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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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muss.«
    Trotz einer gewissen Betroffenheit entging Nicholas nicht, dass er auf subtile und zugleich unverblümte Art auf die Probe gestellt wurde. Das erklärt, was Fallier von mir wollte. Ein mulmiges Gefühl beschlich ihn. Vielleicht verließen seine
Verwandten deshalb nur selten ihr Anwesen. Sein Vater war nur kurz in die Stadt gekommen, um sich eine Frau zu suchen. Manche von ihnen hatten von Geburt an in dem langsam verrottenden Haus gehaust und ihr ganzes Leben in der Vergangenheit verbracht. Wahrscheinlich war er seit Generationen der Erste, der in Vienne wohnte. »Die Entscheidung der Ratsversammlung des Markgrafen und der Barone von Viern wurde später vom Ministerium von Vienne bei seiner Eröffnungssitzung aufgehoben.«
    »Stimmt.« Die Königin ließ sich in ihren Sessel zurückfallen. »Das hatte ich ganz vergessen.«
    Vielen Dank, Dr. Uberque für die gründliche Einführung in die Geschichte der Hofgesetzgebung. Nicholas glaubte keine Sekunde, dass die Königin diese Tatsache wirklich vergessen hatte. Es war, als würde er Madeline in einer ihrer Rollen beobachten. Nur dass Madeline im Grunde harmlos war - im Gegensatz zur Königin. Diese Frau benutzt ihre Offenheit wie eine geladene Pistole. Er vermutete zwar noch immer, dass sich ihre Höflinge gelegentlich über sie lustig machten, aber wenn sie es in ihrer Hörweite taten, dann wahrscheinlich nur einmal und nie wieder. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Giarde zusammenzuckte und sich über den Nasenrücken strich.
    Sie setzte sich wieder auf, und Nicholas stellte sich auf die nächste Breitseite ein. »Aber Sie sind immer noch Erbe der Alsene-Güter.«
    »Fast wie der Erbe der Hölle, nur nicht ganz so glanzvoll«, entgegnete Nicholas entspannt. Das war fast eine Erleich - terung für ihn. Er hatte nie darauf gehofft, von den Alsenes etwas zu erben, und zweifelte sogar daran, dass sie noch irgendwas Wertvolles besaßen. Er machte eine ironische
Verbeugung. »Ich verzichte auf meinen Anspruch, Eure Majestät.«
    »Wirklich? Denn wenn Sie so was zu mir sagen, dann ist es offiziell.« Die Äußerung der Königin klang fast ein wenig schüchtern, als wäre sie ihr peinlich.
    Das hatte er nicht gewusst. Er hatte nicht lang genug in Alsene gelebt, um sich alle Finessen des Verhältnisses zwischen Landadel und Krone einzuprägen. »Ich will nichts mit der Familie Alsene zu tun haben. Ich bin nicht ihr Erbe.« Es war seltsam befreiend für ihn, diese Worte auszusprechen.
    Sie warf Giarde einen Blick zu. »Erinnern Sie mich bitte daran, das ins Hofprotokoll aufzunehmen.«
    Giarde gab ein deutlich hörbares Ächzen von sich, und die Queen funkelte ihn erneut an. Nicholas hätte gern erfahren, wie die beiden zueinander standen. Die Königinnen von Ile-Rien suchten sich ihre Liebhaber fast immer in den Reihen ihrer Leibgarde. Das war praktisch schon eine alte Tradition.
    Plötzlich sprang eine große rotbraune Katze auf das Tischchen und ließ sich bedächtig auf dem Kartenspiel nieder. Die Königin, die die letzte Karte noch in der Hand hielt, starrte sie mit grimmig verkniffenen Lippen an. Herausfordernd erwiderte die Katze ihren Blick und machte es sich noch bequemer. Seufzend gab die Monarchin nach und legte die Karte beiseite. Mit ineinandergeschlungenen Händen lehnte sie sich zurück und schaute nachdenklich auf den Teppich. »Was diese andere Angelegenheit betrifft …«
    Giarde fasste das als Zeichen zum Fortfahren auf. Nach einem kurzen Blick zu Ronsarde räusperte er sich. »Ich habe nach Lord Albier geschickt. Er leitet die Ermittlungen zu
dem Vorfall mit der Kutsche und möchte sich sicher an diesem Gespräch beteiligen.«
    Ronsarde und Nicholas starrten sich an. Lord Albier war der Präsident der Präfektur. Außerdem hatte sich bisher noch niemand dazu geäußert, ob sie noch unter Arrest standen oder nicht.
    »Außerdem habe ich auch Fallier gebeten zu kommen.« Giarde lächelte. »Seine Reaktion wird sicher erhellend sein.«
    Mit einem leichten Zucken um den Mund schaute die Königin zu ihm auf. Eigentlich betrachtete sie den Captain kaum anders als vorhin die Katze: mit Zuneigung und einer leicht gereizten Resignation.
    In der Tür erschien ein Butler, und Giarde winkte ihn heran. Während der Diener mit der Königin und dem Captain redete, wandte sich Nicholas im Flüsterton an Ronsarde: »Und? Wandern wir ins Gefängnis oder nicht?«
    »Bin mir nicht sicher«, gestand der Inspektor. »Es ist immer so schwer zu erkennen, was in dem guten

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