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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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stammen konnte. Es war wie eine Reise in die Vergangenheit. Es hätte Nicholas kaum überrascht, wenn man ihn in eins der Verliese unter diesen alten Steinböden geschafft hätte. Kurz streifte ihn der Gedanke, in einen der Quergänge zu flüchten, die sie passierten, doch er wusste, dass das keinen Sinn hatte. Er kannte sich hier nicht aus, und man hätte ihn bestimmt schon in wenigen Minuten wieder eingefangen.
    Es war allgemein bekannt, dass es in den Untergeschossen des Palasts noch immer abgeriegelte Bereiche gab, die die Fay vor über hundert Jahren besetzt gehalten hatten. Korridore, Lagerräume, Treppenschächte und riesige Kellergewölbe, die durch eingestürzte Mauern und Decken vom Rest abgeschnitten worden und einfach so geblieben waren, ohne dass man einen Versuch unternommen hätte, sie der Erde wieder zu entreißen.
    Schließlich gelangten sie zu einer Doppeltür, die sich auf
eine alte, mit nüchternen Gaslampen ausgestattete Treppe öffnete. Die Gasrohre verliefen an den Wänden, da die Putz- und Holzschicht offenbar nur dünn auf massivem Stein lag. Nicholas war sich sicher, dass sie inzwischen den Turm verlassen und die Königsbastion betreten hatten.
    Sie schritten die Stufen hinauf und durch mehrere hallende Durchgänge mit abrupten Kurven, die gelegentlich ins Nichts zu führen schienen. Nach einiger Zeit hatte Nicholas völlig die Orientierung verloren. Als der Boden zu seinen Füßen von poliertem Holz in weißen Marmor überging, erkannte er, dass sie sich den bewohnten Abschnitten des Palasts näherten.
    Sie passierten mehrere halböffentliche Bereiche, in denen ihnen nur einige stille Diener begegneten, dann betraten sie einen Empfangssalon. »Warten Sie hier.« Giarde ging weiter und ließ die Männer der Queen’s Guard zur Bewachung von Ronsarde und Nicholas zurück.
    Nicholas verschränkte die Arme und unterdrückte den Drang, auf und ab zu laufen. Der kleine, kalte Raum war mit einem Boden und Kaminsimsen aus weißem Marmor und einer Garnitur vergoldeter Holzstühle ausgestattet, die wirkten, als würden sie auseinanderbrechen, wenn man sich darauf niederließ. Zweifellos wirkte er mit seinen schwarzen, zerschlissenen Kleidern und seinem finsteren Gesichtsausdruck hier wie ein Fremdkörper. Aber vielleicht war dieses Erscheinungsbild genau das Richtige für den ersten Alsene, der seit fast hundert Jahren einen Fuß in den Palast von Ile-Rien gesetzt hatte.
    Auf seinen Stock gestützt, bemerkte Ronsarde im Konversationston: »Ich habe Ihre schillernden Vorfahren schon damals bei meinen Ermittlungen zu Ihrem Pflegevater entdeckt.
Mir war aber gleich klar, dass das nicht von Belang ist.«
    Nicholas schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Wollen Sie sich bei mir einschmeicheln?«
    Giarde tauchte wieder auf und winkte sie zu sich. Als sie ihm folgten, bemerkte Nicholas, dass die Gardisten zurückblieben. Er warf Ronsarde einen Seitenblick zu, konnte aber nicht erkennen, ob der Inspektor erleichtert war oder nicht. Nach einem weiteren Korridor traten sie durch eine offene Flügeltür in ein großes Zimmer.
    Auf halber Höhe zog sich eine Galerie mit einem Bogengang hin, und der Parkettboden war mit kostbaren alten Teppichen aus Parsien bedeckt. Der riesige Kamin aus schwarz-weißem Marmor hätte den Raum beherrscht, wenn nicht die goldgerahmten Spiegel, das verschlungene Blumenmuster an der Decke und die verblichenen, aber immer noch prachtvollen zweihundert Jahre alten Wandbehänge gewesen wären. Neben Intarsienstücken gab es vergoldete Möbel, die den Raum mit ihrem rötlichen und bernsteinfarbenen Glanz erfüllten.
    Ronsarde stieß Nicholas mit dem Ellbogen an und deutete nach oben. Drei große, kunstvoll gearbeitete Goldlampen hingen von der Decke. »Aus der Barkasse des Großkardinals von Bisra, geplündert während der Schlacht von Akis im letzten Bisranischen Krieg. Ein Hauch von siegreicher Barbarei im prunkvollen Gewand der Zivilisation.«
    »Das habe ich gehört.«
    Vor dem wuchtigen Kamin saß eine Frau in einem Lehnsessel. Sie war klein, und wäre ihr Gesicht nicht so schmal gewesen, hätte man es für das eines Kindes halten können. Das rote Haar trug sie aufgetürmt unter einer äußerst altmodischen
Spitzenhaube. Ihr dunkles Kleid wirkte schlicht, ja fast schäbig, und nur der Lampenschein verriet, dass es aus dunkelblauem Samt war. Sie war gerade dabei, auf einem Tischchen eine Patience zu legen, und hatte noch nicht zu ihren Besuchern aufgeblickt.
    »Sie wurden

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