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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Im Grunde genügte schon ein kurzer Blick, um zu erkennen, dass die Kraft, die die Wände auseinandergesprengt hatte, nicht von innen gekommen war, sondern von außen.
    Er verließ das völlig zerstörte Wohnzimmer und durchsuchte rasch die übrige Wohnung. Die anderen Räume waren mit Ausnahme herabgestürzter Gegenstände und der Sprünge im Putz nicht so schlimm verwüstet. Von Ronsarde und Halle keine Spur. Nichts deutete darauf hin, dass jemand hier gewesen war.
    Arisildes Schlafzimmer wirkte merkwürdig unberührt, als hätte es direkt im Auge eines gewaltigen Sturms gelegen. Die Tagesdecke auf dem Bett war zurückgeschlagen, und der Abdruck von Arisildes Körper auf der weichen Matratze war noch zu sehen.
    Plötzlich hörte er Stimmen von unten und wusste, dass ihm keine Zeit mehr blieb. Als er schnell zur Tür trat, fiel ihm etwas Weißes auf, das in die Verankerung des Türrahmens geklemmt war. Er kniete sich hin, um es herauszulösen.
    Es war ein Scherbe aus Elfenbein, dem Kopf einer parsischen Jagdkatze nachgebildet - das Zierstück vom Griff des Ebenholzstocks, den Reynard Inspektor Ronsarde geliehen hatte.
    Der Concierge hatte einen Wagen aufgetrieben, um Isham zu Dr. Briles Praxis zu transportieren. Nicholas nutzte die allgemeine Konfusion, um sich unbemerkt wieder hinunterzustehlen. Während der Verletzte möglichst vorsichtig die Treppe hinuntergetragen wurde, um ihm nicht noch weiteren Schaden zuzufügen, steckte Nicholas der Frau, die ihre Wohnung als Hospital und Leichenschauhaus zur Verfügung
gestellt hatte, einige Münzen zu. Dann bat er den Concierge, ein Bestattungsinstitut zu verständigen, das Madeles Leiche abholen sollte. Schließlich gelangte er auf die Straße, ohne von Konstablern oder anderen Leuten mit Fragen behelligt worden zu sein.
    Gerade als er dem Kutscher Anweisungen und eine Nachricht für Dr. Brile gab, entdeckte er Madeline, die auf der anderen Straßenseite mit Reynard und Cusard wartete. Er vergewisserte sich noch einmal, dass Isham bequem lag, dann schickte er die Kutsche los.
    Seine erste Frage galt Made line. »Alles in Ordnung?«
    »Natürlich«, fauchte sie.
    »Wissen wir irgendwas darüber, was passiert ist?« Reynard klang, als würde er sich nicht unbedingt große Hoffnungen auf eine positive Antwort machen.
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Isham konnte mir nur wenig sagen. Anscheinend hat Madele rausgefunden, was mit Arisilde los war. Es war ein Zauber, kein Rauschgift oder eine Krankheit. Aber als sie ihn beseitigt hat, hat der Magier das irgendwie registriert. Er hat nur noch gewartet, um ein paar von uns in die Falle zu locken.« Er presste die Lippen zusammen und schaute Madeline an. »Warum hat sie mir nichts von ihrer Entdeckung erzählt?«
    »Sie hat nie jemandem irgendwas erzählt. Wahrscheinlich wollte sie nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst.« Mit geballten Fäusten lief Madeline auf und ab. »Dummes altes Weib.«
    Reynard hob den Blick hinauf zum zerstörten Obergeschoss des Hauses. »Und jetzt?« Seine Stimme war fast unhörbar.
    Auf diese Frage wollte Nicholas im Augenblick keine
Antwort geben, auch wenn er genau wusste, was er zu tun hatte. Doch plötzlich hatte er das Gefühl, dass ihm etwas Wichtiges entgangen war. Er fuhr herum. »Wartet, wo ist eigentlich Crack?«
    Cusard wurde bleich. »Er war bei Ronsarde und Halle, wie ich gegangen bin …«
    Bedrückt machte sich Nicholas auf den Weg zur Kutsche. Er wollte in der Wohnung am Boulevard Panzan nachsehen, aber er wusste, dass er dort niemanden antreffen würde. Er hatte Crack angewiesen, »auf die anderen aufzupassen«. Sicher hatte er Ronsarde und Halle nicht allein weggehen lassen.

19
    F assungslos las Nicholas das Telegramm ein zweites Mal, dann knüllte er es zu einem kleinen Ball zusammen. Einen Moment lang musste er sich voll darauf konzentrieren, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. Schließlich wandte er sich zu Reynard um. »Man hat mich informiert, dass meine Nachrichten nicht zu Captain Giarde durchgelassen werden.«
    Reynard starrte ihn ungläubig an. »Fallier?«
    Nach kurzer Überlegung schüttelte Nicholas den Kopf. Der Hofzauberer hatte keinen Einfluss auf die Zustellung privater Nachrichten im Palast. Nein, dafür war die Präfektur zuständig. »Albier. Er glaubt, dass ich seine Autorität untergrabe, um Ronsarde zu helfen. Wahrscheinlich hat er auch Anweisung erteilt, alle Botschaften von Ronsarde und Halle abzufangen.« Niemand in der Präfektur wusste, dass sich

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