirksbehörde. Diese Bauten waren noch prunkvoller, vom Säulengang über dem Tor und den in das Dachgesims gemeißelten, boshaft grinsenden Wasserspeiern bis hin zu den Abbildungen der Justitia mit den Insignien der Krone von Ile-Rien über allen Eingängen.
    Im Zentrum des Platzes ragte ein riesiger Brunnen mit mehreren Statuen alter Seegötter auf, aus deren Hörnern und Dreizacken Wasser spritzte. Normalerweise traf man hier auf fliegende Händler und Zeitungsverkäufer, die dem Strom von Passanten ihre Waren anboten. Nicholas runzelte die Stirn. Heute herrschte weit mehr Gedränge als sonst auf dem Platz, und den herumlaufenden Gestalten fehlte das zielbewusste Aussehen von Handwerkern oder Angestellten, die irgendwohin wollten. Hier hatte sich ein Mob zusammengerottet, der ziemlich schlechter Laune war.
    Nicholas gab Devis das Zeichen zum Anhalten und stieg mit Reynard aus. Sie mussten in Bewegung bleiben, um nicht von der Menge angerempelt zu werden. Nicholas bahnte sich einen Weg am Rand des Platzes, um näher an den ersten Gerichtshof heranzukommen.
    Auch die normalen Händler und Lebensmittelverkäufer waren unterwegs, doch um jeden von ihnen scharte sich eine Gruppe erzürnter Gestalten, die laut über Nekromanten, schwarze Magie und Steuern diskutierten und der Präfektur und Krone völliges Versagen vorwarfen, wenn es um die Sicherheit des einfachen Volks ging. Es waren viele Bettler und Bummler da, aber auch Angestellte und Handwerker, Frauen mit Körben am Arm und Kindern im Schlepptau, Hausdiener und Arbeiter aus den Fabriken auf der anderen Flussseite. Mehrmals wurden bei den hitzigen Gesprächen Valent
House und Lethe Square erwähnt. Nicholas vermutete, dass das Abenteuer dort einiges zur allgemeinen Aufregung beigetragen hatte. Leider gab es keine Möglichkeit, die Nachricht von der Beseitigung dieser Erscheinung schnell zu verbreiten, außer über die Unterwelt.
    Vor den Stufen, die zum Brunnenpodest führten, blieb Nicholas stehen, weil es nicht mehr weiterging. Er befand sich näher beim Justizpalast als beim Gefängnis und konnte mühelos durch die Fenster des Übergangs spähen, der die beiden Gebäude im ersten Stock miteinander verband. Reynard trat neben ihn. »Möchte mal wissen, was die Leute in so kurzer Zeit derart angestachelt hat.«
    Ratlos schüttelte Nicholas den Kopf. Auf der Zugfahrt hatte er Exekutionen unter Rogere gelesen, doch jetzt musste er an den Satz aus Die Historien des Aderi Cathare denken, den Dr. Uberque zitiert hatte: »Er verschleierte die Spuren seines Wirkens durch Chaos …«
    Nur wenige Schritte entfernt stand Crack und beobachtete die Menge um sie herum mit konzentriertem Argwohn. Nicholas winkte ihn heran, um ihm eine Anweisung zu erteilen. »Schick Devis zu Cusard. Er soll mit so vielen Leuten anrücken wie nur möglich. Schnell.«
    Mit einem knappen Nicken machte sich Crack auf den Weg zurück zur Kutsche.
    Reynard strich sich versonnen über den Schnurrbart. »Rechnen wir mit Scherereien oder sorgen wir dafür?« Er hatte die Stimme gesenkt.
    »Beides, schätze ich.« Nicholas zog eine Braue hoch, als uniformierte Konstabler mehrere besonders vorwitzige Schaulustige von den Treppen des Justizpalasts drängten. »Ja, auf jeden Fall.«

    Dann warteten sie. Crack kehrte zurück, nachdem er Devis ausgesandt hatte. Durch schiere Beharrlichkeit schoben sie sich bis knapp vor die Treppe zum Gerichtsgebäude. Nur ein großgewachsenes, übelriechendes Individuum schien etwas gegen ihr Vordringen zu haben. Nicholas gab Crack ein Zeichen, der den Mann am Kragen packte, ihn auf Augenhöhe zu sich herunterriss und ihm einige leise Worte zuflüsterte, die den Kerl dazu veranlassten, eine Entschuldigung zu murmeln und sich rasch zurückzuziehen, als er losgelassen wurde.
    Der ursprüngliche Termin

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