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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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machte.
    Nicholas erschrak, als er eine neue Tür erblickte, die ihnen den Weg versperrte. Bisher waren sie schon auf vier Türen gestoßen, die sie mit den Schlüsseln des Wärters nicht hatten öffnen können. Zwei von ihnen hatte Crack mit seinem Brecheisen aufgesprengt. Die zwei anderen waren mit starken Platten gesichert, so dass sie gezwungen waren, einen
anderen Weg einzuschlagen. Nach Nicholas’ Kenntnis hätten in diesen Gängen überhaupt keine Türen sein dürfen. Anscheinend waren sie in den letzten Jahren eingebaut worden, vielleicht um Fluchtversuche auf dieser Route zu vereiteln.
    Jetzt winkte er Crack nach vorn und drückte sich an die schmutzige Steinmauer, um ihn vorbeizulassen. Ronsarde lehnte sich an die Wand, sein Atem ging schwer. Nicholas warf Reynard einen besorgten Blick zu. Wenn sie noch viel länger so schnell liefen, klappte ihnen der Inspektor noch zusammen. Irgendwo aus einem der Korridore drang ein Krachen wie von zersplitterndem Holz, dann ein dumpfer Schlag und ein jäh abreißender menschlicher Schrei.
    »Mein Gott, schon wieder einer«, knurrte Reynard. »Wie viele sind es jetzt schon?«
    »Vier«, antwortete Nicholas. Er beobachtete Crack bei seiner Arbeit an der Tür, die wirkte, als könnte man sie mit ein wenig Glück aufbrechen. Nachdem man sie in der Nähe des Zellenblocks nicht aufgestöbert hatte, hatte man anscheinend Gefängniswärter oder Konstabler ins Untergeschoss geschickt, um nach ihnen zu suchen. Dem Geschöpf, das ihnen der Zauberer auf den Hals gehetzt hatte, war es offenbar egal, wen es tötete. »Wenn es wüsste, wo wir sind, dann hätte es uns schon längst erwischt. Es macht einfach Jagd auf uns.»
    »Vielleicht sollten wir den Spieß mal umdrehen«, bemerkte Reynard.
    Nicholas musterte ihn stirnrunzelnd. »Wie meinst du das?«
    »Ich schleiche mich zurück und versuche, es umzubringen.« Reynard blickte nach hinten durch den Gang. »Ein
anderes Vorgehen kommt doch sowieso nicht in Frage. Wie wir gehört haben, bewegt sich das Geschöpf ziemlich schnell. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass wir ihm entfliehen können, nicht wenn wir einen Verletzten dabeihaben und alle paar Minuten stehen bleiben müssen, um eine Tür aufzubrechen.«
    »Aber du kennst dich hier nicht aus«, gab Nicholas zu bedenken. Auch er war schon auf diese Idee gekommen, wollte sie aber nicht in die Tat umsetzen, solange ihm keine sichere Methode einfiel, wie er das Geschöpf vernichten konnte. Am aussichtsreichsten schien ihm, die Gasleuchten in den Korridoren zu manipulieren, aber er wusste nicht, wie er das ohne Selbstaufopferung bewerkstelligen sollte. Und so brisant war die Situation nach seiner Einschätzung noch nicht. »Selbst wenn du die Begegnung mit dem Geschöpf überlebst, würdest du niemals hinausfinden.« Ich wage ja schon zu bezweifeln, ob uns das gemeinsam gelingt.
    »Ich muss mich ja nicht verstecken. Der Inspektor ist derjenige, der auf der Flucht vor der Präfektur ist. Allein bin ich nur einer von den armen Idioten, die ins Gefängnis gerannt sind, um sich in Sicherheit zu bringen.«
    »Du brauchst auf jeden Fall den Revolver.« Nicholas hielt es für den sicheren Tod, dem Geschöpf allein gegenüberzutreten. Hoffentlich war Crack bald fertig mit der Tür, sonst wurde es schwierig, Reynard von seinem Vorhaben abzubringen. »Und den habe im Moment ich.«
    Reynard musterte ihn bedächtig und lächelte. »Ich könnte dich bestimmt überreden, ihn mir zu überlassen.«
    Jemand anders hätte das vielleicht für eine Drohung gehalten. Doch Nicholas wusste es besser. Wie verfuhren eigentlich die Anführer anderer krimineller Organisationen,
wenn ein Gefolgsmann sie auf blamable Weise zur Herausgabe einer Waffe bewegen wollte? Er zog eine Augenbraue nach oben. »Doch nicht vor dem Inspektor. Außerdem, was würde Madeline denken? Sie müsste dich ja glatt zum Duell fordern.« Das war nicht unbedingt ein Witz. Madeline hatte tatsächlich schon einmal ein Pistolenduell mit einer Schauspielerin ausgetragen, die sie beleidigt hatte. Reynard hatte dabei als ihr Sekundant fungiert.
    Crack schob die Schultern nach vorn, als wollte er nichts mehr von der Auseinandersetzung hören. Ronsarde beobachtete das Ganze schweigend.
    »Stimmt, und ich würde mich verpflichtet fühlen, sie gewinnen zu lassen.« Reynard schien hin und her gerissen. Er kannte Madelines Temperament. »Trotzdem …«
    Ächzend und knackend gab das alte Metallschloss nach, und Crack stieß die Tür

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