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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Kind vorgeht. Giarde hat ein wenig Einfluss auf sie, aber bei weitem nicht so viel, wie es den Anschein hat.« Er zuckte die Schultern. »Sie sind doch schon zweimal aus dem Gefängnis von Vienne ausgebrochen. Gilt nicht nach den meisten Zauberformeln, dass das dritte Mal Glück bringt?«
    Nicholas rieb sich über die Stirn, um sein Gesicht zu verbergen. »Also, wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich lieber einem gewissen Inspektor den Schädel einschlagen und seine Leiche auf einen Misthaufen werfen.« Allmählich empfand er tiefe Sympathie für Dr. Halle.
    Ronsarde lachte in sich hinein.
    Der Butler zog sich zurück, und Giarde wandte sich erneut an sie. »Fallier und Albier sind eingetroffen.«

    Nervös setzte sich die Königin zurecht.
    »Das wird bestimmt interessant«, knurrte Ronsarde.
    Nicholas verschränkte die Arme. Interessant war wirklich ein treffender Ausdruck.
    Als Erster betrat Fallier den Raum, gefolgt von Lord Albier. Nicholas wusste, dass der Zauberer ihn sofort entdeckt hatte, auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken ließ.
    Fallier blieb stehen und begegnete dem Blick der Königin ohne Herausforderung, aber auch ohne Unterwürfigkeit. Sie schwieg, doch in ihren Augen lag ein Schimmer, den man vielleicht als Verachtung deuten konnte. Am Ende war es der unerschütterliche Hofzauberer, der zuerst wegschaute. Er wandte sich an Giarde. »Mir wurde gesagt, es handelt sich um eine dringende Angelegenheit, Captain?« Seine Stimme war völlig ruhig.
    »Inspektor Ronsarde hat neue Erkenntnisse zu dem magischen Angriff auf den Justizpalast.« Giarde bedachte den Zauberer mit einem prüfenden Blick.
    Falliers Augen zogen sich leicht zusammen, als er von Giarde zur Königin sah. Nicholas fiel plötzlich ihre Hand auf, die auf der zarten Stuhllehne lag. Nicht nur, weil die Edelsteinringe nicht zu den abgebissenen Fingernägeln passten, sondern weil sie zitterte. Sie kann kaum an sich halten vor Zorn. Anscheinend war es nicht Falliers erster Versuch, eine politische Intrige anzuzetteln.
    Lord Albier dagegen starrte Ronsarde an, hin und her gerissen zwischen Staunen und Zorn. Er war ein großer Mann mit rotem Gesicht, der dem Typ eines Militäroffiziers entsprach. Der Zustand seiner Kleidung ließ darauf schließen, dass er sich recht hastig angezogen hatte. »Captain, ich verlange
eine Erklärung. Inspektor Ronsarde wird von der Präfektur gesucht. Was zum …«
    »Der Inspektor hat gute Gründe für sein ziemlich merkwürdiges Verhalten«, unterbrach ihn Giarde, ehe Albier den Fehler begehen konnte, in Gegenwart seiner Monarchin zu fluchen.
    Ronsarde lächelte Albier an. »Haben Sie sich sehr angestrengt bei der Suche nach mir, Sir? Falls ja, dann dürfte wieder mal ein Umbau in der Truppe fällig sein, denn ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht schwer zu finden war.«
    Albier lief rot an. In barschem Ton fuhr er Giarde an: »Man hätte mich unverzüglich verständigen müssen …«
    »Was hiermit geschehen ist.« Der Captain hatte von Albiers Auftreten offenbar genug. »Haben Sie inzwischen Fortschritte erzielt bei der Klärung der Frage, wer gestern die Courts Plaza in ein magisches Spektakel verwandelt hat?«
    Albier bewahrte nur mit Mühe die Fassung. »Wir haben keinerlei Anhaltspunkte. Die hinzugezogenen Zauberer konnten keine Hinweise auf die Identität der Person finden, die diese Tumulte ausgelöst hat.« Albier würdigte die Königin kaum eines Blickes, was nicht unbedingt für seine Menschenkenntnis sprach.
    Giarde nickte Ronsarde zu. »Ich glaube, der Inspektor kann Ihnen da weiterhelfen. Er und sein … Mitarbeiter haben in dieser Angelegenheit Nachforschungen angestellt.«
    Zum ersten Mal fiel Falliers Blick auf Nicholas. Er gestattete sich ein leises Lächeln auf Kosten des Zauberers, doch Fallier wandte sich ohne Reaktion dem Inspektor zu. Der Mann ist gefährlich. Nicholas hatte sich heute Abend einen neuen Feind gemacht, so viel stand fest.

    Ronsarde begann seinen Bericht über die Ereignisse der letzten Tage mit seinen Ermittlungen gegen den Spiritisten Octave.
    Als er dem Inspektor lauschte, fühlte sich Nicholas eindringlich an die großen Schwierigkeiten erinnert, in denen er gerade steckte. Selbst seine Freude über Falliers Verlegenheit wurde dadurch gedämpft.
    Madeline hatte er bereits eröffnet, dass Donatien tot war, doch er selbst hatte es bis jetzt nicht wahrhaben wollen.
    Die ruhige Stimme, mit der Ronsarde das Vorgefallene schilderte, wirkte auf Nicholas’

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