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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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nahm Platz und blitzte ihn wütend an. »Behandeln Sie mich bitte nicht wie eine von diesen dummen Ziegen, die in der Präfektur erscheinen, weil sie glauben, sie werden von ihren Nachbarn mit Elektrizität angegriffen.«
    »Dann benehmen Sie sich nicht so hysterisch«, entgegnete er scharf. »Was ist schiefgelaufen?«
    Sie wandte den Blick ab. Es war nicht seine Schuld, und ein Streit half ihnen jetzt bestimmt nicht weiter. »Ich glaube, Nicholas wurde gefasst.«
    Ronsardes Gesicht wurde hart. »Von wem?«
    Madeline öffnete schon den Mund, zögerte jedoch, als ihr einfiel, wen sie vor sich hatte. Nein, wir stecken da so tief drin, da kann es keine Heimlichtuerei mehr geben. Und Halle weiß es sowieso schon. Allerdings vertraute sie dem Arzt mehr als dem Inspektor. Schließlich antwortete sie: »Ein Trupp der Royal Guard ist aufgetaucht, als der Rest von uns gerade verschwinden wollte. Nicholas stand mitten auf der Straße und konnte sich nicht mehr davonschleichen.« Rasch berichtete sie ihm alles, was sie gesehen oder von Reynard gehört hatte: der Überfall auf die Kutsche mit der Bombenattrappe, das Eingreifen des Zauberers und Octaves Tod. »Die anderen suchen noch nach Nicholas, um rauszufinden, ob er in die Präfektur gebracht wurde oder in den Palast …« Made line war die Einzige, die wusste, was das bedeuten konnte - dass sich der Königliche Palast vielleicht nicht wegen der Verbrechen, die er als
Donatien begangen hatte, für Nicholas interessierte, sondern aus einem anderen Grund.
    Ronsarde warf die Decke ab und fing an, auf und ab zu gehen. Lamane hatte ihm einen Gehstock besorgt, mit dem er sein Hinken ausglich, aber das schien ihn kaum mehr zu behindern. Anscheinend war ein guter Teil seiner früheren Energie, die Halle in seinen Artikeln geschildert hatte, wieder zurückgekehrt. »Die Fähigkeit dieses Zauberers, unsere Schritte vorauszuahnen, ist wirklich beunruhigend.«
    »Es ist unmöglich, dass er wieder einen Sendfluch auf uns angesetzt hat.« Madeline machte eine ausholende Geste. »Sonst wären wir alle schon längst tot.«
    »Richtig, wenn er seine Macht gegen einen von uns hätte richten können, wären wir nie lebendig aus der Kanalisation entkommen, und wir hätten hier bestimmt nicht so lange unbehelligt Unterschlupf finden können. Nein, er ist Dr. Octave gefolgt und hat ihn irgendwie beobachtet, weil er genau wusste, dass wir als Nächstes versuchen würden, seiner habhaft zu werden.« Ronsarde blieb vor dem Kamin stehen und starrte mit zusammengekniffenen Augen ins Feuer. »Er besitzt die Grausamkeit eines Irrsinnigen und die Intelligenz eines Gesunden - keine besonders erfreuliche Kombination.«
    »Und was ist mit Nicholas?« Made line strich sich müde durchs Haar. Diese Art von Hilflosigkeit war völlig neu für sie. Es war nicht unbedingt ein Gefühl, das sie öfter auskosten wollte.
    »Wenn er in den Palast gebracht wurde, kann ich helfen.« Um Ronsardes Mund zuckte es leise. »Oder besser gesagt, ich kann versuchen zu helfen. Ich wollte ohnehin einen direkten Appell an das Königshaus richten, sobald wir aussagekräftigere
Beweise für unsere Theorien haben. Es ist natürlich riskant, direkt an Mitglieder der königlichen Familie heranzutreten, vor allem, wenn man gerade aus dem Gefängnis geflohen ist. Man weiß nie, welchen Standpunkt sie einnehmen. Aber auch ohne offizielle Unterstützung kann ich mir Zugang zum Palast verschaffen.«
    Made line wechselte Blicke mit Lamane, der ratlos mit den Schultern zuckte. Anscheinend faselte Ronsarde wirres Zeug, und sie konnte nicht behaupten, dass sie das nach all den Ereignissen in große Verwunderung versetzte.
    Plötzlich klapperte es an der Wohnungstür. Alle erstarrten, und Lamane griff nach der Pistole in seiner Jackentasche. Doch dann trat Crack in den Salon. Schwer atmend steuerte er auf Madeline zu und blieb vor ihr stehen. »Er is im Palast.«
    Ihre Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet. Bis gerade eben hatte sie es nicht wahrhaben wollen. »Woher weißt du das?«
    »Der Captain hat jemand aufgetrieben, der gesehen hat, wie der Trupp durchs Prinzentor geritten is. Er war dabei.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig.« Ronsarde nickte vor sich hin. »Wir müssen alles tun, was in unseren Kräften steht, und hoffen, dass uns dabei kein tödlicher Fehler unterläuft.« Ohne auf die anderen zu achten, schaute er sich im Zimmer um, als würde er im Kopf bereits die Schlachtordnung seiner Truppen durchgehen. »Ich brauche

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