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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Dickköpfigkeit umzugehen, ohne den Beamten so sehr zu erzürnen, dass er ihn verhaften ließ.
    Nach hastigen Vorbereitungen wurden sie von Cusard in seinem Wagen zu dem Kanalisationzugang gefahren, wo Nicholas die Suche beginnen wollte. Er lag an einer verkehrsarmen Straße mit breiten Gehsteigen und Mietshäusern, die untertags sehr ruhig waren. Große Bäume in riesigen Pflanzgefäßen schützten vor den Blicken von Passanten. Außerdem war es von dort nicht weit zum Becken unter der Monde Street.
    Der Wagen wurde so abgestellt, dass er die Sicht auf das Einsteigloch verdeckte. Nicholas überprüfte noch einmal den Rucksack, den er in aller Eile gepackt hatte, und ließ Cusards klägliche Erkundigungen nach zusätzlichen Kerzenstümpfen und Streichhölzern über sich ergehen.
    Madeline stand daneben, die in Sackleinen verpackte Kugel unter den Arm geklemmt. Etwas anderes als Tatendrang war ihr nicht anzumerken.
    Cusard folgte seinem Blick und knurrte: »Pass gut auf die Madame auf. Und sieh zu, dass du Crack findest. Hab mich echt an den alten Schweinehund gewöhnt.«
    »Versprochen. Und mach dir keine Sorgen. Wenn alles gutgeht, wird es nicht besonders gefährlich für uns.«
    »Sag das nich«, murmelte Cusard. »Da forderst du nur das Schicksal raus.«
    Sie stemmten den schweren Metalldeckel hoch, und Nicholas
stieg hinunter, um in dem sanften Sonnenlicht, das durch die Öffnung fiel, die Lampe anzuzünden. Danach kletterte Madeline hinein, und er gab Cusard das Zeichen, den Gully zu schließen.
    Als sich ihre Augen allmählich an die Finsternis gewöhnten, erkannte Nicholas, dass sie sich in einem der neueren Stollen befanden. Die Laterne leuchtete auf hohe Ziegelmauern und einen breiten Kanal mit dunkel fließendem Wasser. Der Laufgang war sauber und fast trocken, und nur der leiseste Hauch eines unangenehmen Geruchs hing in der Luft.
    An einem Ring im Laufgang war ein Schleusenkahn befestigt, an dem die Strömung zerrte. Es war ein kleines Boot mit Metallplatten an der Rückseite, die nach oben und unten gefahren werden konnten, um den Wasserfluss um das Gefährt zu steuern. Der Metallschild mit Löchern an der Vorderseite zum Auswaschen des Kanals, wie man ihn sonst bei Schleusenkähnen fand, war bei diesem Boot abmontiert worden, damit es schneller fuhr und für Inspektionen benutzt werden konnte. Nicholas hatte einen seiner neuen Bekannten unter den Kanalarbeitern bestochen, um an den Wagen zu kommen. Seine Erklärung, dass er als verdeckter Ermittler Informationen gegen den Präfekten des Bauamts sammelte, war auf begeisterten Anklang gestoßen.
    Er stabilisierte das Fahrzeug für Madeline, die vorn einstieg und sofort die Kugel auspackte. »Spürst du was?«, fragte er.
    »Nein.« Aufmerksam ließ sie den Blick über den magischen Apparat gleiten. »Sie bewegt sich nicht und ist kalt.«
    Als Nicholas sich das breite Paddel vom Laufgang griff und hinter ihr ins Boot sprang, fiel ihm zum ersten Mal auf,
dass sie gar keine Zweifel an seinem Vorgehen geäußert hatte. Wenn ich mich getäuscht habe, sind unsere Freunde verloren, und wir verschwenden hier nur unsere Zeit. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass er sich geirrt hatte. Außerdem mussten sie sich sowieso mehr Sorgen machen, falls er recht hatte.
    Er band den Schleusenkahn los und stemmte sich fest mit den Füßen ein, als die Strömung das kleine Boot mit einem Ruck mitriss.
    »Hoppla.« Made line war erschrocken über die Geschwindigkeit. »Wir wissen zwar nicht, wohin die Reise geht, aber wenigstens werden wir schnell ankommen.«
    »Ist das nicht immer so?« Nicholas schlug einen unbeschwerten Ton an. Er war erleichtert, dass sie sich wieder gefangen zu haben schien. Natürlich wusste er, dass sie ihm die Schuld an Madeles Tod gab, und zu Recht. Wäre er nicht gewesen, würde die Alte noch immer ihren friedlichen Ruhestand außerhalb von Lodun genießen. Aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Nach einigen ungeschickten Versuchen gelang es ihm, den Wagen zum Stollenausgang zu steuern, der in den Hauptkanal führte.
    Das Boot glitt in einen Schacht, der nur wenig breiter war als die hinten angebrachten Metallplatten. Die Fahrt beschleunigte sich noch etwas mehr, aber hier war es nicht nötig zu steuern. Nicholas legte das Paddel weg und hockte sich auf das schmale Brett im hinteren Teil des Boots. Dieser Tunnel war viel niedriger, und die Laufgänge waren nicht mehr so breit. Das Lampenlicht spiegelte sich in den Wasserrohren an der

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